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Mahommagga Jataka

Die Vervollkommnung von
Weisheit – Panna

Der Bodhisatta war Berater des Königs. An dem Tag, an dem Indra ihn in den Leib seiner Mutter eingehen ließ, träumte König Vedeha von vier Feuersäulen. In ihrer Mitte brannte eine kleine Flamme, die plötzlich aufloderte und die Welt erhellte. Der Traum erschreckte ihn sehr und gleich am Morgen rief er seine vier Berater herbei. Sie erklärten, dass bald ein fünfter Berater geboren werde, klüger als alle.

Indra wollte, dass die Götter wussten, dass ein zukünftiger Buddha auf die Erde gesandt wurde, also legte er am Tag der Geburt ein Kraut in des Bodhisattas Hand. Damit verursachte die Entbindung seiner Mutter keinen Schmerz. Er sagte ihr, sie solle es jedem geben, der unter irgendeiner Krankheit leide. Sie mahlte es zu einem Pulver und nur ein wenig auf die Stirn seines Vaters aufgetragen, heilte dessen Kopfschmerzen, an denen er sei sieben Jahren litt. Die Nachricht verbreitete sich, alle Kranken kamen zum Haus des Bodhisattas und ihre Krankheiten wurden geheilt.

Mit dem Bodhisatta sandte Indra tausend Jungen auf die Erde, um ihm zu dienen. Der Vater des Bodhisattas, ein wohlhabender Kaufmann, wusste, dass ein solch besonderes Kind ein Geschenk der Götter sein musste. So schickte er an alle Kinder, die am selben Tag geboren wurden, Kindermädchen und Kleidung, und sie wuchsen gemeinsam auf.

Mit sieben Jahren war der Bodhisatta schön wie eine goldene Statue, stark wie ein Elefant und klug wie keiner im ganzen Königreich. Damit er und seine Gefährten nicht Hitze, Regen und Sturm ausgesetzt waren beschloss er, eine Halle zu erbauen. Er forderte jeden der tausend Jungen auf, ihm eine Münze zu geben und stellte einen Baumeister ein. Doch er konnte die innovativen Vorstellungen des Bodhisattas nicht realisieren, also entwarf er selbst die Pläne und half ihm, sie umzusetzen. Zusammen schufen sie eine Halle, die mit Indras Palast konkurrierte. Sie enthielt einen Raum für die Ausgabe von Almosen, der allen Bedürftigen offenstand, Unterkünfte für jedermann, Lagerfläche für Kaufleute und einen Saal für Versammlungen, in dem die Menschen dem Bodhisatta zuhören konnten, wenn er über Tugend sprach und Streitigkeiten beilegte.

Zu dieser Zeit beauftragte König Vedeha, einen Berater, den prophezeiten Weisen zu suchen. Er ging durch das Osttor hinaus, stieß auf das prächtige Gebäude und erkannte sofort, dass es von einem außergewöhnlichen Menschen geschaffen worden sein musste. Durch eine Nachricht an den König, ließ er fragen, ob er den siebenjährigen Jungen in den Palast bringen solle. König Vedeha war überglücklich und befragte den ersten Berater, Senaka, mit der Beurteilung. Dieser wollte seinen Status nicht verlieren und sagte dem König, dass architektonische Fähigkeiten kein Weg seien, um Weisheit in einer Person zu erkennen. Der König vermutete Senakas Motiv und bat den ausgesandten Berater, zu bleiben, zu beobachten und zu berichten. In den nächsten Tagen erfuhr der König von bemerkenswerten Taten des Bodhisattas, keine überzeugte Senaka.

Ein Falke schnappte sich ein Stück Fleisch und flog davon. Kinder warfen vergeblich Steine ​​nach ihm. Der Bodhisatta trat auf seinen Schatten und er ließ das Fleisch fallen. Bevor es auf den Boden fiel, fing der Bodhisatta es auf.

Ein Mann kaufte Rinder und führte sie auf die Weide. Als er einschlief, stahl sie ein Dieb. Gerade rechtzeitig wachte er auf. Sie stritten, jeder behauptete, das Vieh zu besitzen. Sie brachten den Fall vor den Bodhisatta. Er fragte jeden Mann, was er den Kühen füttere. Der Dieb antwortete, mit Reisbrei und Sesammehl. Der Bestohlene sagte, er könne es sich nicht leisten, Futter zu kaufen, deshalb lasse er sie grasen. Der Bodhisatta ließ die Kühe sich erbrechen. Der Dieb war entlarvt.

Eine arme Frau fertigte ein Halsband an, das eine junge Frau bewunderte und bat, es anprobieren zu dürfen. Die arme Frau sagte ja, die junge Frau legte es an und rannte davon. Die Bestohlene jagte ihr nach und konnte sie einholen. Die Diebin behauptete, es sei ihr Halsband. Sie brachten den Fall vor den Bodhisatta.  Er fragte jede, mit welchem Duft ihr Halsband parfümiert sei. Die junge Frau nannte eine ausgefallene Duftmischung, während die arme antwortete, dass sie sich nur Kolbenhirse leisten könne. Der Bodhisatta legte die Halskette in eine Schüssel mit Wasser und bat einen Parfümverkäufer, daran zu riechen. Er identifizierte den Duft als Kolbenhirse. Die Diebin war entlarvt.

Eine Frau, die in den Baumwollfeldern arbeitete, spann einen feinen Faden und rollte ihn zu einem Knäuel. Zu Hause nahm sie im Teich ein Bad, legte es auf ihr Gewand und eine Frau stahl es. Die Diebin konnte identifiziert werden und der Fall kam vor den Bodhisatta. Er fragte die Frauen, um was sie den Faden wickelten. Die Diebin sagte, es sei ein Baumwollsamen, die Eigentümerin, es sei ein Tinduka Samen. Der Bodhisatta wickelte den Faden ab, fand einen Tinduka Samen. Die Diebin war entlarvt.

Eine hungrige Dämonin sah eine Mutter mit ihrem Kind. Sie sagte ihr, wie entzückend ihr Junge sei und bat darum, ihn stillen zu dürfen. Die Mutter stimmte zu. Die Dämonin saß eine Weile bei dem Jungen und rannte dann mit ihm davon. Die Mutter verfolgte sie und holte sie ein. Die Dämonin behauptete das Kind sei ihres. Sie brachten den Fall vor den Bodhisatta.  Er sah die roten, starren Augen der Dämonin, den Mangel an Schatten und wusste sofort, dass sie nicht die Mutter war. Er zeichnete eine Linie auf den Boden und legte das Kind darauf, wobei er jeder Frau sagte, sie solle an einem Ende greifen und ziehen. Welche Frau das Kind über die Linie bringe, dürfe es behalten. Sie begannen zu ziehen, als das Kind einen Schmerzensschrei ausstieß, ließ die Mutter los und fing an zu weinen. Die Dämonin war entlarvt.

