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Mahahamsa Jataka

Der Bodhisatta war eine goldene Gans (Hamsa). Er führte einen Schwarm von 90.000 Gänsen an, der im Himalaja lebte. Eines Nachts träumte die Königin von einer auf dem Thron sitzenden goldenen Gans, die eine Lehrrede hielt. Als sie erwachte sehnte sie sich danach, solch einen Diskurs im wirklichen Leben zu hören. Sie gab vor, schwanger zu sein und sagte dem König, dies sei eines ihrer Verlangen und wenn es nicht gestillt werde, würde sie sterben. Der König ließ nördlich der Stadt ein großes Loch graben, mit Wasser befüllen und Körner auslegen, um Vögel anzulocken. Dann heuerte er einen Jäger an, um das Gewässer zu bewachen und ihn zu informieren, sollte er eine goldene Gans sehen. Die Nachricht von diesem neuen Futterplatz verbreitete sich unter den Vögeln. Auch die Gänse des Bodhisattas bat darum, dorthin zu fliegen. Da er wusste, dass Menschen grausam und trügerisch sind ahnte er, dass es sich um eine Falle handelte und erlaubte es nicht. Doch sie waren so hartnäckig, dass er nachgab und den Schwarm dorthin führte. Der Jäger meldete die Ankunft dem König und er befahl, ein oder zwei von ihnen zu fangen. Sechs Tage lang beobachtete er die goldenen Gänse aus einem Versteck, am Mangel an Gier erkannte er den Bodhisatta und wusste, dass er ihr König war. Da er stets am selben Platz landete, legte er dort eine Schlinge aus und der Bodhisatta trat hinein. Er schrie nicht, weil die anderen Gänse dann ohne Futter wegfliegen würden und nicht mehr die Kraft hätten, nach Hause zu kommen. Erst als sie sich satt gegessen hatten, schrie er den Alarmruf der Gefangennahme und sie flogen zurück in Richtung Himalaja.  Als sein Oberbefehlshaber den Bodhisattas vermisste flog er zurück zum Teich und fand ihn blutend im Schlamm liegen. Er lehnte den Befehl des Bodhisattas ab, in Sicherheit zu fliegen. Als der Jäger kam fragte er sich, warum die freie Gans liegen blieb. Der Oberbefehlshaber sagte, dass er seinen Anführer sehr liebe und an seiner Stelle getötet werden möchte. Diese Hingabe erweichte das Herz des Jägers und er befreite den Bodhisatta aus der Schlinge. Die Wunde heilte sofort. Die beiden Gänse wussten, dass der Jäger Geld verlor, als er sie befreite. Und als er von seinem Auftrag erzählte, stimmten sie zu, mit in den Palast zu kommen. Der Jäger warnte sie, Könige seien unberechenbar und sie könnten als Haustiere oder Mahlzeit enden. Doch sie bestanden darauf. So trug der Jäger sie in zwei Käfigen in die Stadt. Der König war überglücklich und gab dem Jäger zwölf Dörfer, Gold, einen mit edlen Rössern bespannten Streitwagen und ein großes Haus. Der Jäger erzählte dem König von der Gefangennahme und Freilassung und erklärte, dass sie freiwillig in den Palast gekommen seien. Der König setzte die Gänse auf goldene Throne, wusch ihnen die Füße und fütterte sie mit Getreide und Honigwasser. Nach dem Essen hielt der Bodhisatta vor König, Königin und einer großen Menschenmenge eine Lehrrede. Der König war so beeindruckt, dass er ihm Reich und alle Schätze übergeben wollte. Der Bodhisatta lehnte dankend ab. Er bat den König jedoch, die zehn königlichen Tugenden zu beherzigen (freigiebig, tugendhaft, uneigennützig, aufrichtig, sanftmütig, selbstbeschränkend, gütig, gewaltlos, geduldig, ausgleichend). Zurück in ihrer Heimat freuten sich die Gänse über die Rückkehr der beiden. Und als sie hörten, wie sie dem Tod entkamen, sangen sie Loblieder auf den Jäger und den König.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Der Oberbefehlshaber war Ananda. König und Königin waren Sariputta und Khema. Der Jäger war Chandaka.

Chandaka war der Wagenlenker Prinz Siddhartas. Nachdem dieser Buddhaschaft erlangt hatte trat er in die Sangha ein.

Chandaka ist eingebunden in das Leben des Buddhas unter dem Link ‚Gautama‘ auf der Hauptseite.