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Guna Jataka

Der Bodhisatta war ein Löwe. Bei der Jagd auf eine Gazelle blieb er im schlammigen Ufer eines Teiches stecken. Nach sieben Tagen kam ein Schakal vorbei, er rannte erschrocken davon, doch der Bodhisatta rief um Hilfe und erklärte seine Situation. Der Schakal wollte ihm nicht helfen, da er sich sicher war, sobald der Bodhisatta frei wäre, würde er ihn essen. Der Bodhisatta versprach, dies nicht zu tun und eine Belohnung, wenn er ihn heraushole. Also begann der Schakal zu graben. Er entfernte Schlamm vor allen vier Beinen, ging dann unter den Körper des Bodhisattas und drückte ihn mit seinem Kopf nach oben. Er war frei und nahm sofort ein Bad. Danach jagte er einen Büffel und teilte ihn mit dem Schakal. Er lud ihn ein, in eine Höhle neben seiner zu ziehen, die beiden freundeten sich an und gingen regelmäßig zusammen auf die Jagd. Auch ihre Frauen und Kinder kamen sich näher und sie lebten glücklich zusammen. Dann wurde die Löwin aus heiterem Himmel eifersüchtig auf die Schakalin, weil sie sich vorstellte, dass etwas zwischen ihr und dem Bodhisatta vor sich ging. Als die Männer auf der Jagd waren, gingen sie und ihre Kinder hinüber, bedrohten die Schakale und sagten ihnen, sie sollten gehen. Die Schakalin nahm an, dass die Nachricht, obwohl sie von der Frau übermittelt wurde, vom Bodhisatta kam, und sie hatte Angst, dass sie getötet werden würden. Als ihr Mann zurückkam, erzählte sie ihm, was geschehen war, und flehte ihn an, in ihr früheres Zuhause zurückzukehren. Der Schakal suchte den Bodhisatta auf … er habe verstanden, dass ihre gemeinsame Zeit zu Ende sei. Es sei die Natur (Guna) des Starken, sich durchzusetzen, doch wäre es höflich gewesen, es ihm direkt zu sagen, anstatt seine Frau zu bedrohen. Der Bodhisatta schwor dem Schakal, dass es kein Problem zwischen ihnen gebe. Er erzählte seiner Frau, wie es zu der Freundschaft mit dem Schakal einst kam und machte ihr klar, dass sie mit seiner Familie keinen Streif mehr anfangen dürfe. So war der Frieden wieder hergestellt. Die Kinder blieben auch nach dem Tod ihrer Eltern befreundet, die Freundschaft erstreckte sich über sieben Generationen.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein König erhielt tausend prächtige Gewänder. Er gab jeder seiner fünfhundert Frauen eines und sie wiederum gaben sie ihrem Lehrer, Ananda. Am nächsten Morgen, beim Frühstück, fragte der König, warum sie nicht ihre neuen Gewänder trugen. Als sie ihm sagten, dass sie sie Ananda schenkten, wurde er wütend, war er doch sicher, dass er sie verkaufen würde. Er fragte Ananda, warum er fünfhundert Gewänder nehme, wenn die Regeln des Buddhas dem Mönch verbieten, mehr als drei zu besitzen. Ananda erklärte, dass er die Gewänder zwar angenommen, aber nicht behalten habe. Vielmehr gab er sie Mönchen, die neue Gewänder brauchten. Um dem König zu erklären, dass keine Gabe verschwendet wurde, erzählte er, was mit dem alten Gewand geschieht, wenn ein Mönch ein neues bekommt. Das alte Obergewand wird zum Untergewand, das alte Untergewand wird zum Bettlaken, das alten Bettlaken wird zum Handtuch, das alte Handtuch wird zur Matte, die alte Matte wird in Stücke geschnitten und für den Hausbau mit Mörtel vermischt. Der König war zufrieden und gab Ananda die anderen fünfhundert Gewänder. Ananda gab sie einem jungen Mönch, der ihm diente, als Dankeschön. Er verteilte sie an andere junge Mönche. Einige Mönche fragten den Buddha, ob es für Ananda schicklich war, jemandem, der ihm unterstellt war, ein solch großes Geschenk zu machen. Der Buddha erklärte, dass Anandas Tat richtig war, da sie aus Dankbarkeit geschah. Dann erzählte er ihnen die Geschichte, damit sie wussten, dass er selbst in der Vergangenheit jemanden mit niederem Status dafür belohnt hatte, dass er hilfreich war.

Der Schakal war Ananda.