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Kusa Jataka

Der Bodhisatta war König Kusa. Trotz sechzehntausend Frauen war sein Vater lange Zeit kinderlos. Das Volk fürchtete, dass, ohne Thronfolger, das Reich erobert würde und wirkte auf den König ein. Er schickte seiner Tänzerinnen in die Stadt, in der Hoffnung, dass eine von ihnen schwanger werden würde. Es war vergeblich. Dann bot er seine Königin an, viele hoffnungsvolle Männer versammelten sich am Palasttor. Indra wurde auf das Geschehen aufmerksam. Er nahm die Gestalt eines alten Brahmanen an, stellte sich vor alle und griff nach der Königin, als sie herauskam. Sie und der König, der von einem Fenster aus zusah, waren angewidert, dass ein gebrechlicher alter Mann sie gepackt hatte. Sie fand sich im Himmel wieder und Indra gewährte ihr einen Wunsch. Überrascht und erfreut über die Wendung des Geschehens bat sie um einen Sohn und Indra schenkte ihr zwei, einen klugen und einen dummen. Bald wurde der Bodhisatta geboren, sein gutaussehender Bruder zwei Jahre später. Der Bodhisatta war so intelligent, dass er keinen Lehrer brauchte, sondern sich selbst bildete. Als er sechzehn Jahre alt war, beschloss sein Vater, ihm den Thron zu übergeben, und es stellte sich die Frage, wen er heiraten wolle. Er wusste, dass keine Prinzessin jemanden heiraten würde, der so unattraktiv war wie er. Deshalb teilte er den Eltern mit, dass er der Welt entsagen wolle. Der König war entsetzt und bestand auf eine Heirat. Der Bodhisatta ließ eine goldene Statue anfertigen und sagte ihnen, er würde nur eine Frau heiraten, die so schön sei wie sie. Die Eltern schickten die Statue in einem Wagen quer durch Indien und sagten dem Fahrer, dass er ihren Eltern die Statue im Austausch geben sollte, wenn er die Frau finden würde. Eines Tages parkte er den Wagen in der Nähe eines Flusses. Da erschien die bucklige Zofe einer Prinzessin und, wütend darüber, dass sie sich aus dem Gemach geschlichen hatte, griff sie, um sie nach Hause zu bringen. Als sie ihren Irrtum bemerkte lachte sie. Der Fahrer erhielt die notwendigen Informationen über die Prinzessin und arrangierte ein Treffen mit dem König, der von der Chance auf ein Bündnis begeistert war und bereitwillig zustimmte, seine Tochter zu verheiraten. Um sicherzustellen, dass ihre Schwiegertochter nicht weglaufen würde, sobald sie den Ehemann sah, log seine Mutter, es sei Familientradition, dass das Paar bis zur Geburt des Kindes sich tagsüber nicht sehe. Die Prinzessin stimmte dieser seltsamen Bedingung zu und der Bodhisatta wurde zum König gekrönt. Mit Hilfe seiner Mutter konnte er seine Königin heimlich sehen. Er gab sich als Elefantenpfleger aus, als sie sie durch die Ställe führte. Als Streich warf er ihr einen Klumpen Elefantenmist auf den Rücken. Wütend sagte sie, der König würde ihm die Hand abhacken. Doch seine Mutter beruhigte sie. Es kam der Tag, an dem die Königin die Königinmutter bat, ihren Ehemann nur einmal kurz sehen zu dürfen. Sie arrangierte eine Prozession durch die Stadt, bei der der Bodhisatta auf seinem Elefanten hinter seinem attraktiven Bruder ritt. Sie log, der attraktive sei der König, der unattraktive der Elefantenpfleger. Erstmal war sie erfreut über einen Ehemann, der ihrer Schönheit würdig war. Doch dann wurde sie misstrauisch. Konnte er tatsächlich der König sein? Wie konnte man solch eine abstoßende Kreatur, solch einen ungezogenen Elefantenpfleger hinter dem König reiten lassen? Warum durfte sie ihn nicht sehen? Sie bat ihre bucklige Zofe, zu beobachten, wer zuerst vom Elefanten absteige, denn dieser Mann wäre der wahre König. Nachdem der Bodhisatta abgestiegen war, sah er die Zofe und befahl ihr, das Geheimnis zu bewahren. Also log sie, der Bruder sei zuerst abgestiegen. Sie glaubte ihr und war erleichtert. Wieder wollte der Bodhisatta seine Frau im Tageslicht sehen und stellte sich mit einem Lotusblatt auf dem Kopf und einer sein Gesicht verbergenden Lotusblüte in einem Lotusteich. Die Königin ging zum Baden in den Teich und als sie die Hand ausstreckte, um einen Lotus zu pflücken, ergriff der Bodhisatta ihren Arm und sagte ihr, wer er sei. Sie erschrak und erkannte den Mistwerfer. Noch am selben Tag kehrte sie in das Haus ihres Vaters zurück. Der Bodhisatta ließ sie gehen, weil er wusste, dass ihr Herz brechen würde, wenn sie bliebe. Aber er schwor, sie zurückzugewinnen. Seine Mutter gab ihm Essen mit und die Warnung vorsichtig zu sein. Der Bodhisatta packte Waffen, Geld und seine Laute ein und machte sich auf den Weg. Angekommen sang und spielte er auf der Laute die ganze Nacht. Seine Frau ahnte wer es war. Ihr Vater fand die Darbietung so wunderbar, dass er den Musiker als seinen Spielmann engagieren wollte. Doch der Bodhisatta wusste, dass er sie als Spielmann nicht treffen könne, so ließ er am nächsten