Ein deformierter Mann arbeitete sieben Jahre für eine Familie und sie gaben ihm eine Tochter zur Frau. Sie besuchten ihre Eltern, nahmen Essen und Geschenke mit und machten sich auf den Weg. Als sie an einen Fluss kamen, zögerten sie, ihn zu überqueren und fragten einen Einheimischen nach der Tiefe. Er log, er sei tief, voller Krokodile und bösartiger Fische. Aber er habe sich mit diesen Tieren angefreundet und könne ihn sicher überqueren. Für etwas Fleisch und Getränke würde er sie hinübertragen. Der Mann nahm die Frau auf seinen Rücken und ging in den Fluss, wobei er sich tief duckte, um ihn tief erscheinen zu lassen. Als er die Mitte erreichte, sagte er der Frau, sie solle ihren Mann verlassen und bei ihm bleiben, er wäre gut gebaut und würde sie verwöhnen. Sie stimmte sofort zu, also ließen sie den fassungslosen Ehemann zurück. Wütend über ihren Verrat machte er einen verzweifelten Sprung und entdeckte, wie flach der Fluss war. Er jagte hinterher und sie begannen darüber zu streiten, wessen Frau sie sei. Sie brachten den Fall vor den Bodhisatta. Er bat jeden, ihm den Namen der anderen zu nennen. Der Einheimische kannte den Namen der Frau nicht und war entlarvt.

Indra wollte den Ruhm des Bodhisattas verbreiten, so kam er in der Gestalt eines Mannes auf die Erde, stieg auf die Rückseite eines Wagens und bat den Besitzer für ihn arbeiten zu dürfen. Er stimmte zu. Als der Mann für eine kurze Pause anhielt, um sich zu erleichtern, sprang Indra auf den Fahrersitz und raste in Richtung der Halle des Bodhisattas davon. Der Besitzer des Wagens lief ihm nach und beanspruchte sein Eigentum. Sie brachten den Fall vor den Bodhisatta. Er erkannte Indra sofort, ließ es sich aber nicht anmerken. Er besorgte einen Fahrer für den Wagen und forderte die beiden Kläger auf, ihm nachzurennen. Der Besitzer konnte nur kurz mithalten, der andere Mann rannte mit dem Wagen den ganzen Weg hin und zurück. Der Bodhisatta erklärte den, der beim Laufen weder schwitzte noch keuchte, zum Betrüger. Indra gestand und erklärte sein Ziel. Der Bodhisatta verbot ihm, so etwas noch einmal zu tun.

Nun ging der Berater ungerufen zum Palast, erzählte, dass ein Kind Indra zurechtwies und fragte, warum König Vedeha und Senaka die offensichtliche Überlegenheit des Jungen nicht anerkennen würden. Senaka bestand immer noch darauf, dass es nicht genug sei und entwickelte eigene Prüfungen für der Bodhisatta. Jedes Mal, wenn er diese bestand, freute sich der König, Senaka mahnte zur Vorsicht und erfand eine neue.

Ein kurzes Stück Holz wurde aus einem Baum geschnitten, perfekt rund geschnitzt und an den Bodhisatta geschickt, mit der Bitte, das Wurzelende zu identifizieren. Da er wusste, dass die Wurzeln eines Baumes schwerer sind als seine Spitze, legte er das Holz in Wasser und sagte, das Ende, das zuerst sinke, sei das Wurzelende.

Zwei Schädel, ein männlicher und ein weiblicher, wurden zur Unterscheidung geschickt. Der Bodhisatta wusste, dass die Schädelnähte des Mannes gerade, die der Frau gekrümmt sind.

Eine männliche und eine weibliche Schlange wurden zur Unterscheidung geschickt. Der Bodhisatta kannte die Unterschiede. Die Schwänze der männlichen Schlange sind dicker als die der weiblichen, die Augen sind größer. Die Köpfe der männlichen sind dick und rund, die der weiblichen kurz und lang.

Gefordert wurde ein Tier mit Hörnern an den Beinen und einem Buckel auf dem Kopf. Der Bodhisatta schickte einen Hahn.

Der Faden eines Glückssteins war gerissen. Es gelang nicht, den kaputten Faden herauszuziehen und einen neuen durchzuziehen. Der Bodhisatta bestrich beide Löcher mit Honig und schob einen neuen Faden so weit er konnte hinein. Dann legte er den Glücksstein an einen Ameisenhaufen. Die Ameisen zogen den alten Faden weg, um den Honig zu bekommen, und zogen dabei den neuen Faden bis zum anderen Ende durch.

Der königliche Bulle wurde monatelang gemästet, damit er schwanger aussah, und dann mit dem Auftrag, ein Kalb zur Welt zu bringen, zum Bodhisatta geschickt. Als Antwort schickte dieser einen Mann zum Palast mit dem Auftrag, am Palasttor laut zu weinen und zu verlangen, mit König Vedeha zu sprechen. Als der König fragte, warum er traurig sei, antwortete er gemäß der Anweisung des Bodhisattas, dass sein Sohn seit sieben Tagen in den Wehen läge und das Kind nicht herauskommen würde. Er brauche die Hilfe des Königs. Als der König antwortete, dass er nicht helfen könne, weil es für Männer unmöglich sei, Kinder zu gebären, fragte der Mann: ‚Warum erwartest du dann ein Kalb von einem Bullen?‘

Es wurde ein Seil aus Sand gewünscht, um ein gebrochenes von König Vedehas Schaukel zu ersetzen. Der Bodhisatta schickte einen Mann zum Palast, um nach einem Teil des alten Sandseils zu fragen, damit es die richtige Stärke habe.

König Vedeha bestellte einen neuen Teich aus dem Wald, bewachsen mit Lotus. Der Bodhisatta ließ einige Männer so lange im Wasser sein, bis ihre Augen rot waren, dann gingen sie zum Palast und erklärten dem König, dass sie einen wunderschönen Teich bringen wollten, doch als er die Stadt sah, sei er geflohen. Er möge ihnen den alten Teich mitgeben, damit sie den neuen an ihn binden könnten.

Senaka wollte immer noch nichts davon wissen, dass der Bodhisatta der vorhergesagte Weise sei, aber König Vedeha hatte schließlich genug und ritt mit großem Gefolge hinaus, um den Jungen in den Palast zu bringen. Unterwegs brach sich sein Pferd ein Bein, so dass er zurückkehren musste. Senaka schlug eine abschließende Prüfung vor. Der König schickte dem Bodhisatta die Nachricht, dass sein Pferd sich das Bein gebrochen habe und bat um ein besseres Pferd. Der Bodhisatta verstand, dass der König ihn und seinen Vater treffen wolle. Er schickte ihn in Begleitung von tausend Kaufleuten voraus.

