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Sarabhanga Jataka

Der Bodhisatta war Asket, sein Name war Sarabhanga. Sein Vater war Priester bei Hofe. Als sein Sohn geboren wurde, sagten die Astrologen voraus, dass er der beste Bogenschütze Indiens werde. Die Prophezeiung erfüllte sich, und als er volljährig war nahm ihn der König in seinen Dienst, mit einem Honorar von tausend Münzen pro Tag. Die Berater des Königs wandten ein, man habe ihn nie schießen gesehen. Also rief der König die Bewohner der Stadt zusammen, um zu sehen, wie der Bodhisatta sein Können unter Beweis stellte. Der Bodhisatta postierte vier berühmte Bogenschützen in je einer Ecke und forderte sie auf, ihn zu treffen. Sie gaben ihr Bestes, er wich jedoch all ihren Pfeilen aus und schoss auf die vier Männer, so dass sie zu Boden fielen. Er nannte dies ‚Die Pfeilabwehr‘. Der begeisterte König wollte mehr sehen. Der Bodhisatta steckte eine Kochbanane in jede Ecke und schoss alle vier mit einem einzigen Pfeil. Er nannte dies ‚Das Durchbohren des Kreises‘. Er führte zehn weitere Fähigkeiten vor, die niemand auf der Welt beherrschte. Nach diesen zwölf Geschicklichkeitsdemonstrationen gab er neun Kraftdemonstrationen. Er schoss Pfeile, die ein zwanzig Zentimeter dickes Brett aus Feigenholz durchbohrten; ein zehn Zentimeter dickes Brett aus Asanaholz; eine fünf Zentimeter dicke Kupferplatte; eine zweieinhalb Zentimeter dicke Eisenplatte; hundert zusammengefügte Bretter; einen Wagen voll Stroh, Sand und Bretter von vorn und von hinten; zweihundert Meter Wasser; vierhundert Meter Erde. Bei Sonnenuntergang beendete er seine Vorstellung, indem er aus zweihundert Metern Entfernung ein Haar durchschoss. Der König belohnte den Bodhisatta mit hunderttausend Münzen und ernannte ihn zum Oberbefehlshaber. Da es spät sei, würde er die Zeremonie am nächsten Tag durchführen. In dieser Nacht dachte der Bodhisatta über sein Leben nach und entschied, dass Macht, Reichtum und eine Familie ihn in Versuchung führen würden. Er schlich davon und ließ sich in einen Wald als Asket nieder. Als Indra dies sah, sandte er Vishvakarma und ließ ihn ein Kloster für den Bodhisatta und die Menschen, die sich bald einfinden würden, errichten. Schließlich erfuhr der König vom Aufenthaltsort des Bodhisattas und besuchte ihn. Der Bodhisatta schwebte in der Luft und sprach vor ihm und seinem Gefolge über Rechtschaffenheit und das Elend, das durch Begehren verursacht wird. Sie entsagten auf der Stelle der Welt und blieben mit ihm im Wald. Im Laufe der Zeit kamen Tausende Menschen, um mit ihm ein asketisches Leben zu führen. Das Kloster wurde zu klein. So schickte er sechs seiner besten Mönchen mit je einer Gruppe, um sich an anderen Orten niederzulassen. Einer von ihnen, Kisavaccha, ließ sich im königlichen Park nieder. Eine Kurtisane des Königs, die dieser eben entlassen hatte, dachte, sie könne ihr Pech auf ihn abladen. Sie spuckte in sein verfilztes Haar und nahm dann ein Bad. Bald darauf stellte der König sie wieder ein. Sie war überzeugt, dass dies das Ergebnis ihres kleinen Rituals mit dem Asketen war. Als der König später seinen Priester entließ, sagte sie ihm, was zu tun sei, um seine Aufgabe zurückzubekommen. Er folgte ihrem Rat und wurde bald darauf wieder eingestellt. Als es in einer Grenzregion zu einem Aufstand kam, empfahl der Priester dem König, sich vor der Schlacht vom Unglück zu befreien, indem er Kisavaccha in die Haare spucke. Er nahm die gesamte Armee mit, um dies zu tun. Der Oberbefehlshaber kam zuletzt dran, er half Kisavaccha beim Waschen und fragte ihn, was wegen seines schlechten Benehmens mit dem König geschehen würde. Kisavaccha sagte, er hege keinen Zorn, doch die Götter seinen wütend darüber, dass Menschen einen Asketen so behandeln und das Königreich würde in sieben Tagen zerstört werden. Der Oberbefehlshaber warnte den König und floh dann mit seiner Familie. Kisavaccha ging ebenfalls, doch infolge des Missbrauchs starb er kurz nachdem er ins Kloster des Bodhisattas zurückgekehrt war. Menschen kamen von nah und fern zu seiner Verbrennung. Vom Himmel regnete es Blüten. Der König glaubte der Vorhersage des bevorstehenden Untergangs nicht, zog in die Schlacht und besiegte die Rebellen. Die Götter ließen es regnen, eine Flut spülte alle Leichen weg. Dann verwandelte sich der Regen in Blüten, dann in Münzen, dann in Schmuck, alle waren glücklich. Dann wurde der Regen zu Waffen und die Menschen wurden in Stücke gerissen. Den Waffen folgten Glut, Berggipfel und feiner Sand, die das Königreich völlig zerstört zurückließen.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Kisavaccha war Moggallana. Die fünf anderen Mönche waren Sariputta, Mahakassapa, Anuruddha, Kaccayana und Ananda.