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Jayaddisa Jataka

Der Bodhisatta war Prinz. Zwei Frauen aus des Königs Harem waren Rivalinnen. Eine war unfruchtbar und betete, dass sie dereinst die Kinder der anderen essen könne. Sie wurde als Menschenfresserin geboren, die andere als Königin. Sie verschlang das erste Kind der Königin. Bei der zweiten Entbindung war die Königin von Wachen umgeben, der Menschenfresserin gelang es dennoch, das Kind zu essen. Bei der dritten Geburt konnte sie sich zwar in den Raum schleichen und das Kind ergreifen, nur kam sie nicht mehr dazu es zu essen. Sie entkam mit dem kleinen Jungen durch die Kanalisation. Als sie in ihrer Höhle nahe des Verbrennungsplatzes ankam, hatte sie das Kind liebgewonnen, aß es nicht, sondern zog es auf. Da der Junge ein Mensch war, konnte er sich nicht unsichtbar machen, sie gab ihm eine Wurzel, um dies zu ermöglichen. Nachdem sie gestorben war, gebar die Königin ein viertes Mal, diesmal war der Junge, Jayaddisa, in Sicherheit. Er wurde König, sein Sohn war der Bodhisatta. Nach dem Tod der Menschenfresserin konnte sich der Junge nicht mehr unsichtbar machen, da er nicht wusste, wo die Wurzel wuchs, und die Menschen sahen ihn auf dem Verbrennungsplatz. Sie erschraken. Aus Angst, er würde Menschen töten und essen, wandten sie sich an den König, der Soldaten schickte, um ihn zu fangen. Er floh in den Wald und kehrte nie wieder in die Stadt zurück. Anstatt Leichen aß er nun Reisende, die auf der Straße unterwegs waren. Eines Tages organisierte der König eine Jagd. Gerade als er abreisen wollte, kam ein Brahmane, um ihm ein Gedicht für vierhundert Münzen zu verkaufen. Der König erklärte, wer von seinen Freunden eine Gazelle entkommen ließe, würde für das Gedicht bezahlen. Er wies ihm eine Unterkunft zu, um auf ihre Rückkehr zu warten. Im Wald, rannte eine Gazelle direkt auf den König zu und entkam. Er nahm die Verfolgung auf, holte sie ein und hieb sie mit seinem Schwert entzwei. Als er mit dem an einer Stange aufgehängten Kadaver zurückging, nahm ihn der Sohn der Menschenfresserin gefangen. Er bot ihm die Gazelle an, doch der Sohn lachte, er würde beide essen. Der König, der sich mit dem Tod abgefunden hatte, bat um Erlaubnis, in die Stadt zurückkehren, um sein Versprechen halten zu können, den Brahmanen zu bezahlen, damit er ehrenhaft sterben könne. Er käme am nächsten Morgen zurück. Der Sohn stimmte zu. Der König gab dem Brahmanen viertausend anstatt vierhundert Münzen. Dann wollte er den Thron an den Bodhisatta übergeben, doch er lehnte ab und bestand darauf, seinen Vater zu retten, indem er sich dem Sohn der Menschenfresserin opfere. Der König nahm das Angebot widerwillig an. Am Morgen verabschiedete sich der Bodhisatta von der Familie und ging mit dem Mut eines Löwen in den Wald. Der Sohn der Menschenfresserin, der in einem Baum auf den König wartete, sah den Bodhisatta sich ohne Furcht nähern. ‚Grausamer Menschenfresser, esse mich anstelle meines Vaters.‘ Der Sohn der Menschenfresserin war noch nie zuvor einem Menschen begegnet, der den Tod nicht fürchtete. Der Bodhisatta sagte ihm, er habe nie eine böse Tat begangen und würde sicherlich in der Herrlichkeit des Himmels geboren werden. Der Sohn der Menschenfresserin entschied, dass er das Fleisch eines so tugendhaften Mannes nicht essen konnte, also sagte er dem Bodhisatta, er solle Feuerholz sammeln, in der Hoffnung, er würde die Gelegenheit nutzen und weglaufen. Doch der Bodhisatta kehrte zurück und entzündete ein Feuer. Der Sohn der Menschenfresserin bat ihn, zu gehen. Er blieb, sprach über die Pancasila und wurde gewahr, dass er keinen Menschenfresser vor sich hatte. Sie haben rote Augen, blinzeln nicht und werfen keinen Schatten. Es konnte nur sein entführter Onkel, der rechtmäßige Thronfolger sein. Der Sohn der Menschenfresserin glaubte der Theorie des Bodhisattas nicht, er würde nur einem mit Vision begabten Asketen glauben, der in der Nähe lebe. Sie gingen zu ihm, und als er sie kommen sah, fragte er: ‚Was bringt zwei Nachkommen eines gemeinsamen Vorfahren dazu, mich zu besuchen?‘ Jetzt, da er die Wahrheit über sein Leben kannte, sagte er, er wolle niemals König sein und ließ sich von dem Asketen ordinieren. Der Bodhisatta kehrte zurück und als er die Geschichte gehört hatte, besuchte der König seinen verschollen gewesenen Bruder. Erfolglos versuchte auch er, ihn zur Thronbesteigung zu bewegen. Nicht einmal im königlichen Park leben wollte er. Also ließ der König eine Stadt für tausend Familien in der Nähe der Einsiedelei der Asketen erbauen, um sicherzustellen, dass sie stets reichlich Almosen erhalten würden.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Die Eltern eines Mönchs des Buddhas hatten lange gezögert, ihren Sohn ein Leben im Kloster führen zu lassen. Erst nachdem sein Bitten nicht nachließ stimmten sie zu. Nach fünf Jahren zog er sich als Asket in die Wälder zurück. Nach zwölf Jahren musste er erkennen, dass sein Streben nach Erkenntnis keine Früchte trug. Eines Tages besuchte ihn ein Mönch in seiner Hütte und erzählte ihm, dass seine Eltern verarmt seien und als Bettler durch die Straßen zögen. Der Sohn bereute die vergeblichen Jahre und beschloss, die Sangha zu verlassen und nach Hause zurückzukehren, um sich um seine Eltern zu kümmern. Einmal nur wollte er noch eine Rede des Buddhas hören. Dieser kannte die Situation dieses Mönchs und sprach darüber, dass auch ein Mönch seine Eltern unterstützen könne. Obwohl es schwierig werden würde, beschloss er, es zu versuchen. Er ließ sich in der Nähe ihrer Hütte nieder und machte von da an täglich zwei Almosenrunden, eine für sie und eine für sich. Als die anderen Mönche davon erfuhren ermahnten sie ihn, es sei nicht erlaubt, Almosen an Laien weiterzugeben. Sie informierten den Buddha, doch zu ihrer Überraschung lobte er den fürsorglichen Sohn, anstatt ihn zu tadeln. Dann erzählte er die Geschichte, damit sie wussten, dass es eine gute Sache war und dass er selbst in der Vergangenheit auf den Thron verzichtete, um den Vater zu retten.

Der Sohn der Menschenfresserin war Angulimala. Der Asket war Sariputta. König und Königin waren Suddhodana und Maya.

Suddhodana und Maya sind eingebunden in das Leben des Buddhas unter dem Link ‚Gautama‘ auf der Hauptseite.