Als der Bodhisatta, begleitet von den tausend Jungen, in die Stadt fuhr, sah er einen Esel entlang der Straße, ließ ihm das Maul zubinden, damit er keinen Lärm machte, und nahm ihn mit. Unter großem Applaus betrat er die Stadt, wurde vom König herzlich begrüßt und nahm Platz. Die vier Berater riefen: ‚Ist das der Junge, der als weise bekannt ist? Nur ein blinder Narr würde seinen Vater so missachten.‘ Auch König Vedeha war sichtlich entsetzt über das Verhalten.

Der Bodhisatta sprach: ‚Oh König, glaubst du, der Vater ist stets mehr wert als der Sohn?‘

Als der Der König mit ‚Ja‘ antwortete, ließ er den Esel bringen und fragte den König nach seinem Wert. ‚Höchstens acht Münzen.‘ Dann fragte er nach dem Preis eines Maultiers, das diesem Esel und einem reinrassigen Pferd geboren wurde. ‚Das wäre unbezahlbar.‘ So widerlegte der Bodhisatta die Behauptung des Königs, dass der Vater immer mehr wert sei als die Nachkommen. Und um es auf den Punkt zu bringen, spottete er: ‚Wenn du immer noch glaubst, dass der Vater mehr wert ist als der Sohn, dann stelle meinen Vater anstelle von mir ein.‘

König Vedeha ernannte den Bodhisatta nicht nur zu seinem fünften Berater, sondern adoptierte ihn. Die Eltern bekamen als Ersatz die Herrschaft über ihr Dorf. Der Bodhisatta und seine tausend Freunde ließen sich in einem geeigneten Haus nieder, und von da an diente er dem König treu.

Als ein kostbares Juwel in einem Teich gesehen wurde, alarmierten die Leute König Vedeha, der Senaka schickte, um es zu bergen. Senaka ließ den Teich trockenlegen und im Schlamm suchen, aber sie fanden es nicht. Als der See wieder voll Wasser war, war das Juwel wieder zu sehen, also entleerte Senaka ihn ein zweites Mal. Vergeblich. Der König brachte den Bodhisatta zum Teich und er erkannte, dass sich das Juwel in einem Krähennest befand und die Menschen nur sein Spiegelbild im See sahen. Um es zu beweisen, zeigte er den Menschen das Juwel in einem Wassereimer. Der König schickte einen Mann auf den Baum und er holte das Juwel. Der König belohnte den Bodhisatta und die tausend Jungen mit Perlen.

Ein vom Pech verfolgter Junge studierte bei einem berühmten Lehrer in Takkasila. Dieser hatte eine Tochter, schön wie eine Apsara, die genau zu der Zeit, als der Schüler sein Studium beendete, volljährig wurde. Er verheiratete sie mit ihm. Aus Respekt vor dem Lehrer fügte er sich. Nach der Hochzeit mied er sie so gut es ging, denn Pech kann sich nicht mit Glück paaren. Eines Tages kletterte er auf einen Feigenbaum, um ein paar reife Früchte zu essen. Sie bat ihn um eine Frucht, er sagte, sie solle hochklettern und sie selber pflücken. Nachdem sie auf den Baum gestiegen war, kletterte er herunter und stapelte Dornen um den Stamm, damit sie ihn nicht verlassen konnte. Dann rannte er davon. Am Nachmittag ritt König Vedeha auf seinem Elefanten an diesem Feigenbaum vorbei und sah die schöne Frau. Er verliebte sich auf den ersten Blick, und da sie verlassen worden war, machte er sich zu seiner Königin. Er nannte sie Udumbara, Feige. Am nächsten Tag spazierten sie durch den königlichen Park, und der Mann, der sie verlassen hatte, war unter den Männern, die die Straße reinigten. Sie lächelte ihn an. Der König konnte sich nicht vorstellen, dass das ihr ehemaliger Mann sein sollte und zog sein Schwert, um sie zu töten. Sie bat ihn, seine Berater zu konsultieren. Senaka meinte, kein Mann würde solch eine schöne Frau verlassen. Der Bodhisatta erklärte, dass Glück und Pech niemals zusammen sein könnten. Der König war erleichtert, dass er seine Königin vor dem törichten Rat Senakas gerettet hatte.

König Vedeha sah beim Morgenspaziergang eine Ziege und einen Hund, die Freunde waren. Die Ziege ernährte sich von dem Gras, das sie den Elefanten stibitzte, bis die Elefantenpfleger sie erwischten und davonjagten. Der Hund lebte von den Abfällen der königlichen Küche, in die er sich eines Tages hineinschlich und der Koch ihn davonjagte. Die beiden trafen sich und erzählten ihre Leidensgeschichte, niemals mehr zu ihren Futterplätzen zurückkehren zu können. Die Ziege hatte eine geniale Idee. Sie würde Fleisch aus der Küche holen und der Hund im Elefantenstall ein Bündel Gras. Niemand würde ihnen Aufmerksamkeit schenken, da diese Nahrungsmittel nicht zu ihrer Spezies passten. Gemeinsam könnten sie ihre Beute an der Palastmauer verspeisen. Der König fragte seine Berater, wie es zu solch einer Freundschaft kommen könne. Er drohte jedem mit der Verbannung, sollte keiner das Rätsel lösen, denn er wolle keine dummen Männer um sich haben. Der Bodhisatta fragte Königin Udumbara, wo der König die letzten Tage gewesen sei. Sie erwähnte die Palastmauer. Der Bodhisatta ging die Palastmauer entlang, sah den Hund und die Ziege und beobachtete sie, um ihre Geschichte herauszufinden. Den anderen vier Beratern war klar, dass der Bodhisatta die Antwort finden würde und baten ihn um Hilfe. Er brachte ihnen jeweils einen Vers in einer Sprache bei, die sie nicht kannten, aber der König. Am nächsten Tag, als sie gebeten wurden, die Antwort zu geben, sprachen sie den Vers und der König glaubte, sie wüssten es. Nachdem der Bodhisatta eine ausführlichere Antwort gegeben hatte, zeigte der König seine Freude und belohnte sie.

Königin Udumbara erzählte dem König, dass der Bodhisatta seine Antwort geteilt habe, um den anderen zu helfen. Der König beschloss, eine weitere Frage zu stellen, bei der der Bodhisatta der Gewinner sein würde.

Als sie das nächste Mal zusammen waren, fragte der König Senaka und den Bodhisatta: ‚Was ist besser, ein wohlhabender Narr oder ein armer Weiser?‘ Senaka antwortete, dass Reichtum das Einzige sei, das wirklich zähle. Menschen strömten zu reichen Männern wie Vögel zu einem fruchtbeladenen Baum. Der mächtigste Fluss sei nichts im Vergleich zum Meer und die Worte eines reichen Mannes hätten, egal wie wahr sie seien, mehr Gewicht als die eines weisen Mannes. Der Bodhisatta entschied sich für Weisheit und argumentierte, dass Dummköpfe, die reich werden, vom Pech heimgesucht würden und in diesem und im nächsten Leben litten. Narren erfahren Schande und Elend. Ein König könne seinen Thron ohne die Hilfe weiser Ratgeber verlieren. Der König war erfreut, Senaka sprachlos, wie jemand, der alles Getreide in seinem Speicher aufgebraucht hat.

