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Kaka Jataka

Der Bodhisatta war eine Krähe (Kaka). Eine schelmische Krähe saß auf dem Stadttor. Sie kotete auf den Kopf des Hofpriesters. Da er eben ein Bad im Fluss genommen hatte und ein feines Gewand trug, war er äußerst wütend auf den Vogel und entwickelte einen Hass auf Krähen. Zur selben Zeit schlief eine Dienerin, die den Reisspeicher bewachen sollte, ein und eine Ziege machte sich über den Reis her. Sie wachte auf und verscheuchte das Tier, doch es kam sofort zurück, wenn sie wieder einschlief. Das ging eine ganze Zeit so weiter. Die Dienerin stellte sich nun schlafend und als die Ziege zurückkam, schlug sie mit einer Fackel nach ihr. Das Fell fing Feuer, die Ziege rannte in einen Schuppen, rollte sich im Heu und setzte das Gebäude in Brand. Die Flammen breiteten sich aus, die nahe gelegenen königlichen Ställe fingen Feuer, wodurch viele Elefanten schwer verletzt wurden. Die Tierärzte waren überfordert und der König suchte Rat bei seinem Priester. Dieser sah die Gelegenheit zur Rache und empfahl Krähenfett als Heilmittel. Der König ließ alle Krähen töten und obwohl kein Fett gefunden wurde, wurde das Gemetzel fortgesetzt, bis die Stadt voll mit Bergen toter Krähen war. Der Bodhisatta lebte als Anführer von achtzigtausend Krähen auf einem Leichen-Verbrennungsplatz und als er die Nachricht hörte, wusste er, dass er der Einzige war, der sie stoppen konnte. Er flog zum Palast und erinnerte den König daran, dass Regenten mit Weisheit, nicht im Affekt handeln und erst nach Kenntnis aller Fakten einen Kurs festlegen sollten. Dann erklärte er, dass Krähen kein Fett hätten und der Priester aufgrund von Rachegelüsten agierte, nicht zum Wohle der Elefanten. Der König war so beeindruckt von dem Bodhisatta, dass er ihm anbot, das Königreich zu führen. Er lehnte ab, bat dem König jedoch, alle Lebewesen zu schützen. Dieser gewährte fortan allen Tieren Schutz. Krähen erhielten täglich sechs Scheffel feinsten Reis, der Bodhisatta sieben.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Der Buddha erzählte die Geschichte seinen Mönchen, um aufzuzeigen, wie wichtig es ist, nachzudenken, bevor man eine Entscheidung trifft.

Der König war Ananda.