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Kundakakucchisindhava Jataka

Der Bodhisatta war Pferdehändler. Als er fünfhundert Pferde zum Verkauf in die Hauptstadt brachte, wollte er bei einem reichen Kaufmann übernachten, doch die Familie hatte Unglück erlitten und nun lebte nur noch eine arme alte Frau dort. Sie hatte ein Pferd, das sie aufgezogen hatte und liebte wie einen Sohn, auch wenn sie es nur mit Reisstaub füttern konnte. Als er auf dem Anwesen ankamen sagte sie, ihr Pferd sei beim Grasen. Als es zurückkehrte, sah der Bodhisatta, dass er ein unvergleichliches Vollblut war und wollte es kaufen. Die Frau weigerte sich und sagte, das käme dem Verkauf eines Kindes gleich. Der Bodhisatta erklärte ihr, er könne dem Pferd ein luxuriöses Leben ermöglichen. Da sie wollte, dass ihr Pferd glücklich ist, stimmte sie zu. Der Bodhisatta gab ihr sechstausend Münzen, ein neues Gewand und Schmuck. Als das Pferd sie so sah, weinte es vor Freude, weil sie nicht mehr arm war. Als der Bodhisatta seine Reise fortsetzte, wollte er sein neues Pferd prüfen, um zu sehen, ob es wusste, wie besonders es war, und so fütterte er es mit gewöhnlichem Reis. Das Pferd weigerte sich, ihn zu essen und ließ den Bodhisatta wissen, dass er von der armen Frau einfaches Essen annahm, von ihm, einem Reichen erwarte es das Essen das es verdiene. Der Bodhisatta bat das Pferd um Verzeihung, erklärte, dass es nur eine Prüfung war und gab ihm das versprochene feine Essen. Als der Bodhisatta in den Hof des Königs kam, hielt er sein neues Pferd getrennt von den anderen. Der König bemerkte das Pferd und bat darum, es laufen zu sehen. Der Bodhisatta stieg auf und ritt so schnell im Kreis herum, dass jeder ohne Pause einen Kreis von Pferden sah. Dann ritt er über einen Teich, ohne dass auch nur die Spitzen seiner Hufe nass wurden, und als letzte Demonstration seiner großartigen Kräfte stieg der Bodhisatta ab und ließ das Pferd auf seiner ausgestreckten Handfläche stehen. Der König war so beeindruckt, dass er dem Bodhisatta die Hälfte seines Königreichs schenkte, um das Pferd zu kaufen. Der König machte es zu seinem Staatsross, gab ihm einen Stall, der so herrlich war wie sein Schlafzimmer und fütterte es mit derselben Nahrung, die er aß.

Der Titel des Jatakas: Das Sindhu Ross mit Reisstaub im Bauch.
Kundaka – Reisstaub. Kucchi – Bauch. Sindhava – Pferd aus Sindh.

 Zu Lebzeiten des Buddhas

In der Nähe des Klosters des Buddhas lebte eine arme alte Frau. Die Rückkehr des Buddhas und der Mönche nach der Regenzeit ins Kloster war mit einer Zeremonie verbunden, bei der die Einheimischen Geschenke überbrachten. Diese arme Frau kam, nachdem Mönche und Unterstützer bereits einander zur Gabenübergabe zugeteilt waren. Der Organisator sagte ihr, sie könne ihr Almosen Sariputta geben, der im Kloster war, aber nicht an der Zeremonie teilnahm. Sie wartete und als er vorbeikam, führte sie ihn zu ihrem Haus, um ihm eine Mahlzeit zu geben. Viele wohlhabende Familien in der Stadt, die den Buddha unterstützten, einschließlich König Pasenadi, hörten dass Sariputta in ihrem Haus aß, und schickten ihr Geld, etwa hunderttausend Münzen. Als Sariputta mit dem Essen fertig war, hielt er eine Lehrrede für sie, bevor er ins Kloster zurückkehrte. Der Buddha hörte einige seiner Mönche darüber sprechen, wie Sariputta das einfache Essen dieser Frau gegessen und sie aus der Armut gerettet hatte. Er erzählte ihnen die Geschichte, damit sie wussten, dass er selbst in der Vergangenheit einer armen Frau geholfen hatte.

Der König war Ananda. Das Pferd war Sariputta.