Als der Bodhisatta sechzehn wurde suchte er eine Frau, denn er wollte nicht, dass König Vedeha und Königin Udumbara eine für ihn auswählten. Er zog die Kleidung eines Schneiders an und verließ die Stadt. Schon bald sah er eine Schönheit mit allen Zeichen des Glücks die Straße hinuntergehen. Sie verliebten sich sofort. Der Bodhisatta fragte sie, ob sie verheiratet sei, und sie verneinte. Also ging er auf sie zu und stellte ihr Fragen, die sie alle beantwortete.

Wie heißt du? Mein Name ist das, was weder ist noch war noch jemals sein wird. Da nichts auf der Welt unsterblich ist, wusste der Bodhisatta, dass sie Amara (unsterblich) hieß.

Zu wem bringst du den Reisschleim?  Er ist für den Gott der alten Zeit. Der Bodhisatta wusste, dass sie das Essen zu ihrem Vater brachte.

Warum ist der Reisschleim so klumpig? Wir haben kein Wasser. Der Bodhisatta wusste, dass das Reisfeld nicht bewässert wurde.

Was macht dein Vater? Er macht aus eins zwei. Der Bodhisatta wusste, dass er seinen Acker pflügte.

Wo pflügt dein Vater? Da, von wo man nicht mehr zurückkommt. Der Bodhisatta wusste, dass er in der Nähe des Verbrennungsfeldes pflügte.

Kommst du morgen wieder? Wenn sie kommt, dann werde ich nicht kommen, wenn sie nicht kommt, dann werde ich kommen. Der Bodhisatta wusste, dass sie über eine Flut sprach.

Erfreut darüber, dass sie so klug wie schön war, sagte der Bodhisatta, er wolle das Haus ihrer Familie besuchen, und sie ließ ihn wissen, wo sie wohnte: ‚Über Kuchen, Reisschleim und den Baum in Blüte, bei der Hand mit der man isst, das ist der Weg zu meinem Haus.‘ Der Bodhisatta ging an einem Konditoreigeschäft, einem Reisschleimgeschäft und einem blühenden Baum vorbei, bog dann rechts ab und stand vor ihrem Haus.

Amaras Mutter ahnte, dass der Bodhisatta sich in ihre Tochter verliebt hatte und hieß ihn herzlich willkommen. Als er die Armut der einst wohlhabenden Familie sah, bot er an, ihre Kleidung umsonst auszubessern. Dann forderte er die Nachbarn auf, ihm ihre Kleidung zu bringen und er verdiente tausend Münzen für die Familie.

Der Bodhisatta blieb mehrere Tage, um Amaras Tugenden zu prüfen. Zuerst stellte er ihren Stolz auf die Probe, indem er sie bat, ihm Reisbrei, Reiskuchen und gekochten Reis zuzubereiten. Der Reisbrei schmeckte ihm hervorragend, doch er spuckte ihn aus und beleidigte sie. Ohne Ärger zu zeigen gab sie ihm den Reiskuchen und dann den gekochten Reis. Der Bodhisatta spuckte beides aus, täuschte Wut vor und warf sie hinaus. Erfreut über Amaras sanftmütiges Verhalten änderte er seinen Ton und sagte ihr, sie solle ein schönes Kleid anziehen, dann brachte er sie und ihre Familie in die Stadt.

Bei der Ankunft prüfte der Bodhisatta Amara erneut und ließ sie im Haus des Pförtners sitzen. Er schickte einige seiner Männer mit tausend Münzen zum Stadttor, um sie zu verführen, aber sie lehnte alle Angebote ab. Dann nahmen sie sie mit und brachten sie zum Bodhisatta, den sie aber nicht erkannte, da er seine Schneiderkleidung nicht mehr trug. Sie lächelte erst und weinte dann. Gefragt warum, erklärte sie: ‚Du musst viele Verdienste durch gute Taten in vergangenen Existenzen angesammelt haben, um diesen Reichtum zu erlangen. Ich lachte aus Freude. Doch weinte ich, denn nun nahmst du was dir nicht gehört und wirst viele Verdienste verlieren. Nach dieser Prüfung ihrer Keuschheit offenbarte er sich ihr, stellte sie dem Königspaar vor und sie heirateten noch an diesem Tag.

Mit der Zeit wurden die anderen vier Berater immer eifersüchtiger und Senaka plante, den Bodhisatta loszuwerden. Jeder stahl dem König einen kostbaren Gegenstand und ließ ihn in sein Haus bringen. Dann sagten sie dem König, der Bodhisatta sei ein Dieb.

Amara jedoch prüfte alles, was geliefert wurde. Sie fand ein Juwel in einem Topf mit Datteln, eine goldene Halskette in einer Schachtel mit Jasminblüten, ein Gewand in einem Gemüsekorb und einen goldenen Pantoffel in einem Strohbündel.

Da ihm keine Chance gegeben wurde, seinen Namen reinzuwaschen, floh der Bodhisatta, verkleidet als Töpfer und arbeitete in einer anderen Stadt. Amara ließ die vier Berater ergreifen und erzählte dem König, was wirklich geschehen war. Er wusste nicht, was er von den widersprüchlichen Geschichten halten sollte, doch da der Bodhisatta geflohen war, wurde er unsicher und sah keinen Handlungsbedarf.

Die Gottheit im königlichen Ehrenschirm vermisste den Bodhisatta. Er stellte dem König vier Rätsel, die er nicht beantworten konnte und an seine Berater gab, die sie ebenfalls nicht verstanden. Als der König der Gottheit erklärte, die Rätsel seien nicht lösbar, tadelte er ihn, sich auf seine Berater zu verlassen und nicht den Bodhisatta zu fragen. Seine Berater seien Glühwürmchen, der Bodhisatta sei Feuer. Wenn er ihn nicht zurückbringe, um die Rätsel zu lösen, sei er ein toter Mann.

Der verängstigte König schickte Männer aus, um den Bodhisatta zu finden. Mit Lehm bedeckt fand ihn einer an seiner Töpferscheibe und verhöhnte ihn. Der Bodhisatta erwiderte, die Tatsache, dass er gebraucht werde, um Rätsel zu lösen, beweise, dass Weisheit dem Reichtum überlegen sei. Er kehrte, ohne sich zu reinigen, in den Palast zurück. Daran erkannte der König, dass er weder Dieb noch Feind war und bereitete ihm einen prächtigen Empfang. Er riet dem König, in Zukunft erst zu überlegen und dann zu handeln.

Nachdem seine Ehre wiederhergestellt war hörte er sich die vier Rätsel an und beantwortete sie.

Es schlägt ihr mit den Händen ins Gesicht und ist ihr dennoch lieb. Ein glückliches Kind, das auf dem Schoß seiner Mutter sitzt.

