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Samuddavanija Jataka

Der Bodhisatta war Zimmermann. Er lebte in einem Dorf mit tausend Zimmermannsfamilien, die Anzahlungen nahmen, das Produkt nicht herstellten, das Geld aber nicht zurückgaben. Sie wurden von den Kunden bedroht und beschlossen eines Tages, das Dorf zu verlassen. Sie (die Händler, Vanija) bauten ein Schiff und segelten mitten in der Nacht davon. Im Ozean (Samudda, Sanskrit Samudra) stießen sie auf eine fruchtbare Insel. Aus Angst vor Dämonen gingen erstmal nur sieben bewaffnete Männer an Land, um sie zu erkunden. Sie hörten einen Mann singen und machten sich auf die Suche nach ihm. Es war ein Schiffbrüchiger, der in reiner Glückseligkeit auf der Insel lebte, er war nackt, hatte langes Haar und einen Bart. Die Zimmerleute fürchteten, er sei ein Dämon und spannten ihre Bögen. Der Schiffbrüchige schrie und bat, sein Leben zu verschonen. Dann erzählte er ihnen, die Insel sei ein Paradies, alles, was man brauche, wachse wild. Eine Gefahr gebe es allerdings, Dämonen, die die Insel besuchten, hassten es, Exkremente zu sehen, deshalb müsse jeder, nachdem er sich erleichtert habe, diese vergraben. Die Zimmerleute und ihre Familien ließen sich alle auf der Insel nieder. Als sie sich eingerichtet hatten, stellten sie Palmwein her und feierten über Tage ein großes Fest. In ihrem betrunkenen Zustand vergaßen sie, ihre Exkremente zu vergraben. Die Dämonen waren wütend und beschlossen, die Insel beim nächsten Vollmond zu überfluten. Ein barmherziger Dämon wollte niemanden sterben sehen, also erhob er sich an diesem Abend als strahlendes Licht am Nordhimmel und warnte die Zimmerleute, sie müssten die Insel innerhalb der nächsten zwei Wochen verlassen. Ein unbarmherziger Dämon jedoch wollte sicherstellen, dass alle Menschen umkamen. Er erschien als strahlendes Licht am Südhimmel und ließ die Zimmerleute wissen, der Gott, der kurz zuvor zu ihnen gesprochen habe, sei ein Lügner, sie hätten nichts zu befürchten. Die Zimmerleute hatten zwei Anführer. Fünfhundert Familien folgten dem weisen Bodhisatta, fünfhundert einem törichten Mann. Nachdem der zweite Dämon verschwunden war, stand der törichte Anführer auf und erklärte, es gebe nichts zu befürchten und sie sollten dem Dämon aus dem Süden glauben. Ihr Zuhause war ein Paradies und sie würden kein besseres finden. Der Bodhisatta hingegen sagte, sie sollten kein Risiko eingehen und ein Schiff bauen, um vorbereitet zu sein, nur für den Fall, dass die Flut käme. Seine Anhänger stimmten zu und begannen mit dem Bau, während die anderen sie verspotteten. Am Tag des Vollmonds waren die Anhänger des Bodhisattas mit all ihren Habseligkeiten in ihrem Schiff. Als der Mond am Himmel aufstieg, stieg das Wasser und der Bodhisatta setzte die Segel. Selbst als das Wasser knietief war, blieben die Anhänger des Narren davon überzeugt, dass die Wellen nicht höher werden würden. Schließlich rollte die Flut über die Insel und alle kamen um.

 Zu Lebzeiten des Buddhas

Der törichte Zimmermann war Devadatta. Der barmherzige Dämon war Sariputta, der unbarmherzige Kokalika.