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Rurumiga Jataka

Der Bodhisatta war eine goldene Ruru Gazelle (Miga, Sanskrit Mriga). Ein wohlhabender Kaufmann verwöhnte seinen Sohn und brachte ihm nie etwas Nützliches bei. Als seine Eltern starben, verbrachte er seine Tage mit Betrunkenen, Spielern, Taugenichtsen und verlor sein ganzes Geld. Er war so hoch verschuldet, dass er beschloss, sein Leben zu beenden. Er lud seine Gläubiger an eine Stelle am Ufer der Ganga ein, wo der Familienschatz vergraben sei. Während er angeblich nach dem Versteck suchte, stürzte er sich in den Fluss. Der Bodhisatta hörte seine Schreie und rettete ihn. Er blieb ein paar Tage, dann kehrte er in die Stadt zurück. Als sie sich trennten, bat der Bodhisatta, niemandem von ihm zu erzählen, der Mann stimmte zu, das Geheimnis zu bewahren. In der Nacht träumte die Königin von einer goldenen Gazelle, die eine Lehrrede hielt.  Sie verlangte vom König, dass sie dieser goldenen Gazelle lauschen wolle, sonst hätte ihr Leben keinen Sinn mehr. Der König besprach die Angelegenheit mit seinen Priestern, die ihm versicherten, dass solche Kreaturen nicht existierten. Also ließ er ausrufen, dass jeder, der ihn zu einer goldenen Gazelle führe, tausend Münzen, eine goldene Schatulle, einen Elefanten, schöne Frauen und ein Dorf seiner Wahl erhalten würde. Der Sohn des Kaufmanns kam eben in die Stadt, als er dies hörte und sagte dem Ausrufer, er wisse wo eine goldene Gazelle zu finden sei. Er wurde zum Palast gebracht und der König war erfreut über die Nachricht, so dass sie sofort, zusammen mit der Armee, abreisten, um die goldene Gazelle zu finden. Als der Bodhisatta den Lärm hörte rannte er direkt auf den König zu. Er griff seinen Bogen, doch bevor er schießen konnte rief der Bodhisatta: ‚Bitte verletze mich nicht!‘ Bezaubert von seiner Stimme ließen König und Armee die Waffen fallen. Der Bodhisatta kam auf den König zu und die beiden unterhielten sich. Der Bodhisatta fragte ihn, wer ihm sagte, wo er lebe, und der König zeigte auf den Sohn des Kaufmanns. Der Bodhisatta wies seinen verräterischen Freund zurecht und meinte, es wäre besser gewesen, einen Baumstamm zu retten als ihn. Der König wollte den Sohn des Kaufmanns erschießen, doch der Bodhisatta bat, es nicht zu tun. Der König respektierte die Worte des Bodhisattas und sagte dem Mann, er solle sich die versprochene Belohnung im Palast abholen. Der König lud den Bodhisatta ein, sie gingen gemeinsam zum Palast und er sprach vor dem gesamten Hof über die Paramita, die zehn Vollkommenheiten. Aus Dankbarkeit gewährte der König ihm einen Wunsch und er bat, die Menschen mögen mit dem Töten von Lebewesen aufhören. Der König erließ ein Gesetz, das seinen Untertanen gebot, Tiere zu schützen. Von dieser Zeit an wagte es niemand mehr, einem Tier etwas anzutun. Da sie keine Angst mehr hatten, begannen sie, die Ernte der Menschen zu essen. Sie beschwerten sich beim König, der sich jedoch weigerte, sein Versprechen gegenüber dem Bodhisatta zurückzunehmen, auch auf die Gefahr hin, entthront zu werden. Schließlich hörte der Bodhisatta von dem Problem der Menschen und er befahl allen Tieren, keine Feldfrüchte mehr zu essen, und forderte die Menschen auf, Schilder aufzustellen, damit die Tiere wüssten, wohin sie nicht gehen dürften.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Der Sohn des Kaufmanns war Devadatta. Der König war Ananda.