Sie schilt es, wünscht sich aber dennoch seine Nähe. Eine Mutter, die ihr Kind um etwas bittet, das es nur tun will, wenn es etwas dafür bekommt, und es dennoch nicht tut.

Sie beschimpft und kritisiert ihn ohne Grund, dennoch ist er ihr lieb. Der Liebhaber.

Sie nehmen Essen, Trinken, Kleidung und sind ihr dennoch lieb. Mönche und Asketen, die Almosen mitnehmen.

Der König bedankte sich und ernannte den Bodhisatta zum Oberbefehlshaber.

Senaka brütete eine neue Schikane gegen den Bodhisatta aus. Er fragte ihn, ob es in Ordnung sei, ein Geheimnis zu teilen, und der Bodhisatta antwortete mit einem klaren Nein. Dann sagte er dem König, der Bodhisatta sei ein Verräter und um dies zu beweisen, soll er ihn fragen, mit wem Geheimnisse geteilt werden dürften. Als die fünf Berater das nächste Mal zusammenkamen, stellte der König jedem diese Frage.

Als erster beantwortete der König die Frage. Er war der Meinung, dass, wenn sie tugendhaft, treu, liebevoll sei, der Ehefrau Geheimnisse erzählt werden dürften. Senaka und die anderen nannten Freund, Bruder, Sohn, Mutter. Der Bodhisatta antwortete, dass weise Männer Geheimnisse stets für sich behielten. Als er den Unmut in der Mimik des Königs bemerkte, erkannte er, dass er auf die Probe gestellt wurde und verließ den Palast. Unmittelbar danach gab der König Senaka sein Schwert und befahl ihm, den Bodhisatta zu enthaupten.

Der Bodhisatta schloss aus ihren Antworten, dass die vier ein finsteres Geheimnis mit Freund, Bruder, Sohn, Mutter geteilt hatten. Er beschloss, sie zu belauschen und erfuhr, dass Senaka eine Frau vergewaltigte, ihren Schmuck raubte und sie danach ermordete. Nur sein Freund wisse davon. Dann enthüllten die anderen ihre dunkelsten Geheimnisse, die sie bisher nur mit einer anderen Person geteilt hatten. Einer hatte einen Leprafleck auf seinem Oberschenkel, den sein Bruder jeden Morgen wusch und verband. Wenn der König traurig war, legte er seinen Kopf darauf. Der andere wurde an den heiligen Tagen von einem Geist besessen und bellte wie ein Hund. So muss sein Sohn ihn anbinden und ein Fest veranstalten, um den Lärm zu verbergen. Der letzte hatte den achteckigen Glücksstein des Königs für seine Mutter gestohlen.

Am Abend dachte König Vedeha darüber nach, was der Bodhisatta alles für ihn getan hatte und bereute, seine Enthauptung befohlen zu haben. Königin Udumbara merkte, dass etwas nicht stimmte, und er gestand ihr, was ihn bedrücke. Sie war entsetzt, verbarg die Emotion jedoch vor dem König. Als er schlief warnte sie den Bodhisatta.

Am nächsten Morgen standen die vier Berater am Palasttor, der Bodhisatta wartete, bis sie hineingegangen waren. Dann, in Begleitung von Wachen und einer großen Menschenmenge, näherte er sich dem Palast, grüßte den König, enthüllte die Geheimnisse der vier Berater und bot dies als Beweis dafür an, dass er Recht hatte damit, Geheimnisse für sich zu behalten. Der wütende König befahl die Hinrichtung der vier Männer, doch als sie an jeder Straßenecke hundert Hiebe erhalten hatten, schlug der Bodhisatta vor, sie zu begnadigen, und der König willigte ein.

Nachdem sich die Dinge wieder normalisiert hatten, übernahm der Bodhisatta das Wohlergehen des Reiches, denn der König hatte sich als ein absoluter Narr erwiesen. Er ließ einen großen Wall mit Wachtürmen um die Stadt bauen und umgab sie mit drei Gräben, einem Wassergraben, einem Schlammgraben, einem Trockengraben. Alte Gebäude wurden saniert, Wasserreservoire angelegt, die Vorratsspeicher gefüllt. Als Kaufleute aus anderen Reichen ankamen, wurden sie über ihren König befragt, Soldaten und Papageien wurden ausgesandt, um Könige auszuspionieren.

Ein Papagei hörte, dass König Culani und sein Hofpriester Kevatta planten, sich alle Könige Indiens zu unterwerfen. Die Armee würde eine Stadt nach der anderen belagern, Kevatta ließe jedem König die Wahl, sich zu unterwerfen oder zu kämpfen. Sie würden sicher die Unterwerfung dem Tod vorziehen. Auf jeden Fall würde König Culani die Armee eines jeden Königs in die seine aufnehmen und in die nächste Stadt marschieren. Nach Abschluss des Feldzuges würden die 101 unterworfenen Könige in den Palast König Culanis eingeladen und vergiftet. Dann würden sie durch Getreue von König Culani ersetzt, was seine Herrschaft über Indien vollständig zementieren würde.

Der Papagei flog mit den wichtigen Neuigkeiten zurück und der Bodhisatta begann, die Verteidigung der Stadt vorzubereiten. Er schickte die Armen aus der Stadt und brachte die Reichen hinein.

Der Plan von König Culani und Kevatta ging auf, und nach sieben Jahren, sieben Monaten und sieben Tagen war jedes Königreich, außer das von König Vedeha, unter ihrer Kontrolle. Kevatta kannte die große Macht des Bodhisattas und überzeugte König Culani, dass sie ihn nicht besiegen konnten, also ließen sie sein kleines Königreich in Ruhe. König Culani organisierte nun den zweiten Teil seines Planes, das große Fest. Der Bodhisatta schickte seine tausend Geburtsgefährten, um alle Speisen und Getränke wegzuwerfen, damit niemand vergiftet würde. Nun war König Culani so wütend, dass er König Vedeha angriff.

König Culani belagerte die Stadt und versetzte die Menschen mit seiner Armee in Angst und Schrecken. Der Bodhisatta versicherte dem besorgten König Vedeha den Sieg und organisierte ein siebentägiges Fest mit kostenlosem Essen und Trinken, um die Menschen von der Bedrohung abzulenken. König Culani hörte ihre Fröhlichkeit, und im Zorn über die Respektlosigkeit befahl er seinen Soldaten, anzugreifen, aber sie wurden leicht zurückgeschlagen.

