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Gamanicanda Jataka

Der Bodhisatta war König. Sein Vater starb, als er sieben Jahre alt war, und die königlichen Berater bezweifelten, dass er schon in so jungen Jahren fähig war, den Thron zu besteigen. Also prüften sie ihn, indem sie einen Affen als Mensch verkleideten, als Wahrsager, als Richter und als Mann, der Vater und Mutter ehrte. Der Bodhisatta erkannte jedes Mal, dass es ein Affe war, so waren die Berater überzeugt, dass er weise genug war, um König zu sein. Er regierte rechtschaffen zum Wohle des Volkes. Einer der Diener seines Vaters, Gamanicanda, war betagt und hatte beschlossen, sich nach dem Tod des Königs in sein Dorf zurückzuziehen und Bauer zu werden. Er wurde vom Pech verfolgt. Gamanicanda lieh sich zwei Ochsen von einem Freund und nachdem er sein Feld gepflügt hatte, brachte er sie zu ihrem Stall zurück. Gamanicanda sah den Freund und seine Frau beim Abendessen, da sie ihn nicht einluden, ging er, ohne mit ihnen zu sprechen. In dieser Nacht stahl jemand die Ochsen, und der Besitzer, der eine Gelegenheit sah, an Geld zu kommen, beschuldigte Gamanicanda, sie nicht zurückgegeben zu haben. Der Fall wurde vor den König gebracht. Auf dem Weg zum Palast kamen sie am Haus eines Freundes von Gamanicanda vorbei, er war nicht da, aber seine schwangere Frau bot ihnen eine Mahlzeit an. Als sie die Leiter hinaufstieg, um Reis zu holen, fiel sie herunter und erlitt eine Fehlgeburt. In diesem Moment kam der Freund und dachte, Gamanicanda hätte sie geschlagen. Auch er wollte dies vor den König bringen und schloss sich ihnen auf dem Weg zum Palast an. Auf ihrem Weg folgte ihnen ein Pferd. Sein Pfleger forderte Gamanicanda auf, einen Stein zu werfen, damit es zurückkäme. Er tat es, und der Stein brach dem Pferd den Fuß. So gesellte sich ein dritter Mann zu den anderen. Aus Angst vor seinem Schicksal beschloss Gamanicanda, sich umzubringen und sprang von einer Klippe. Er fiel auf einen Korbflechter, der dadurch zu Tode kam. Der Sohn des Toten wurde sein vierter Ankläger und die fünf gingen zusammen zum Palast. Unterwegs kam es zu keinen Zwischenfällen mehr, doch wurden zehn Bitten an ihn herangetragen, er möge die Anliegen beim König klären lassen. Gamanicanda versprach jedem, dies zu tun. Als Gamanicanda schließlich vor Gericht stand, erinnerte sich der Bodhisatta an ihn und die beiden besprachen seine Anklagen. Der Besitzer der Ochsen war der erste. Als Gamanicanda erzählt hatte, was geschehen war, bat der Bodhisatta den Besitzer, seine Darstellung zu beschwören und er gab zu, dass er sie hineingehen sah. Der Bodhisatta sah bei Gamanicanda nur das Vergehen, die Rückgabe der Ochsen nicht gemeldet zu haben, was mit vierundzwanzig Münzen geahndet wurde. Der Besitzer wurde wegen Lügens bestraft, was damit geahndet wurde, dass Gamanicanda ihm die Augen ausstechen sollte. Der Mann fiel Gamanicanda zu Füßen und bat um Vergebung, gab ihm die vierundzwanzig Münzen und noch mehr und eilte davon. Als nächstes hörte der Bodhisatta von der Fehlgeburt und Gamanicanda erklärte, dass sie gefallen sei, er habe sie nicht geschlagen. Der Bodhisatta entschied, dass Gamanicanda tatsächlich die Fehlgeburt verursacht hatte, wenn auch unbeabsichtigt. Da sein Freund einen Sohn verdiene war die Strafe für Gamanicanda, die Frau des Freundes zu sich zu nehmen, bis sie einen Jungen zur Welt bringe, den er dann seinem Freund übergeben sollte. Der Freund fiel Gamanicanda ebenfalls zu Füßen und bat ihn, seine Familie nicht zu zerstören, gab ihm Münzen und eilte davon. Der Pferdehalter behauptete zunächst, er habe Gamanicanda nicht aufgefordert, einen Stein zu werfen, doch unter dem Druck des Bodhisattas gab er es dann doch zu. Gamanicanda sollte ihm tausend Münzen für ein neues Pferd bezahlen, dem Mann sollte er, als Strafe dafür, dass er den König belogen hatte, die Zunge herausreißen. Der Mann weigerte sich, die tausend Münzen anzunehmen, gab Gamanicanda einige Münzen und eilte davon. Dem Sohn des Korbflechters wurde angeboten, dass Gamanicanda ihn und die Mutter bei sich aufnehme. Das wollte der Sohn jedoch nicht, er gab Gamanicanda ein paar Münzen und eilte davon. So wurde Gamanicanda durch die Gunst des Bodhisattas nicht nur die Freiheit geschenkt, sondern er hatte auch Geld verdient. Gamanicanda erzählte dann dem Bodhisatta von den Fragen, die ihm auf dem Weg zum Palast mitgegeben worden waren, und er beantwortete sie weise.

