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Illisa Jataka

Der Bodhisatta war Barbier. Illisa, der königliche Schatzmeister war außergewöhnlich reich und extrem geizig, weder teilte noch genoss er seinen Reichtum. Da er schielte und hinkte war er für jeden sofort erkennbar. Eines Tages sah er einen Mann, der einen Becher Alkohol genoss, und ein Verlangen danach stieg in ihm auf. Aber da er es mit niemandem teilen wollte, beschloss er, dass sein Diener einen Becher kaufe und ihn im Dickicht am Flussufer verstecke. Er schlich sich hinunter, um allein zu trinken. Der Klan des Schatzmeisters hatte vor ihm über sieben Generationen diese Position inne, alle waren sie großzügig und rechtschaffen gewesen. Sein Vater war derart tugendhaft, dass er als Indra wiedergeboren wurde. Und genau in dem Moment, als der Schatzmeister sich im Gebüsch betrinken wollte, machte sich Indra zum ersten Mal Gedanken über das Erbe seiner Familie. Er stieg hinab auf die Erde, um ihn zum Guten zu bekehren. Indra nahm die Gestalt seines Sohnes an, besuchte den König und bot an, ihm das gesamte Familienvermögen zu übergeben. Der rechtschaffende König lehnte das Angebot ab, also ging Indra zum Haus seines Sohnes, wo niemand erkennen konnte, dass er nicht der wahre Schatzmeister war. Er sagte den Dienern, sie sollten nach einem Betrüger Ausschau halten und ihn nicht hereinlassen. Dann sagte Indra der Familie seines Sohnes, es sei an der Zeit, großzügig zu sein, und er schickte den Ausrufer der Stadt durch die Straßen, er möge verkünden, dass er seinen Reichtum verschenke, wer etwas wolle, möge zu ihm nach Hause kommen. Und die Menschen kamen und füllten Körbe und Säcke mit Gold, Diamanten, Perlen und anderen Schätzen. Ein Mann nahm die Kutsche und die Ochsen des Schatzmeisters, und als er aus der Stadt fuhr, sang er ein Lob auf den Schatzmeister. Erschrocken versuchte dieser erfolglos, ihn aufzuhalten. Er raste nach Hause, wo er sah, was geschah und erlitt harte Schläge von jeder Person, die er aufzuhalten versuchte. Die Diener ließen den echten Schatzmeister nicht in sein Haus, so ging er zum Palast, um den König zu fragen, warum er auf diese Weise bestraft wurde. Als der verwirrte König dem Schatzmeister von seinem früheren Besuch erzählte, bat er den König, die andere Person herbeizurufen. Indra kam, aber selbst nebeneinander konnte niemand, nicht einmal seine Frau und seine Kinder, sagen, wer der wahre Schatzmeister war. Dann dachte der Schatzmeister an eine Person, die sie definitiv auseinanderhalten konnte, sein Barbier. Der Schatzmeister hatte eine Warze auf seinem Kopf, versteckt durch sein Haar, und nur der Bodhisatta hatte sie jemals gesehen. Der Bodhisatta wurde in den Palast gebracht, um die Kopfhaut der beiden zu untersuchen, doch Indra ließ einfach eine Warze auf seinem Kopf entstehen und auch der Bodhisatta konnte nicht sagen, wer der echte war. Der Schatzmeister verlor alle Hoffnung und stürzte verzweifelt über den Verlust seines Reichtums zu Boden. Dann erhob sich Indra in die Lüfte und alle verneigten sich vor ihm. Er erklärte seinem Sohn, dass er aufgrund seiner Freude an guten Taten zu dieser hohen Position gekommen sei. Wenn sein Sohn in Zukunft es ihm nicht gleichtäte, würde er ihm den Kopf abschlagen. Der Schatzmeister versprach, fortan Gutes zu tun und hielt dieses Versprechen für immer.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Der Schatzmeister der Vergangenheit wurde wieder als Schatzmeister geboren, diesmal bekannt als der geizige Millionär. Es gelüstete ihm nach Kuchen, wollte ihn aber nicht teilen. Er bat seine Frau, in den siebten Stock des Hauses zu schleichen und einen Kuchen aus Bruchreis für ihn zu backen. Am selben Morgen wurde sich der Buddha des Schicksals des Schatzmeisters bewusst und schickte Moggallana, um ihn zu retten, indem er ihn bat, Kuchen für alle Mönche des Buddhas zu backen. Moggallana flog zu seinem Haus und schwebte vor seinem Fenster in der Luft. Der Schatzmeister dachte, dieser Magier wolle seinen Kuchen essen, schäumte vor Wut und sagte ihm wiederholt, er solle verschwinden. Doch Moggallana blieb und schließlich forderte der frustrierte Schatzmeister seine Frau auf, einen zweiten Kuchen zu backen. Sie legte ein Stück Teig in den Ofen, es schwoll an, wurde dem Schatzmeister zu groß. Er nahm selbst ein kleines Stück Teig und legte es in den Ofen. Auch dieses schwoll an. Egal wie klein das Teigstück war, es wurde stets ein riesiger Kuchen daraus. Die fertigen Kuchen wurden zum Abkühlen in einen Korb gelegt, und als sie servierbereit waren, wollte der Schatzmeister Moggallana einen davon geben, doch sie klebten alle zusammen. Vergeblich versuchte er, sie auseinander zu ziehen. So nahm Moggallana den Korb entgegen und erklärte, dass Großzügigkeit eine Tugend sei. Dann lud er das Paar ein, ihre Kuchen dem Buddha und seinen Mönchen, die im sechshundertfünfzig Kilometer entfernten Kloster warteten, selbst zu übergeben. Sie müssten nur die Treppe hinuntergehen, durch die Tür am Fuß der Treppe würde er sie dorthin bringen. Also servierte das Paar die Kuchen, zusammen mit Milch, die mit geklärter Butter und Honig vermischt war, und selbst nachdem alle gegessen hatten, blieb noch etwas übrig. Nach dieser Lektion des Buddhas kehrten sie auf magische Weise wieder nach Hause zurück. Sie verbrachten den Rest ihres Lebens in Freigiebigkeit. Als der Buddha am nächsten Tag hörte, wie einige seiner Mönche begeistert über Moggallana sprachen, erzählte er ihnen die Geschichte, damit sie wussten, dass Moggallana, der Indra gewesen war, schon einmal zum Guten gewirkt hatte.

Der König war Ananda.