Alle Versuche, die Stadt einzunehmen scheiterten an der Weisheit des Bodhisattas und der Unterstützung der Spione. Als Kevatta vorschlug, den Zugang zu Wasser außerhalb der Stadtmauer abzuschneiden, warf der Bodhisatta Seerosen über die Mauern, um zu zeigen, dass es im Inneren reichlich Wasser gab. Als Kevatta vorschlug, die Nahrungsversorgung abzuschneiden, pflanzte der Bodhisatta Reis auf dem Wall und aufgrund seiner Kräfte wuchs er über Nacht. Den Überschuss warf er über die Mauer. Als Kevatta vorschlug, den Holzvorrat abzuschneiden, errichtete der Bodhisatta einen Stapel Brennholz, der so hoch war, dass er über die Stadtmauer ragte, damit sie wussten, dass genügend vorhanden war.

König Culani war bereit aufzugeben, doch Kevatta wollte noch einen Versuch wagen. Es sollte ein Kampf zwischen ihm und dem Bodhisatta sein, bei dem der als Verlierer hervorging, der sich als erster vor dem Gegner verneigte. Da er der ältere war, war er sich des Sieges sicher. Der Bodhisatta nahm die Herausforderung an, seine Spione hatten ihm die Spielregel zugetragen. Am nächsten Tag nahm er König Vedehas achteckiges Glücksjuwel mit zum Westtor. Er stand vor Kevatta und ließ den Edelstein zu seinen Füßen fallen, Kevatta bückte sich in seiner Gier. Der Bodhisatta drückte seinen Kopf in den Boden und rief: ‚Erhebe dich, ich könnte dein Enkel zu sein, du solltest dich nicht vor mir verneigen.‘

König Culani und seine Armee waren sicher, besiegt worden zu sein und flohen. Sie waren viele Kilometer entfernt, als Kevatta sie einholte und erklärte, dass er hereingelegt worden war und sich nicht wirklich verneigt habe. Der König kehrte zurück, diesmal in der Absicht, geduldig zu sein, bis die Leute so frustriert waren, dass sie die Tore öffneten und sie hereinließen.

Der Bodhisatta wollte nicht, dass das Volk noch mehr Leid ertragen musste, rief einen klugen Brahmanen herbei und teilte ihm seinen Plan mit, die Eindringlinge loszuwerden. Es war eine gefährliche Mission, aber der Brahmane war bereit. Wie angewiesen, stieg er auf die Stadtmauer und gab einigen feindlichen Soldaten Essen. Als sie ihn sahen, schlugen die Soldaten König Vedehas, die in den Plan eingeweiht waren, den Brahmanen und ließen ihn dann mit einem Seil über die Mauer hinab.

Er wurde als Verräter vor König Culani gebracht und hetzte gegen den Bodhisatta, um das Vertrauen Culanis zu gewinnen. Als er sagte, er wisse, wo die die Schwachstellen der Verteidigung lägen, wurde ihm die Leitung der Armee übertragen. Er führte die Soldaten zu einer Stelle voller Schlangen und Krokodile und sie kehrten um. Der Brahmane führte auch das auf eine Bestechung durch den Bodhisatta zurück. Um dies zu beweisen, forderte er den König auf, Gewänder, Schwerter und Schmuckstücke der unterworfenen Könige zu überprüfen, und er fand den Namen des Bodhisattas auf allen eingraviert. Er beschuldigte Kevatta ebenfalls der Bestechlichkeit, auch der Edelstein, der im Zweikampf auf den Boden fiel, sei Bestechungsgeld gewesen. König Culani fand sich damit ab, dass er den Bodhisatta weder besiegen noch überlisten konnte und zog sich zurück.

Ein Jahr war vergangen. Die Narbe auf seiner Stirn, die ihn daran erinnerte, dass der Bodhisatta seinen Kopf in den Boden gestoßen hatte, ließ in ihm immer wieder den Rachegedanken aufkommen.

Er schlug König Culani vor, den Bodhisatta damit herzulocken, dass man Prinzessin Pancalacandi mit König Vedeha verheiraten wolle. So könnten sie sowohl den König als auch der Bodhisatta leicht töten.

Der König, der immer noch ganz Indien regieren wollte, stimmte dem Plan zu. Sie begannen damit, Dichter einzustellen, um Lieder über die wunderschöne Prinzessin zu verfassen, eines handelte davon, dass nur König Vedeha einer solchen Schönheit würdig sei. Dann wurden Sänger ausgesandt, um sie zu singen. Als die Zeit reif war, machte sich Kevatta auf den Weg zu König Vedeha. Es verbreitete sich, dass Kevatta in ihre Stadt reiste, um einen Heiratsantrag zu überbringen. Alle wunderten sich, einschließlich des Bodhisattas, der von einer schändlichen Absicht ausging. Er kontaktierte seine Spione, aber sie wussten nur, dass der König und Kevatta kürzlich ein geheimes Treffen abgehalten hatten. Nur das Beo Weibchen des Königs hörte, worüber sie sprachen.

Bei seinem Treffen mit König Vedeha sprach Kevatta von der Freundschaft zwischen den beiden Königreichen und bot Prinzessin Pancalacandi formell als Gemahlin an. König Vedeha begrüßte die Idee, wollte aber, dass Kevatta sich zuerst mit dem Bodhisatta versöhne. Kevatta machte sich auf zu ihm, doch der Bodhisatta täuschte eine Krankheit vor und ließ seinen Diener Kevatta abweisen.

Der Bodhisatta ließ König Vedeha wissen, dass dies sehr wahrscheinlich ein gefährlicher Trick sei. Die anderen vier Berater, die wussten, dass sie Kleidung und Schmuck als Teil der Hochzeitszeremonien erhalten würden, rieten ihm, seine Chance auf Glück nicht zu verpassen. Obwohl der König ahnte, dass der Bodhisatta richtig lag, war er so verärgert über den Mangel an Unterstützung, dass er ihn wegschickte.

Der Bodhisatta musste einen anderen Weg finden, den König zu beschützen. Also schickte er seinen Papagei, um Informationen von König Culanis Beo Weibchen zu erhalten. Der Papagei flog in das Schlafzimmer des Königs und freundete sich mit ihr mittels einer erfundenen Geschichte an. Seine Frau sei ein Beo Weibchen gewesen, das von einem Falken getötet wurde. Sein Besitzer, ein König, würde ihm gern wieder eine Gefährtin besorgen, und schickte ihn hierher, um ihr einen Antrag zu machen.

Sie war von der Aussicht begeistert, beschloss jedoch, Widerstand vorzutäuschen, indem sie sagte, Papageien sollten mit Papageien und Beos mit Beos zusammen sein. Der Papagei wusste, dass sie nur spielte, er sagte, dass solche Unterschiede in der Liebe keine Rolle spielten, und erzählte ihr von einem König, der eine Unberührbare zu seiner Königin machte. Sie gestand ihm ihre Liebe und sie vergnügten sich den ganzen Abend.

Als die Zeit reif war, fragte der Papagei den Beo, was sie von der bevorstehenden königlichen Hochzeit halte. Sie sagte, sie wolle nicht darüber sprechen. Der Papagei drohte, sie zu verlassen, wenn sie Geheimnisse vor ihm habe, also gab sie nach und sagte, die Ehe sei nur ein Plan, um den Bodhisatta und König Vedeha zu töten. Am nächsten Morgen verabschiedete sich der Papagei mit dem Vorwand, seinem König zu sagen, dass er eine neue Frau gefunden habe, und versprach, in einer Woche zurückzukehren. Er eilte nach Hause und erzählte dem Bodhisatta vom wirklichen Plan.