Studenten konnten sich früher leicht an die Passagen erinnern, die sie studierten, doch in letzter Zeit waren ihre Gedanken wie undichte Krüge und sie wollten wissen, was geschehen war. Der Bodhisatta antwortete, es liege daran, dass sie in der Vergangenheit regelmäßig vor Sonnenaufgang von einem Hahn geweckt wurden, um zu lernen, aber ihr neuer Hahn hielt sich nicht an die regelmäßige Zeit und warf ihren Zeitplan durcheinander.

Asketen merkten, dass die Früchte bei ihnen nicht mehr süß waren. Der Bodhisatta antwortete, es liege daran, dass sie bei ihren Pflichten nachlässig geworden seien, wie zum Beispiel, dass nur einige von ihnen zu den morgendlichen Almosenrunden gingen und das Essen teilten, anstatt alle zusammen auszugehen.

Ein Schlangenkönig fragte, warum das Wasser in seinem Teich nicht mehr klar, sondern schmutzig sei. Der Bodhisatta antwortete, es liege daran, dass die Schlangenkönige streitsüchtig geworden waren.

Ein weiblicher Baumgeist wunderte sich, warum sie früher verehrt wurde und heute nicht mehr. Der Bodhisatta antwortete, es sei, weil sie aufhörte, Männer zu schützen, die durch diesen Waldabschnitt gingen.

Ein Rebhuhn konnte nur noch an einem bestimmten Ameisenhaufen singen und fragte, warum. Der Bodhisatta antwortete, dass darunter ein Gefäß mit Schätzen vergraben sei und Gamanicanda es ausgraben und aufbewahren solle.

Eine Gazelle fragte, warum sie nur unter einem bestimmten Baum Gras finde. Der Bodhisatta antwortete, dass es eine große Bienenwabe im Baum gebe, von der Honig auf das Gras tropfe. Gamanicanda sollte sie abbauen, einen Teil des Honigs zum Palast schicken, einen Teil dürfe er behalten.

Eine Schlange lebte in einem Ameisenhaufen und verstand nicht, warum sie sich vor dem Essen gerade noch aus dem Eingang quetschen konnte, doch wenn sie satt von einer Mahlzeit zurückkehrte, kam sie leicht herein. Der Bodhisatta antwortete, in dem Ameisenhaufen sei ein Gefäß mit Juwelen vergraben. Die Schlange sei gierig und wolle es behalten, so dass das Verlassen schwierig sei, weil sie fürchtete, der Schatz würde genommen während sie weg war. Gamanicanda sollte es ausgraben und nehmen.

Eine junge Frau verstand nicht, warum sie weder mit ihrem Mann noch mit ihren Eltern zufrieden leben konnte. Der Bodhisatta antwortete, es liege daran, dass ihr Geliebter zwischen ihrem Haus und dem Haus ihrer Eltern lebe, und wenn sie bei einem von beiden sei, denke sie an ihn. Der Bodhisatta fügte hinzu, dass sie im Haus ihres Mannes wohnen solle und wenn sie diesen Rat nicht befolge, würde er sie verhaften und hinrichten lassen.

Eine Prostituierte wunderte sich, warum sie mit ihrem Gewerbe nicht mehr viel Geld verdiente. Der Bodhisatta antwortete, dass sie früher bei einem Mann blieb, bis er auf seine Kosten gekommen war, aber die Männer hörten auf, sie zu bevorzugen, als sie anfing, zu schnell von einem Mann zum nächsten zu wechseln.

Ein Dorfvorsteher wollte wissen, was dazu geführt habe, dass er von reich, respektiert, gesund zu arm, verachtet und krank geworden sei. Der Bodhisatta antwortete, dass er früher den Menschen Gerechtigkeit zuteilwerden ließ, jetzt jedoch Bestechungsgelder annahm und seine Urteile ungerecht seien.

Der Bodhisatta beschenkte Gamanicanda und ernannte ihn zum Vorsteher seines eigenen Dorfes.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Gamanicanda war Ananda.