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Ghata Jataka

Der Bodhisatta war König Ghata. Als seine Mutter geboren wurde, sagten die Astrologen voraus, dass einer ihrer Söhne das Königreich und die Dynastie vernichten würde. Doch der König liebte seine Tochter und ließ sie nicht töten, sondern überließ jede Entscheidung über ihr Schicksal seinen beiden Söhnen. Nach dem Tod des Königs sperrten sie sie mit einer Dienerin und einem Diener, die ein Ehepaar waren, in einen auf einer Säule stehenden Palast, um sicher zu sein, dass kein Mann sie finde. Zu dieser Zeit wurde der Bruder eines Königs des Reiches verwiesen, weil er sich in den Frauengemächern erwischen ließ. Er floh in das Königreich der beiden Brüder, die nun König (Kamsa) und Vizekönig waren. Als er die Geschichte von der eingesperrten Prinzessin hörte, wurde er neugierig und bestach die Dienerin. Als die Prinzessin schwanger wurde, befragten ihre Brüder sie und sie sagte die Wahrheit. Sie ließen die beiden heiraten, schenkten ihnen ein Dorf und legten fest, ihre Söhne würden getötet, ihre Töchter dürften am Leben bleiben. Es wurde eine Tochter geboren. Bald war die Prinzessin wieder schwanger und diesmal auch ihre Dienerin. Beide brachten am selben Tag ihr Kind zu Welt, die Prinzessin einen Sohn, die Dienerin eine Tochter. Sie tauschten die Kinder. Im Lauf der Jahre tauschte die Prinzessin neun weitere Söhne gegen neun Töchter, die gleichzeitig von ihrer Dienerin geboren wurden. Der neunte Sohn war der Bodhisatta. Die zehn Jungen wurden zu notorischen Dieben. Mehrmals wies der König den Diener, den er für den Vater hielt, zurecht. Aus Angst, der König könnte ihn töten, gestand er schließlich, dass sie die Söhne der Prinzessin waren, nicht seine. Voller Angst fragte der König seine Berater, wie er die Brüder hinrichten sollte, und es wurde beschlossen, in einer Woche einen Ringkampf zu veranstalten und sie festzunehmen, wenn sie zum Wettkampf kamen. Die Brüder erschienen in leuchtenden Gewändern, Blütenkränze auf dem Haupt, nach Parfüm duftend, alles gestohlen auf dem Weg zur Arena. Der zweitälteste (Balarama, Krishnas Bruder) stieg in den Ring und warf einen dicken Riemen um den Gegner, hob ihn hoch und warf ihn zu Boden. Er war sofort tot (Chanura). Ein anderer Ringer (Mushtika) sprang auf ihn zu, er stach ihm die Augen aus, bevor er ihn auf den Boden schmetterte. Bevor er starb, betete er darum, als Dämon wiedergeboren zu werden, um sich eines Tages rächen zu können. Sein Wunsch wurde erfüllt. Als der König seinen Männern zurief, die Brüder zu ergreifen, warf der älteste, Vasudeva (Krishna), seinen Diskus, der König und Vizekönig enthauptete. Sie übernahmen das Königreich und machten sich sofort mit großem Erfolg daran, ganz Indien zu erobern, wobei sie dreiundsechzigtausend Könige töteten. Eine letzte Stadt (Dwaraka) blieb übrig, die sie nicht erobern konnten. Sie lag am Meer, und jedes Mal, wenn sie sich näherten, erhob sie sich in die Luft, landete auf einer Insel und kehrte an die Küste zurück, nachdem die Angreifer verschwunden waren. Sie fragten den Weisen Kanhadipayana um Rat. Er sagte ihnen, die Stadt sei von Dämonen bewohnt, einer, in Gestalt eines Esels, sei stets auf der Hut. Um die Stadt zu erobern, müssten sie sich an den Esel wenden. Die Brüder schwenkten die Friedensfahne, betraten die Stadt, fielen dem Esel zu Füßen und baten ihn, nicht zu schreien, wenn sie angreifen würden. Er antwortete, er könne sich das Schreien nicht verkneifen, riet ihnen aber, große Eisenpfosten und Pflüge in den Boden zu stecken und, wenn die Stadt zu steigen beginne, eine an den Pflügen befestigte Eisenkette über die Pfosten zu werfen, die Stadt werde nicht in der Lage sein, sich zu bewegen. Der Esel schwieg bis die Brüder mit der Arbeit fertig waren, dann schrie er. Die Stadt blieb an Ort und Stelle und sie stürmten hinein, töteten den König und regierten endlich ganz Indien. Sie teilten Indien in zehn Teile, bevor sie sich an ihre Schwester erinnerten. Doch der jüngste Bruder sagte, er wäre lieber Geschäftsmann als König, sie könnten seinen Teil der Schwester übereignen. So regierten sie jahrhundertelang gemeinsam und hatten viele Kinder. Als ein geliebter Sohn von König Vasudeva starb, wurde er von Trauer überwältigt und lag halbtot auf seinem Bett. Der Bodhisatta erkannte, dass nur er seinen Bruder wiederherstellen konnte. Er blickte zum Himmel hinauf und rief: ‚Gebt mir einen Hasen! Gebt mir einen Hasen!