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Cullakalinga Jataka

Der Bodhisatta war Asket. König Kalinga, ein erbitterter Herrscher mit starker Armee, plante einen Krieg. Er ließ seine vier wunderschönen Töchter in einem herrlichen Wagen durch Indien reisen, in der Hoffnung, ein König würde sich in sie verlieben und um sie kämpfen. Doch die Könige ließen die Damen nicht in ihre Reiche, um jedes Konfliktrisiko zu vermeiden. Als sie in König Assakas Reich kamen, schlug dessen weiser Ratgeber Nandisena vor, zu kämpfen, allein um des Stolzes und des Rufes willen. Er überzeugte den König, dass er in jeder Schlacht siegreich sein würde. König Kalinga war begeistert und setzte sofort seine Armee in Bereitschaft. Nandisena schickte eine Nachricht, dass der Kampf in zwei Tagen an der Grenze der Reiche beginnen würde. Der Bodhisatta lebte in dieser Grenzregion und Kalinga beschloss, ihn zu fragen, wer den Krieg gewinnen würde. Der Bodhisatta antwortete, dass er es nicht wisse, doch würde Indra ihn bald besuchen, er würde ihn fragen. Indra sagte ihm, König Kalinga, dessen Schutzgottheit ein weißer Stier war, würde König Assaka, dessen Schutzgottheit ein schwarzer Stier war, besiegen. Als Assaka davon erfuhr war er beunruhigt, doch Nandisena ließ sich nicht im Geringsten entmutigen. Am Tag der Schlacht versammelte Nandisena seine Truppen auf einem Berg und sagte ihnen, der Weg zum Sieg sei, dass sie sich von der Klippe stürzten und ihr Leben für ihren König opferten. Als die Männer dazu hinausgingen, hielt Nandisena sie auf und sagte, es sei nur eine Prüfung ihrer Loyalität gewesen. Dann führte er sie voll Zuversicht auf das Schlachtfeld. Die beiden Könige standen sich gegenüber, ihre jeweiligen Schutzgottheiten, nur für sie selbst sichtbar, standen vor ihnen. Nandisena forderte König Assaka auf, vom Pferd zu steigen und den weißen Stier mit seinem Speer zu töten. Als seine weiße Stiergottheit tot war, verfluchte König Kalinga den Bodhisatta, von dem er annahm, dass er ihn belogen hatte, und floh. Nandisena schickte eine Nachricht an König Kalinga, in der er ihm mitteilte, dass er, wenn er keine weitere Niederlage wolle, umgehend die Mitgift für seine vier Töchter schicken solle. Er tat dies und von da an lebten die beiden Könige friedlich zusammen. Als Indra das nächste Mal den Bodhisatta besuchte, fragte er, warum seine Vorhersage über die Schlacht falsch gewesen sei, und Indra antwortete, dass Nandisenas Klugheit die Stärke Kalingas überwältigte.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Eltern lehrten ihre fünf Kinder, vier Mädchen und ein Junge, die Kunst der Debatte anhand von tausend philosophischen Themen. Den Töchtern sagten sie, wenn eine gegen einen Laien verliere, solle sie ihn heiraten, wenn eine gegen einen Mönch verliere, solle sie Nonne werden. Während der Sohn zu Hause blieb, zogen die vier Töchter von Ort zu Ort und debattierten mit jedem, der dazu bereit war. Als sie den Wohnort des Buddhas erreichten, steckten sie einen Ast in einen Sandhaufen am Stadttor und sagten einigen Jungen, sie sollten ihn zertreten, wenn jemand mit ihnen debattieren wolle. Während sie im Ort um Nahrung baten, kam Sariputta des Weges und sah die Herausforderung. Er forderte die Jungen auf, den Ast zu zertreten und die Frauen zu ihm zu schicken. Bald versammelte sich eine große Menschenmenge im Kloster des Buddhas. Die Frauen präsentierten Sariputta alle tausend Themen und er löste jedes. Dann überraschte er sie mit einer eigenen Frage. So besiegt, wurden sie noch am selben Tag ordiniert. Als der Buddha einige Mönche darüber sprechen hörte, erzählte er ihnen die Geschichte, damit sie wussten, dass Sariputta schon einmal für vier Frauen eine große Hilfe war.

Nandisena war Sariputta.