Der Bodhisatta wusste, dass König Vedeha diese Geschichte nicht glauben würde. Also musste er anders vorgehen. Er sagte dem König, er sei bereit, bei der Hochzeit zu helfen. Mit Armee und Handwerkern machte er sich auf ins Reich von König Culani, um einen Palast erbauen zu lassen, in dem König Vedeha während der Hochzeitsfeier leben konnte. Entlang des Weges gründete er ein Dorf und hinterließ einen Verantwortlichen mit der Pflicht, Elefanten, Pferde und Streitwagen bereitzuhalten. Am Fluss ließ er dreihundert Boote bauen und sie versteckt halten. Am Flussufer ließ er den Palast bauen und zwei Tunnel (Ummagga). Dann ging er in die Stadt und kündigte seine Ankunft an. König Culani hieß ihn willkommen, gab ihm ein Haus auf dem Palastgelände und war mit dem Bau eines Palastes in der Stadt einverstanden. Allerdings nur, um den Bodhisatta nicht zu enttäuschen, damit er König Vedeha nichts Schlechtes sagen würde und damit sein Plan gefährdet wäre. Er und seine Männer gingen zuerst zum Haus der Königinmutter und taten so, als wollten sie ihr Haus abreißen. Sie war wütend, aber der König wollte sie nicht sehen, also zahlte sie dem Bodhisatta ein Bestechungsgeld von hunderttausend Münzen, um anderswo zu bauen. Dann taten sie dasselbe mit Kevatta und vielen anderen reichen Leuten in der Stadt. Auf diese Weise betrog der Bodhisatta die Menschen um neunzig Millionen Münzen.

Dann sagte er zu König Culani, dass die Menschen jedes Mal, wenn sie einen Ort zum Bauen auswählten, von Trauer über den Verlust ihres Hauses heimgesucht wurden, also wäre es besser, entlang des Flusses zu bauen, was er die ganze Zeit wirklich wollte. Der König stimmte zu. Bevor er abreiste bat der Bodhisatta um die Erlaubnis, seine Elefanten im Fluss spielen zu lassen, obwohl dies das Wasser trüben und die Menschen stromabwärts verärgern würde.

In den nächsten vier Monaten beaufsichtigte der Bodhisatta den Bau eines großen Palastes, eines Dorfes für Arbeiter und Vieh sowie zweier geheimer Tunnel. Der Haupttunnel, groß genug, um auf einem Elefanten hindurchzureiten, erstreckte sich über 800 Meter zwischen der Stadt und dem Fluss. Sechzigtausend Männer gruben und schütteten den Aushub in den Fluss, Verdacht wurde nicht geweckt, da der Bodhisatta offiziell seine Elefanten spielen ließ. Im Inneren des Tunnels waren Hunderte von Türen mit einer Vorrichtung ausgestattet, die man alle durch Ziehen eines einzigen Hebels öffnen und schließen konnte, und Hunderte von Lichtern konnten gleichzeitig abgedeckt und geöffnet werden. 101 Kammern wurden für 101 Krieger gebaut. Die Wände und die Decke waren mit Ziegeln, Stuck und Holz verkleidet und mit wunderschönen Szenen des Himmels bemalt. Der andere Tunnel, halb so lang, begann am Haupttunnel und kam unter einer Treppe im Haus des Bodhisattas heraus und bot Zugang zum Palast von König Culani.

Nach vier Monaten rief der Bodhisatta König Vedeha und er machte sich auf die Reise. Nichts ahnend schickte er unverzüglich eine Nachricht, in der er nach seiner Braut fragte, und König Culani versprach, sie sofort nach seiner Ankunft zu schicken. Aber in Wirklichkeit stellte er in dieser Nacht seine riesige Armee zusammen und umzingelte König Vedeha, während er auf den Angriff bei Sonnenaufgang wartete.

Als er die sich nähernden Truppen sah, schickte der Bodhisatta dreihundert seiner Männer durch die Tunnel, um Prinzessin Pancalacandi und auch König Culanis Königin, seinen Sohn und seine Mutter zu entführen und sie im Tunnel zu verstecken. Durch das Überraschungsmoment konnten die Männer auch alle Wachen knebeln und verstecken. Dann sagten sie der Familie, sie seien von König Culani geschickt worden, um sie zur Siegesfeier zu bringen. Obwohl sie sich über den Tunnel wunderten, glaubten sie den Männern, als sie sagten, dass er nur für ganz besondere Anlässe benutzt wurde, und gingen ohne zu zögern mit. Einige Männer blieben zurück, um den Schatz des Palastes zu plündern.

Bald wurde König Vedeha bewusst, dass er umzingelt und scheinbar dem Untergang geweiht war. Er wusste nichts von der Strategie des Bodhisattas, und dieser beschloss, seinen Plan für sich zu behalten, bis er sich ein wenig für das Verhalten des Königs in der Vergangenheit gerächt hatte. Er tadelte den König als gierig, leichtsinnig und dumm, weil er seinen Rat ignoriert hatte, die Prinzessin nicht zu heiraten. Und als sowohl der König als auch Senaka ihn baten, sie zu retten, sagte er, es sei zu spät, um jetzt zu handeln. Erst nachdem König Vedeha und die anderen vier Berater beschlossen hatten, Selbstmord zu begehen, um den Tod durch König Culani zu vermeiden, offenbarte der Bodhisatta schließlich, dass er sie retten würde, und öffnete das Tor zu seinem geheimen Tunnel.

Der Bodhisatta brachte König Vedeha und Senaka zu der Prinzessin und ihrer Familie, die alle vor Angst aufschrien, als sie merkten, dass sie hereingelegt worden waren. Der Bodhisatta setzte Prinzessin Pancalacandi auf einen Schatzhaufen und verheiratete sie mit König Vedeha. Dann führte er sie zum Fluss, wo alle außer ihm für die erste Etappe der Heimreise ein Schiff bestiegen. Der Bodhisatta, der gelobte, alle sicher zurückzubringen, blieb zurück, um sich um die Soldaten und Handwerker zu kümmern. Er vergrub ein Schwert im Sand am Tunneltor und ging zurück zu seinem Haus in der Stadt. König Vedeha und die anderen kamen am nächsten Morgen nach Hause, indem sie in jedem der Dörfer, die entlang ihrer Route gebaut wurden, Pferde und Elefanten wechselten.