‘ Als ein Berater König Vasudeva davon erzählte, stand er schnell auf und konfrontierte den Bodhisatta mit der Frage, was er tue. Er antwortete nicht, sondern wiederholte nur seine Rufe bis in die Nacht hinein. König Vasudeva versprach ihm, jede Art Hase zu besorgen, aus Gold, Juwel, Messing, Silber, Muschel, Stein oder Koralle. Der Bodhisatta sagte, er wolle den Hasen, der auf dem Mond lebe (unser ‚Mann im Mond‘ ist in Indien der ‚Hase im Mond‘) und rief weiter die Götter an, seinen Wunsch zu erfüllen. König Vasudeva glaubte nun, sein Bruder sei wirklich verrückt und sagte ihm, er würde sterben, wenn er die Götter um so etwas bitte. Als der Bodhisatta diese Worte hörte, sprach er: ‚Mein Bruder, wenn ich sterben werde, weil ich um etwas Unmögliches bitte, warum trauerst du dann um deinen toten Sohn? Da nichts, kein Zauber, kein Kraut, kein Geld, ihn wieder zum Leben erwecken konnte, ist Trauer sinnlos.‘ Der König erkannte die Wahrheit in den Worten und dankte dem Bodhisatta. Einige Zeit später beschlossen die Söhne der zehn Brüder, Kanhadipayana, der ihre Väter betreffend der Stadt einst beraten hatte, auf die Probe zu stellen. Sie banden einem Jungen ein Kissen um den Bauch, um ihn schwanger erscheinen zu lassen, und fragten den Weisen, wann diese Frau gebären würde. In diesem Moment ahnte der Asket, dass die Brüder bald sterben würden und er noch am selben Tag. Er sagte ihnen, dass die Schwangere in sieben Tagen einen Ast aus Akazienholz zur Welt bringen werde und selbst wenn er zu Asche verbrannt und in den Fluss geworfen werde, würde er die Dynastie zerstören. Die Söhne töteten den Weisen. Als die Könige hörten, was ihre Söhne getan hatten, erschraken sie. Sie ließen den Jungen bewachen, und wie vorhergesagt trat ein Ast aus Akazienholz aus seinem Bauch hervor. Sie verbrannten ihn und warfen die Asche in den Fluss. Sie trieb flussabwärts und blieb am Ufer in der Nähe des hinteren Tores des Palastes haften. Aus dem Klumpen wuchs eine Rohrkolbenpflanze. Bald darauf gingen die Brüder durch das hintere Tor des Palastes hinaus, um am Fluss zu schwimmen. Sie begannen zu ringen und das Spiel eskalierte. Einer der Brüder riss einen Rohrkolben aus und er verwandelte sich in eine Keule aus Akazienholz. Der Bruder schlug damit auf die anderen ein, die ebenso Rohrkolben ausrissen und sich schlussendlich gegenseitig zu Tode zu prügeln. Die beiden ältesten Brüder, ihre Schwester und der Hofpriester flohen in einem Streitwagen und waren die einzigen, die überlebten. Die vier kamen in den Wald, in dem der Ringer als Dämon wiedergeboren worden war. Als sie ankamen, nahm er die Gestalt eines Ringers an und fragte, wer kämpfen wolle. Der zweitälteste Bruder (Balarama) ignorierte den Rat des ältesten (Krishna) und nahm die Herausforderung an. Der Geist packte ihn und verschlang ihn wie eine Rettichknolle. Der Bruder, die Schwester und der Priester flohen aus dem Wald, fuhren die ganze Nacht hindurch und erreichten bei Sonnenaufgang ein Grenzdorf. König Vasudeva legte sich außerhalb des Dorfes unter einen Busch und bat Schwester und Priester, Essen zu holen. Ein Jäger (Jara) sah den Busch sich bewegen und warf, in der Annahme es sei ein Wildschwein darin, seinen Speer, der den Fuß des Königs durchbohrte. Als er einen Schrei hörte, lief er erschrocken davon. Doch der König rief ihm nach, er solle zurückkommen und sich nicht fürchten. Er bat den Jäger, seine Wunde zu verbinden und ließ ihn dann gehen. König Vasudeva wusste, dass sein Ende nahe war, er gab seiner Schwester einen Rat, wie sie den Rest ihres Lebens verbringen sollte, und schickte sie fort. Unmittelbar danach starb er. Die Prophezeiung hatte sich bewahrheitet.

Das Jataka ist eine abgewandelte Erzählung über das Leben Krishnas und die Vernichtung Dwarakas. Die Namen in Klammern beziehen sich auf den Mythos, den sie auf meiner Krishna Seite unter ‚Krishna‘ finden.

Zu Lebzeiten des Buddhas    

Als der Sohn eines Landbesitzers starb, war er so deprimiert, dass er nicht mehr aß und auch den Buddha nicht mehr besuchte. Er suchte ihn auf und erzählte ihm die Geschichte, damit er verstand, dass nichts das Verlorene zurückbringen kann und daher Trauer sinnlos sei. Der Vater verstand die Botschaft und überwand seinen Kummer.

König Vasudeva war Sariputta. Der Berater war Ananda. Die anderen Charaktere werden nicht genannt.