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Mahassaroha Jataka

Der Bodhisatta war König. Er verlor eine Schlacht in der Grenzregion und konnte zum Glück auf seinem Pferd fliehen. Als er in Kampfrüstung in einem Dorf ankam, versteckten sich die Bewohner. Nur ein Mann fragte ihn, ob er Royalist oder Rebell sei. Der Bodhisatta offenbarte sich nicht und antwortete einfach: ‚Ich unterstütze den König.‘ Der Mann nahm ihn mit zu sich nach Hause und kümmerte sich um ihn und sein Pferd. Als er bereit war zu gehen, lud der Bodhisatta ihn ein. Wenn er einmal in die Stadt käme, solle er am Stadttor nach Mahassaroha, ‚Großer Reiter‘ fragen. Zu Hause befahl er den Torwächtern, jeden Mann, der nach Mahassaroha frage, sofort in den Palast zu bringen. Der Mann kam nicht. Um ihn zu locken, erhöhte der Bodhisatta die Steuern des Dorfes. Er kam immer noch nicht. Er erhöhte sie ein zweites und ein drittes Mal. Schließlich baten die Bewohner den Mann, in die Stadt zu gehen und zu sehen, ob der Fremde, den er einst beherbergte, beim König für sie intervenieren könnte. Sie sammelten Gewänder und Nahrungsmittel für den Bodhisatta und seine Familie und der Mann ging in die Stadt. Der Torwächter brachte ihn in den Palast, wo er die Identität seines damaligen Gastes erfuhr. Der Bodhisatta freute sich, ihn zu sehen, gab ihm ein seidenes Gewand, forderte ihn auf, sich auf den Thron zu setzen und die Königin wusch ihm die Füße. Dann ließ der Bodhisatta die Trommel schlagen und kündigte an, ihm die Hälfte seines Königreichs zu schenken. Der Mann zog mit der Familie in die Stadt und der Bodhisatta und er wurde unzertrennliche Freunde, die in vollkommener Harmonie regierten. Der Sohn des Bodhisattas und seine Berater waren darüber nicht erfreut und fassten schließlich den Mut, ihn zu fragen, was der Mann getan habe, um eine solche Ehre zu erfahren. Der Bodhisatta erklärte, wie er ihm einst geholfen hatte und dass solch edles Handeln belohnt werden musste. Niemand hatte mehr Einwände.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein König erhielt tausend prächtige Gewänder. Er gab jeder seiner fünfhundert Frauen eines und sie wiederum gaben sie ihrem Lehrer, Ananda. Am nächsten Morgen, beim Frühstück, fragte der König, warum sie nicht ihre neuen Gewänder trugen. Als sie ihm sagten, dass sie sie Ananda schenkten, wurde er wütend, war er doch sicher, dass er sie verkaufen würde. Er fragte Ananda, warum er fünfhundert Gewänder nehme, wenn die Regeln des Buddhas dem Mönch verbieten, mehr als drei zu besitzen. Ananda erklärte, dass er die Gewänder zwar angenommen, aber nicht behalten habe. Vielmehr gab er sie Mönchen, die neue Gewänder brauchten. Um dem König zu erklären, dass keine Gaben verschwendet wurden, erzählte er, was mit dem alten Gewand geschieht, wenn ein Mönch ein neues bekommt. Das alte Obergewand wird zum Untergewand, das alte Untergewand wird zum Bettlaken, das alten Bettlaken wird zum Handtuch, das alte Handtuch wird zur Matte, die alte Matte wird in Stücke geschnitten und für den Hausbau mit Mörtel vermischt. Der König war zufrieden und gab Ananda die anderen fünfhundert Gewänder. Ananda gab sie einem jungen Mönch, der ihm diente, als Dankeschön. Er verteilte sie an andere junge Mönche. Einige Mönche fragten den Buddha, ob es für Ananda schicklich war, jemandem, der ihm unterstellt war, ein solch großes Geschenk zu machen. Der Buddha erklärte, dass Anandas Tat richtig war, da sie aus Dankbarkeit geschah. Dann erzählte er ihnen die Geschichte, damit sie wussten, dass er selbst in der Vergangenheit jemanden mit niederem Status dafür belohnt hatte, dass er hilfreich war.

Der hilfreiche Dorfbewohner war Ananda.