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Mahajanaka Jataka

Die Vervollkommnung von
Eifer – Viriya

Der Bodhisatta war der Sohn einer verwitweten Königin. König Aritthajanaka kam zu Ohren, dass sein jüngerer Bruder Polajanaka plane, ihn zu töten, also ließ er ihn einsperren. Aber Polajanaka war reinen Herzens, hatte keine bösen Absichten gegenüber seinem Bruder und bat: ‚Wenn ich unschuldig bin, mögen meine Ketten brechen und das Tor sich öffnen.‘ Sein Wunsch wurde wahr und er floh in eine abgelegene Grenzstadt, wo er der lokale Anführer wurde und sich die Achtung aller verdiente. Seinen Bruder betrachtete er nun als Feind und forderte ihn heraus, zu kämpfen oder sich zu ergeben. Aritthajanaka entschied sich für den Kampf, doch die meisten seiner Untertanen schlossen sich Polajanaka an, so dass Aritthajanaka besiegt wurde und fiel. Seine schwangere Königin verkleidete sich als Bäuerin, packte ihre Juwelen in einem Reisekorb und verließ die Stadt. Indra sah sie am Straßenrand sitzen und hoffen, dass jemand sie in die ferne Stadt Kalacampa mitnehme. Er wusste, dass ihr ungeborener Sohn der Bodhisatta war, also kam er in Gestalt eines alten Mannes, der einen Wagen fuhr, auf die Erde und bot ihr die Fahrt an. In Kalacampa traf sie einen renommierten Lehrer, der sie aufnahm und sich um sie kümmerte. Um ihr Geheimnis zu wahren, erzählte er, sie sei seine seit langem verschollene Schwester. Der Sohn, den sie gebar, wurde Mahajanaka genannt. Andere Kinder neckten ihn, indem sie ihn den ‚Sohn der Witwe‘ nannten, und eines Tages, als er gestillt wurde, biss er seine Mutter und wollte wissen, wer sein Vater sei. Als er die Wahrheit über sein königliches Blut erfuhr, schämte er sich nicht mehr dafür, vaterlos aufzuwachsen, und die Hänseleien der anderen Kinder brachten ihn nicht mehr aus der Fassung. Als er sechzehn Jahre alt wurde beschloss er, das Königreich zurückzuerobern. Seine Mutter gab ihm ihre Juwelen, er nahm nur die Hälfte, denn er wollte durch Handel Geld verdienen. Am selben Tag, als er ein Schiff bestieg, das nach Suvarnabhumi, dem goldenen Land des Ostens, segelte, wo er seine Fracht verkaufen wollte, wurde sein Onkel, der König, krank. Nach sieben Tagen auf See sank das Schiff. Als es auseinanderbrach, behielt der Bodhisatta die Ruhe. Während die anderen Passagiere zu ihren Göttern beteten, aß er eine große Mahlzeit, bedeckte seinen Körper mit Zucker und Ghie, zog zwei mit Öl beschmierte Kleider an und kletterte auf die Spitze des Mastes. Das Wasser um das Boot herum wurde rot, als große Fische die Passagiere aufaßen, aber mit seiner überlegenen Kraft sprang der Bodhisatta fünfundsechzig Meter vom Schiff weg und vermied ein ähnliches Schicksal. An diesem Tag starb der König. Der Bodhisatta trieb eine Woche lang im Ozean, doch gab er die Hoffnung nie auf. Die Göttin des Ozeans, in deren Verantwortung es lag, tugendhafte Menschen zu retten, war abgelenkt worden, doch als sie schließlich den Bodhisatta bemerkte, hob sie ihn aus dem Wasser. Er schlief sieben Tage, als er sich erholt hatte flog sie ihn in das Königreich seiner Familie und legte ihn auf einen Stein in einem Hain. Der König hatte keine Söhne oder Brüder. Auf seinem Sterbebett legte er fest, dass seine Tochter, Sivali, dem Nachfolger zuzustimmen habe. Die Berater begannen ihre Suche nach einem neuen König und schickten den General, den Schatzmeister, den Schwertträger und andere angesehene Männer zu der Prinzessin, die sie alle zurückwies. Die Berater prüften weitere in Frage kommende Kandidaten, keiner konnte bestehen. Sie gerieten in Sorge. Der Priester forderte sie auf, den Streitwagen ohne Fahrer aus dem Palast zu schicken, eine Methode, um jemanden zu finden, der das Potential für einen großen König hatte. Sie spannten vier Pferde an und eine Menschenmenge folgte dem leeren Fahrzeug. Es fuhr auf den Stein zu auf dem der Bodhisatta schlafend lag und umkreiste ihn. Der Priester untersuchte seine Füße und sah die Zeichen des Königtums, ein Beweis dafür, dass er dazu bestimmt war, nicht nur ein König zu sein, sondern alle vier Kontinente zu regieren. Der Bodhisatta war einverstanden und wurde direkt zu König Mahajanaka gesalbt. Zurück im Palast machte er sich sofort an die