Morgen, bevor die Männer des Königs ihn finden konnten, seine Laute zurück und begann als Gehilfe beim königlichen Töpfer. So wäre er in der Lage, Lieferungen in den Palast zu bringen. Er formte viele schöne Objekte, darunter ein besonderes für seine Frau. Der Töpfer brachte einige von ihnen in den Palast. Der König fragte, wer sie gemacht habe, und nannte den Töpfer einen Lügner, als er behauptete, er sei es gewesen. Also gab der Töpfer zu, dass er einen neuen Lehrling habe. Der König sagte, der Lehrling sei ein wahrer Meister und zahlte tausend Münzen, damit er mehr Schönes für seine acht Töchter herstelle. Danach lieferte er einige der Waren an die Töchter des Königs. Als die Frau des Bodhisattas ihr Gesicht und das der buckligen Zofe in dem speziell für sie angefertigten Stück sah, wusste sie, wer es gemacht hatte, und weigerte sich, es zu nehmen. Da er seine Frau nicht sehen könnte, wenn er nicht der Lieferbote wäre, lehnte der Bodhisatta das Geld ab und ging. Er wurde Gehilfe beim königlichen Korbmacher und fertigte für seine Frau einen speziellen Palmblattfächer mit weißem Ehrenschirm. Als nächstes ließ er sich beim königlichen Gärtner anstellen und knüpfte eine Girlande mit einem Bild von ihr. Auch diese beiden Versuche, seiner Frau näher zu kommen, scheiterten. Sein nächster Versuch war Koch, der das Essen in den Palast lieferte. Der Duft des Fleischgerichtes wehte durch die Stadt und als es dem König gemundet hatte, ordnete er an, dass nur noch der Bodhisatta das Essen für seine Familie kochen dürfe. Er war begeistert. Am nächsten Tag brachte der Bodhisatta das Essen auf einer Tragestange zum Palast. Als seine Frau ihn kommen sah, war sie entsetzt, dass er die Arbeit eines Sklaven verrichtete. Sie wollte ihn vertreiben, der Bodhisatta sagte, er sehne sich mehr nach ihr, als nach dem Thron. Sie schloss sich in ihr Zimmer ein und weigerte sich, das Essen anzunehmen. Der Bodhisatta sah seine Frau nicht wieder. Er schämte sich der Arbeit, die er verrichtete, doch aus Liebe zu ihr machte er weiter. Eines Tages sah er die Zofe an der Küche vorbeigehen und versprach, ihren Buckel zu richten und ihr eine goldene Halskette zu schenken, wenn sie ein Gespräch mit seiner Frau arrangiere. Sie war willens, doch sie scheiterte. Der Bodhisatta beschloss aufzugeben. Nun schaltete sich Indra ein. Er schickte gefälschte persönliche Nachrichten im Namen des Königs an sieben Könige, in denen er sagte, seine Tochter sei nach Hause zurückgekehrt und wieder zu verheiraten.  Alle sieben Könige eilten in die Stadt und waren schockiert, die anderen aus demselben Grund zu treffen. Der Vater konnte sie nicht einfach einem König geben, die anderen sechs würden ihn angreifen. Er beschloss, sie zu töten und in sieben Stücke zu schneiden, eines für jeden König. Der Palast war voll Trauer, seine Königin beruhigte er, sie habe ihr Schicksal verdient, da sie einen mächtigen König ohne Grund verlassen habe. Die Königin wusste, dass er recht hatte. ‚Wenn nur dein Mann jetzt hier wäre, er könnte alle sieben Könige besiegen‘, sagte sie. Da enthüllte ihr die Tochter, dass er schon lange in der Stadt sei, um sie zurückzugewinnen. Der König tadelte sie und schickte sie hinaus, um sich beim ihm zu entschuldigen und ihn zu bitten, das Königreich zu retten. Der Bodhisatta sah seine Frau kommen und goss Wasser um sich herum auf den Boden, so dass sie im Schlamm waten musste. Sie fiel ihm zu Füßen, entschuldigte sich und versprach, ihm nie wieder Leid anzutun, wenn er ihr Leben rette. Er sagte ihr, er hege keinen Zorn und versprach, gegen die Könige zu kämpfen. Er ließ sich rasieren und frisieren, kleidete sich in seine königliche Pracht und bestieg einen Kriegselefanten. Mit seiner Frau hinter sich führte der Bodhisatta die Armee aus dem Osttor und nahm die sieben Könige gefangen. Indra war erfreut und schenkte dem Bodhisatta einen magischen Stein. Um etwas Gutes aus der Situation zu machen, befahl der Bodhisatta den sieben anderen Töchtern seines Schwiegervaters, die sieben gefangenen Könige zu heiraten, was alle freute. Er kehrte mit seiner ihn jetzt liebenden Frau nach Hause zurück und das Paar führte ein glückliches Leben.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein Mann gab sein leichtes Leben auf und wurde Mönch. Eines Tages sah er auf einer Almosenrunde eine schöne Frau. Die Konzentration auf Studium und Meditation ließ nach. Der Buddha erzählte ihm die Geschichte als Beispiel dafür, wie er selbst in der Vergangenheit wankelmütig wurde, jedoch nicht aufgehört hatte, ein angemessenes Verhalten an den Tag zu legen.

Die Eltern waren Suddhodana und Maya. Die Frau war Yasodhara. Der jüngere Bruder war Ananda. Die bucklige Zofe war Khujjuttara.

Suddhodana und Maya sind eingebunden in das Leben des Buddhas unter dem Link ‚Gautama‘ auf der Hauptseite.