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Nimi Jataka

Die Vervollkommnung von
Entschlossenheit – Adhitthana

Der Bodhisatta war König Nimi. Zuvor war er König Makhadeva aus dem Makhadeva Jataka 9, das ich hier mit aufführe.

Jataka 9 – Der Bodhisatta war König Makhadeva. Er regierte vierundachtzigtausend Jahre, nachdem er ebenso lang Prinz war. Er war ein weiser und guter Regent. Sein Barbier hatte den Befehl, ihn zu informieren, sobald er ein graues Haar entdeckte. Als dies geschah bereitete er sich auf seinen Tod vor, dankte ab und zog sich für die letzten vierundachtzigtausend Jahre als Asket in die Waldeinsamkeit zurück. Den Thron übergab er seinem ältesten Sohn, dem Barbier schenkte er ein Dorf. In dieser letzten Phase seines Lebens kultivierte er alle Tugenden und wurde im Himmel wiedergeboren.

Jataka 541 – König Makhadeva sah mit Stolz zu, wie sein Sohn, sein Enkel und weitere zweiundachtzigtausend Generationen einem rechtschaffenen Weg durch Leben und Tod folgten. Doch wusste er, dass er und seine Familie noch nicht genug getan hatten, um das Nirvana zu erreichen, so beschloss er, als Sohn des gegenwärtigen Königs noch einmal ins Reich der Menschen zurückzukehren, um den Zyklus der Geburten der Familie zu beenden. Dies erkannten auch die Astrologen des gegenwärtigen Königs bei seiner Geburt, der Prinz wurde Nimi genannt. Von Kindheit bis Thronbesteigung war der Bodhisatta kompromisslos großzügig und rechtschaffen. Er baute fünf Almosenhallen in der Stadt, lehrte die Pancasila und ermutigte jeden, ein rechtschaffenes Leben zu führen. Es nahmen so viele Menschen seine Lektionen in sich auf und gingen nach dem Tod in den Himmel ein, dass die Götter ein Lob auf den Bodhisatta sangen. Stets nach Perfektion strebend, fragte sich der Bodhisatta, ob die fruchtbarste Handlung sei, ein tugendhaftes Leben zu führen oder Almosen zu geben. Als er darüber nachdachte, wurde Indra auf ihn aufmerksam und trat als Lichtblitz in seine Kammer ein, um ihm die Antwort zu geben. Ein tugendhaftes Leben ist bei weitem fruchtbarer, große Männer tun beides. Als Indra zurückkehrte und den Göttern erzählte, wo er gewesen war, flehten sie ihn an, den Bodhisatta einzuladen. Indra stimmte zu. In einer Vollmondnacht schickte er Matali, seinen Wagenlenker, um den Bodhisatta abzuholen. Gezogen von tausend Pferden leuchtete der Wagen am Himmel, so dass die Menschen dachten, es sei ein zweiter Mond erschienen. Im Palast angekommen nahm der Bodhisatta die Einladung an und sagte seinen Untertanen, er werde bald zurückkehren. Als der Bodhisatta in den Wagen stieg, fragte Matali, welche Straße er bereisen wolle, die, auf der die Unredlichen wohnen, oder die, auf der die Redlichen wohnen. Der Bodhisatta antwortete, er würde gerne beide sehen. Also fuhr Matali zuerst zum Vaitarani, den Fluss, der Erde und Unterwelt trennt. Der Bodhisatta erschrak über die Qual der Seelen, die in diesen Fluss geworfen wurden, und er fragte, welche Vergehen sie wohl begangen hätten. Matali erklärte, sie seien Menschen, die die Schwachen verletzt hätten. Dann fuhr Matali weiter in den nächsten Bereich der Unterwelt, wo Seelen von Hunden, Geiern, Krähen und Raben zerrissen wurden. Wieder fragte der Bodhisatta, entsetzt über den Anblick, was zu diesem Schicksal geführt habe, und Matali sagte, sie seien geizig und unhöflich gegenüber Asketen und heiligen Männern gewesen. Matali wollte, dass der Bodhisatta all die verschiedenen Bereiche sah, fuhr von Ort zu Ort und erklärte jeweils die Untat, die die Menschen dahin geführt hatte.

Menschen, die gute Menschen quälten, werden mit glühenden Kohlen beworfen. Menschen, die Zeugen bestachen, werden in eine glühende Grube geworfen. Menschen, die Asketen und Heilige verletzten, werden in einem Eisenkessel gekocht. Menschen, die Vögel töteten, wird der Hals umgedreht. Menschen, die Getreide mit Spreu vermischt verkauften, werden mit Hitze versengt, um sie sehr durstig zu machen, dann bekommen sie Wasser, das sich in Spreu verwandelt, wenn sie es trinken. Menschen, die stahlen, werden mit Pfeilen durchbohrt. Jäger, Fischer und Metzger werden zerstückelt. Menschen, die ihre Freunde verletzten, müssen Schlamm aus einem übelriechenden See essen. Menschen, die ihre Eltern ermordeten, müssen aus einem übelriechenden Blutsee trinken. Verkäufer, die ihre Kunden betrogen, hängen wie Fische an Haken im Mund. Ehebrecherinnen werden bis zu den Hüften im Boden vergraben und angezündet. Männer, die Frauen anderer Männer verführten, werden an den Beinen gepackt und in eine Grube mit brennenden Kohlen geworfen.

Der wartende Indra schickte einen jungen Gott, um Matali zu sagen, er verschwende das Leben des Bodhisattas. Als er die Nachricht erhielt, zeigte Matali dem Bodhisatta gleichzeitig alle anderen Bereiche und drehte dann den Wagen in Richtung Himmel. Auf dem Weg zeigte er ihm acht prächtige Paläste aus Gold, Kristall und Edelsteinen, umgeben von herrlichen Gärten, in denen Gandharven musizierten und Apsaras tanzten. Der Bodhisatta war voll Freude und fragte, was zu diesem Schicksal geführt habe. Matali erklärte, dass sie normale Menschen seien, die Gäste wie Familienmitglieder behandelten, die heiligen Tage einhielten und Asketen großzügig durch Almosen unterstützten. Indra schickte noch einmal den jungen Gott mit der Nachricht Matali möge sich beeilen. Schnell zeigte er dem Bodhisatta viele weitere Paläste, die sich die Rechtschaffenen verdient hatten und erreichte endlich das Reich Indras, wo die Götter ihn mit Blüten und Duft begrüßten und in die Versammlungshalle führten. Indra bot ihm an, zu bleiben und die himmlischen Freuden zu genießen, doch er lehnte ab, er wolle sich diese durch seinen Lebenswandel redlich verdienen. So blieb er eine Woche und sprach mit den Göttern über das Führen eines tugendhaften Lebens, dann brachte ihn Matali zurück in sein Königreich. Er erzählte seinen Untertanen, was er gesehen und gehört hatte, und forderte sie inständig auf, in diesem Leben Gutes zu tun, damit sie im Himmel wiedergeboren würden.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Matali war Ananda. Indra war Anuruddha.