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Aditta Jataka

Ich führe zwei weitere Jataka, Dasabrahmana 495 und Sivi 499, mit auf, da ‚Zu Lebzeiten des Buddhas‘ identisch ist.

Jataka 424 – Der Bodhisatta war König. Er wollte den Pacceka Buddhas eine große Spende machen. Dem Rat seiner Königin folgend, ließ er eine goldene Kiste voll Jasminblüten in den Hof des Palastes bringen, setzte sich und warf sieben Handvoll Blüten in jede Richtung, um sie einzuladen, ihre Almosen entgegenzunehmen. Die Blüten reisten in den Himalaja und fielen auf fünfhundert Pacceka Buddhas, die in der Nandamula Höhle lebten. Sieben von ihnen flogen durch die Luft zum Palast, wo König und Königin sie eine Woche versorgten und großartige Geschenke überreichten. Als es Zeit war zu gehen, drückte jeder seine Dankbarkeit aus, indem er über die Bedeutung der Nächstenliebe sprach, bevor er zurück in die Berge flog. (Aditta – brennen. In der Originalversion bedankt sich jeder Pacceka Buddha mit einem Vers. Beim ersten geht es um Feuer.)

Jataka 495 – Der Bodhisatta war Berater des Königs. Dessen Freigiebigkeit war legendär, doch war er enttäuscht, dass die beschenkten Menschen die Pancasila nicht einhielten. Er bat den Bodhisatta, die rechtschaffensten Brahmanen im Land zu finden, damit er ihnen Almosen geben und für sich viele Verdienste anhäufen könne. Nachdem der Bodhisatta zehn (Dasa) Brahmanen (Brahmana) beschrieb, die alle nur dem Namen nach Brahmanen waren, von tugendhaftem Verhalten weit entfernt, erzählte er ihm von etwa fünfhundert Pacceka Buddhas, die in der Nandamula Höhle tief im Himalaja lebten. Der König forderte den Bodhisatta auf, sie in den Palast zu bringen. Am nächsten Tag, bei Sonnenaufgang, warf er acht Handvoll Blüten in die Luft, die über das Land flogen und vor den Pacceka Buddhas auf den Boden fielen. Sie wussten, dass diese Einladung von jemandem kam, der den Samen der Buddhaschaft in sich trug. Da die Blüten nicht zurückkehrten, wusste der Bodhisatta, dass sie kommen würden. Am nächsten Morgen flogen die Pacceka Buddhas zum Palast und wurden eine Woche lang beschenkt. Sie dankten dem König und flogen zurück.

Jataka 499 – Der Bodhisatta war König Sivi. Er ließ rund um die Stadt sechs Almosenhallen erbauen und verteilte jeden Tag Gaben im Wert von sechshunderttausend Münzen. Aber er fühlte, dass diese Wohltätigkeit nicht ausreichte und schwor, jedem, der darum bat, einen Teil von sich zu geben. ‚Wenn er mein Herz verlangt, werde ich meine Brust mit einem Schwert aufschneiden und es herausreißen. Wenn er mein Fleisch verlangt, werde ich es von meinem Körper abschneiden. Wenn er mein Blut verlangt, werde ich es in eine Schüssel füllen. Wenn er sein Haus gereinigt haben möchte, werde ich die Arbeit eines Dieners verrichten. Wenn er meine Augen verlangt, werde ich sie ausreißen.‘ Indra fragte sich, ober der Bodhisatta dies wirklich durchziehen würde. Um ihn zu prüfen, ging er in Gestalt eines blinden Brahmanen auf die Erde und stellte sich an eine der Almosenhallen. Als der Bodhisatta erschien, schmeichelte Indra ihm und bat dann um eines seiner Augen. Begeistert, dass sein Herzenswunsch an diesem Tag erfüllt werden würde, sagte er, er gebe ihm beide Augen. Die Bitte seiner Berater, es sich noch einmal zu überlegen, ignorierte er und rief nach einem Chirurgen. Der Schmerz der Extraktion war extrem und hinterließ Blutflecken auf der Kleidung. Indra steckte beide Augen in seine leeren Höhlen und verließ die Stadt, um in den Himmel zurückzukehren. Nach einigen Tagen der Blindheit übertrug der Bodhisatta seinen Beratern die Verantwortung für das Königreich und zog in den königlichen Park, um als Asket zu leben. Als er neben dem See saß, dachte er über das Geschenk nach, das er gegeben hatte. Indra kehrte zur Erde zurück, um das Sehvermögen des Bodhisattas wiederherzustellen. Dazu bat er ihn, sich etwas zu wünschen, und er antwortete, dass er aufgrund seiner Blindheit nur den Tod ersehne. Indra bat ihn, eine Bitte um ein wundersames Ergebnis auszusprechen und neue Augen wuchsen in seinen Höhlen. Indra lobte den Bodhisatta und kehrte in den Himmel zurück, während dieser mit Gefolge in einer Prozession zum Palast marschierte.

Zu Lebzeiten des Buddhas

König Pasenadi lud den Buddha und die Mönche ein, um ihm ein großzügiges Almosen zu überreichen. Die Einwohner der Stadt sollten dem Ereignis beiwohnen. Das nächste Mal luden die Einwohner den Buddha ein, um ihm ein noch großzügigeres Almosen zu überreichen und baten den König, dabei zu sein. Nun steigerte der König das Almosen nochmals und die Einwohner übertrafen es wieder. Dies wiederholte sich sechs Mal und sechs Mal besiegte das Volk den König. Königin Mallika machte es sich nun zur Aufgabe, ein Almosen zu geben, das das Volk nicht übertreffen konnte. Fünfhundert Mönche nahmen in einem goldenen Pavillon Platz. Fünfhundert Elefanten hielten weiße Sonnenschirme über jeden Mönch, Prinzessinnen fächelten sie und versprühten Duft. Der Buddha erhielt ein unvergleichliches Almosen (Asadisa Dana) – vier unbezahlbare Gegenstände, einen weißen Schirm, eine Liege, einen Fußschemel und einen juwelenbesetzten Ständer für die Bettelschale.

Jataka 424 – Die Königin war Yasodhara.
Jataka 495 – Der König war Ananda.
Jataka 499 – Indra war Anuruddha. Der Chirurg war Ananda.