Bei Sonnenaufgang sammelte König Culani seine Truppen. Doch bevor sie angriffen, trat der Bodhisatta auf seine Terrasse, damit der König ihn sehen konnte. Dieser stürmte auf seinem Elefanten auf den Bodhisatta zu, um ihn zu töten, doch er verspottete ihn furchtlos: ‚Du denkst, du hast gefunden, was du suchst, aber du könntest genauso gut Pfeil und Bogen wegwerfen. König Vedeha ist bereits nach Hause gegangen.‘ König Culani war wütend, dass sein Rivale entkommen war, doch das Töten des Bodhisattas war noch eine Option. Er befahl seinen Truppen, ihm Hände, Füße, Ohren und Nase abzuschneiden, sein Fleisch zu braten und seine Haut aufzufädeln wie eine Kuhhaut.

Der Bodhisatta lächelte über diese Drohung und überbrachte dem König den Rest der schlechten Nachricht, nämlich, dass seine Familie entführt worden sei. Er glaubte ihm nicht und ließ das Gesagte überprüfen. Es stellte sich heraus, dass sie nicht im Palast und die Wachen alle gefesselt waren. Aus Sorge, der König könnte aus Kriegerstolz überstürzt handeln, versprach er, dass alle unversehrt zurückkommen würden, wenn er und seine Männer sicher nach Hause zurückkehren durften.

Erleichtert bat König Culani, den Tunnel sehen zu dürfen, und der Bodhisatta führte ihn und die unterworfenen Könige, Soldaten und Höflinge hindurch. Der König war erstaunt. Als sie das Ende erreichten, zog der Bodhisatta den Hebel und sperrte alle anderen in der Dunkelheit ein. Der Bodhisatta griff nach seinem vergrabenen Schwert und sprang auf den wehrlosen König zu, packte ihn am Arm und fragte: „Wer regiert alle Königreiche Indiens?“ Der verängstigte König schrie: ‚Du! Verschone mich!‘ Der Bodhisatta senkte sein Schwert und erklärte, dass er kein Königreich regieren wolle, dies nur täte, um seine Weisheit zu demonstrieren. Dann reichte er dem König sein Schwert und sagte, wenn er ihn töten wolle, sei jetzt der richtige Zeitpunkt. Der König sagte, er wolle keinen Schaden anrichten. Dann saßen die beiden zusammen und schlossen Freundschaft.

Die im Tunnel Eingeschlossenen wussten nicht, was vor sich ging und fürchteten den Tod. Als der Bodhisatta sie schließlich befreite, dankten sie ihm. Er enthüllte ihnen den Plan König Culanis und Kevattas, sie zu vergiften.

König Culani veranstaltete ein siebentägiges Fest und der Bodhisatta versprach, nach dem Tod König Vedehas, König Culani zu dienen. Dann reiste er ab. In der Heimat feierte König Vedeha ebenfalls ein siebentägiges Fest. Die Könige lebten fortan in Freundschaft.

König Vedeha und Königin Pancalacandi hatten einen Sohn, der König Vedeha acht Jahre später, nach dessen Tod, nachfolgte. Der Bodhisatta hielt sein Versprechen und diente König Culani ebenso treu wie König Vedeha.

Trotz seiner Loyalität zu ihrem Ehemann hatte die Königin dem Bodhisatta nie verziehen, dass er sie entführt hatte, und sie versuchte, einen Konflikt zwischen ihm und dem König schaffen, also beauftragte sie fünf ihrer Freunde, den Bodhisatta im Auge zu behalten, in der Hoffnung, ihn bei etwas Unangemessenem zu erwischen. Die Asketin Bheri nahm ihre Mahlzeiten im Palast ein und als sie den Bodhisatta das erste Mal traf, beschloss sie, ihn zu prüfen. Sie befragte ihn per Gestik. Sie öffnete ihre Hand, fragte dadurch, ob der König sich gut um ihn kümmere. Der Bodhisatta ballte die Faust, antwortete dadurch, dass der König ihm nichts gegeben habe. Sie rieb sich den Kopf, fragte dadurch, warum er kein Asket wie sie geworden sei. Er rieb sich den Bauch, antwortete dadurch, dass sich viele Menschen auf ihn verließen.

Die Spione der Königin sahen diesen stillen Austausch und sagten König Culani, dass der Bodhisatta mit Bheri plane, ihn zu stürzen und zu töten. Sie erklärten die Handgesten wie folgt: Die offene Hand bedeutete, den König zu zermalmen und den Thron zu erobern, die geschlossene Faust hielt ein Schwert, den Kopf zu reiben bedeutete, den König zu enthaupten, den Bauch zu reiben bedeutete, den König in zwei Hälften zu schneiden.

König Culani war skeptisch. Am nächsten Tag fragte er Bheri, ob sie ein Gespräch mit dem Bodhisatta geführt habe und sie sagte ja, per Handzeichen. Dann fragte er den Bodhisatta dasselbe und erhielt dieselbe Antwort. Nun wusste er, dass die Freunde der Königin falsch lagen. Erfreut ernannte er den Bodhisatta zum Oberbefehlshaber. Doch äußerte dieser nun seine Zweifel, ob das nur eine Ablenkung war, während der König sich darauf vorbereitete, ihn zu töten. Er bat Bheri herauszufinden, ob der König aufrichtig oder hinterhältig sei.

Bheri nahm König Culani beiseite und stellte ihm eine Frage: ‚Wenn sie zu siebt auf dem Ozean unterwegs wären und ein Dämon verlange ein Menschenopfer, in welcher Reihenfolge würden sie die Menschen aufgeben?‘ Der König nannte Mutter, Frau, Bruder, Freund, Hofpriester, sich selbst. Doch niemals würde der den Bodhisatta opfern.

Um die Menschen von der Größe des Bodhisattas zu überzeugen, arrangierte Bheri, dass der König die Fragen noch einmal im Hof ​​des Palastes beantwortete, wo jeder zuhören konnte. Und als sie das Lob des Königs über den Bodhisatta hörten, wurden sie zum Guten in dieser Welt und zum Glück im Jenseits hingezogen.

Zu Lebzeiten des Buddhas

König Vedeha – Laludayi. König Culani – Sariputta. Kevatta – Devadatta. Prinzessin Pancalacandi – Sundari. Bheri – Uppalavanna. Papagei – Ananda. Beo – Kundalakesi. Amara – Yasodhara. Vater und Mutter – Suddhodana und Maya. Senaka – Saccaka. Die anderen drei Berater – Potthapada, Ambattha, Pilotika, drei Asketen anderer Lehrmeinungen, die den Buddha dennoch achteten. Königin Udumbara – Ditthamangalika, ihre Geschichte wird in Jataka 497 erzählt.

Laludayi war ein gehemmter, einfältiger Mönch des Buddhas. Es verschlug ihm die Sprache, wenn er zu mehr als einer Person sprechen sollte. Er sagte das eine, wenn er das andere meinte. Er weinte bei Festen und lachte bei Totenriten.

Suddhodana und Maya sind eingebunden in das Leben des Buddhas unter dem Link ‚Gautama‘ auf der Hauptseite.