Arbeit. Die Prinzessin forderte der Bodhisatta drei Mal auf, sie zu treffen, er ignorierte sie. Schließlich ging sie zu ihm und als sie sah, welch eine majestätische Person er war, war sie entzückt. Er regierte weise und wohlwollend und wurde vom Volk geliebt. Prinzessin Sivali und er wurden ein Paar mit einem wunderbaren Sohn und seine Mutter und der Priester, der sie in dem fernen Land unterstützt hatte, zogen in den Palast. Sein Leben war von unendlicher Freude erfüllt. Siebentausend Jahre später sah der Bodhisatta in seinem Park zwei Mangobäume, der eine voller Früchte, der andere ohne. Er aß eine Mango und setzte seinen Weg fort. Sie war so köstlich, dass er bei seiner Rückkehr anhielt, um eine weitere zu essen. Er sah den Baum kahl. Als die Menschen den Bodhisatta eine Mango essen sahen, wollten alle eine, und nachdem sie alle gepflückt waren, rissen sie die Zweige ab und suchten nach mehr. Der Bodhisatta verstand, Besitz führt ins Elend. Er entschied, seinen Ruhm hinter sich zu lassen und als Asket zu leben. Seinem Oberbefehlshaber übertrug er die Verantwortung für das Königreich und er lebte allein auf dem Dach des Palastes. Außer dem Diener, der ihm Essen und Wasser brachte, sah er niemanden. Nach vier Monaten verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg in den Himalaja. Seine siebenhundert Königinnen flehten ihn an, zu bleiben. Als sie das laute Wehklagen hörte, weinte die gesamte Bevölkerung der Stadt mit. Sivali befahl dem Oberbefehlshaber, eine Menge Gras und Blätter in Brand zu setzen, und log, die Schatzhäuser würden brennen, in der Hoffnung, dass ihn dies dazu bringen würde, umzukehren, um sie zu retten. Aber er sagte, er habe keinen Schatz, er habe nichts mehr und ging durch das Nordtor. Ein Stück weiter zog er mit einem Ast eine Linie auf die Straße und befahl, dass niemand sie überquere. Sivali war vor Kummer außer Kontrolle und folgte ihm trotzdem. Und nachdem die Linie verletzt worden war, folgten ihr alle anderen. Die große Menge, die immer noch hoffte, dass er seine Meinung ändern würde, ging sechzig Kilometer hinter dem Bodhisatta her. Zwei Asketen aus dem Himalaja erahnten, dass der Bodhisatta nicht in der Lage war, seine Anhänger zurückzulassen, und erschienen vor ihm, in der Luft schwebend, um ihn zu ermutigen. Am nächsten Morgen stahl ein Hund das Fleisch eines Mannes und rannte aus der Stadt. Als der Hund den König sah, erschrak er und ließ seine Mahlzeit auf den Boden fallen. Der König, der seine königliche Tradition hinter sich gelassen hatte, hob es auf, wischte es ab und aß es. Die Königin war entsetzt, gab aber nicht auf. Ein Sand siebendes Mädchen trug an einer Hand zwei Armreifen, an der anderen nur einen. Der Bodhisatta, der hoffte, seine Königin dazu zu bringen, es zu verstehen, erklärte, dass, während das Paar ein lästiges Geräusch verursachte, der einzelne Armreif friedlich war und Ruhe ausstrahlte. Sie kamen zu einem Pfeilmacher, der ein Auge schloss, um den Pfeil gerade zu machen. Er sagte der Königin, dass der weite Blick von zwei Augen ablenke, jedoch der Fokus eines einzelnen Auges das Ziel erkennen ließe. Die Königin sagte, sie verstehe diese beiden Lektionen, würde aber trotzdem nicht von seiner Seite weichen und die Masse der Menschen blieb ihm ebenso auf den Fersen. Der Bodhisatta pflückte einen Grashalm und sagte der Königin, dass sie, wie dieser, gespalten seien und nie wieder vereint werden könnten. Dann bat er sie, zurückzubleiben. Sie wurde ohnmächtig. Während sich alle um sie kümmerten rannte der Bodhisatta in den Wald, um nie wieder in das Reich der Menschen zurückzukehren. Zu Hause beaufsichtigte die Königin die Krönung ihres Sohnes. Als die Zeremonie beendet war, blieb sie für den Rest ihres Lebens im königlichen Park, folgte dem Beispiel des Bodhisattas und führte ein Leben in Askese.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Die Göttin des Ozeans war Uppalavanna. Die beiden Asketen waren Sariputta und Moggallana. Das Sand siebende Mädchen war Khema. Der Pfeilmacher war Ananda. Die Eltern waren Suddhodana und Maya. Sivali und ihr Sohn waren Yasodhara und Rahula.

Suddhodana und Maya sind eingebunden in das Leben des Buddhas unter dem Link ‚Gautama‘ auf der Hauptseite.