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Uraga Jataka

Ich führe zwei weitere Jataka,  Nakula 165 und Kacchapa 273,  mit auf, da ‚Zu Lebzeiten des Buddhas‘ identisch ist.

154 – Der Bodhisatta war Asket. Es gab ein großes Fest in der Stadt, Menschen und Tiere kamen, um zu feiern und Spaß zu haben. Während sie das Geschehen beobachtete, legte eine Schlange (Uraga) ihre Hand auf die Schulter des neben ihr Stehenden, ohne zu bemerken, dass es ein Adler war. Die Schlange floh, der Adler verfolgte sie. Außerhalb der Stadt entdeckte sie den Bodhisatta, der im Fluss badete. Sie nahm die Form eines Juwels an und befestigte sich am am Ufer liegenden Gewand des Bodhisattas. Der Adler sah es, griff jedoch aus Achtung vor dem Asketen die Schlange nicht an. Er erzählte ihm jedoch was geschehen war und sagte, er wolle die Schlange essen. Der Bodhisatta bat den Adler, es nicht zu tun, lud beide ein, sich in seine Hütte zu setzen und ihm zuzuhören, was er zu liebender Güte zu sagen habe. Sie verstanden und lebten von da an in Frieden und Harmonie.

165 – Der Bodhisatta war Asket. Er lebte im Himalaja. In seiner Nähe hatten sich ein Mungo (Nakula) und eine Schlange in je einem hohlen Baum niedergelassen. Die beiden Tiere stritten sich ständig, so sprach der Bodhisatta über die Tugend der Toleranz. Bald lebten sie friedvoll zusammen.  Eines Tages, als die Schlange hinausgegangen war, sah der Bodhisatta den Mungo am Eingang seines Baus schlafen. Er fragte, warum er Angst vor der Schlange habe. Der Mungo antwortete, dass er die Schlange nicht mehr verachte, aber ihr immer noch misstraue. Der Bodhisatta versicherte ihm, dass er nichts mehr zu befürchten habe, also hörte der Mungo auf, misstrauisch zu sein.

273 – Der Bodhisatta war Asket. Er lebte allein im Himalaja und während er in seiner Laubhütte meditierte, kam ein schelmischer Affe und ejakulierte in sein Ohr. Da er in tiefer Versenkung war, wurde der Bodhisatta nicht gestört. Einmal sah der Affe eine Schildkröte (Kacchapa), die sich mit offenem Mund sonnte, und steckte seinen Penis hinein. Die Schildkröte biss zu. Er erkannte, dass nur der Bodhisatta sein Leiden beenden konnte, hob die Schildkröte mit beiden Händen hoch und ging zu ihm. Es sah aus, als würde der Affe eine Almosenschale halten, also fragte der Bodhisatta scherzhaft: ‚Wer bist du? Wo hast du so viel Essen gesammelt?‘ Der Affe antwortete: ‚Ich bin nur ein dummer Affe, habe etwas berührt, das ich nicht hätte berühren sollen. Befreie mich und ich werde gehen.‘ Der Bodhisatta antwortete: ‚Die Ehe wurde vollzogen, Schildkröte, du kannst nun aufhören mit dem Sex.‘ Als die Schildkröte die Worte des Bodhisattas hörte, löste sie ihren Biss und der Affe ließ sie los. Beide bedankten sich bei dem Bodhisatta und gingen ihrer Wege.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Zwei hochrangige Militäroffiziere hassten einander und jedes Mal, wenn sie sich trafen, sprachen sie grob miteinander. Weder der König noch Freunde und Familie konnten sie zur Vernunft bringen. Der Buddha suchte beide auf und sprach über liebende Güte, Metta. Beide verziehen einander und lebten fortan in Eintracht.