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Gangamala Jataka

Der Bodhisatta war König. Davor war er bei einem Kaufmann angestellt. Der Kaufmann, seine Familie und alle Angestellten begingen jeden Monat sechs Fastentage. Er hatte vergessen, dies dem Bodhisatta mitzuteilen. Als der nächste Fastentag kam, gab der Kaufmann seinen Angestellten am frühen Morgen Reis, bevor sie mit dem Fasten begannen. Der fleißige Bodhisatta kam so früh, dass er mit der Arbeit bereits begonnen hatte, bevor der Reis serviert wurde, und nicht wusste, dass jeder an diesem Tag fasten würde. Bei Sonnenuntergang beendete der Bodhisatta seine Arbeit und kehrte zurück, um zu erfahren, dass er sich falsch verhalten hatte. Mit einem schrecklichen Gefühl ging er zu dem Kaufmann, erklärte sich und versprach, den ganzen Abend über zu fasten und die anderen Fastentage einzuhalten. In dieser Nacht litt er unter Schmerzen, doch weil er sein Fasten nicht brechen wollte, nahm er die Medikamente nicht. Bei Sonnenaufgang lag er im Sterben. Er sah den majestätischen Wagen des Königs vorbeifahren und betete, dass er im nächsten Leben ein König werde. Und wegen seiner Hingabe wurde er bei seiner Rückkehr in die Menschenwelt von einer Königin empfangen. Er erinnerte sich an sein früheres Leben und war dankbar, eine solche Belohnung erhalten zu haben. Als sein Vater starb wurde er König. Ein Wasserträger wollte mit seiner Frau ein bevorstehendes Fest ausgelassen feiern, er ging sechs Meilen zu Fuß, um eine halbe Münze zu bekommen, die er in der Stadtmauer am Nordtor versteckte. Von seinem Fenster aus sah der Bodhisatta den Wasserträger in der sengenden Mittagshitze singen und wollte wissen, was der Grund für seine Freude sei. Er schickte einen Diener, um ihn in den Palast zu bringen. Der Wasserträger erklärte, er hole sich seinen verborgenen Schatz, damit er und seine Frau sich amüsieren könnten. Der Bodhisatta fragte, ob sein Schatz hunderttausend Münzen sei. Als die Antwort ‚nein‘ war, fragte er nacheinander, ob es fünfzigtausend, vierzigtausend, dreißigtausend … eine Münze sei. Schließlich sagte er, es sei eine halbe Münze. Der Bodhisatta gab ihm eine weitere halbe Münze. Er dankte, würde aber trotzdem sein eigenes Geld holen. Der Bodhisatta gab ihm eine Münze, zwei … eine Milliarde Münzen, aber immer würde er seinen Schatz nicht zurücklassen. Der Bodhisatta bot ihm verschiedene Anstellungen an, vom Schatzmeister bis zum Vizekönig. Aber erst als er ihm die Hälfte des Königreichs gab, stimmte er zu, seine halbe Münze aufzugeben. Allerdings liebte er sie so sehr, dass er entschied, die nördliche Hälfte des Königreichs zu nehmen, in der sich die halbe Münze befand. Der neu ernannte König Halbemünze und der Bodhisatta regierten zusammen in Freundschaft und Harmonie. Doch kam die Zeit, da wurde König Halbemünze von dem Wunsch erfasst, den Bodhisatta zu töten und das ganze Königreich zu regieren. Unfähig, den Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen, warf er sich dem Bodhisatta zu Füßen und gestand seine Besessenheit. Der Bodhisatta vergab ihm und bot an, ihm seine Hälfte des Königreichs auch zu geben und als Vizekönig zu dienen. Aber König Halbemünze wusste, dass dies in den Abgrund führen könnte und er zog sich als Asket in den Himalaja zurück. Diese Wendung der Ereignisse brachte den Bodhisatta dazu, über sein Leben nachzudenken, und er war froh, dass er keine starken Wünsche hatte. Voller Ekstase sang er ein Lied über seine eigene Vergangenheit: ‚Kleines Verlangen hat mir Ruhm gebracht. Aufgeben von Begehren bringt mächtigen Gewinn.‘ Niemand verstand das und die Bitte seiner Königin um Erklärung, lehnte er ab. Also plante sie, den Sinn in Erfahrung zu bringen. Sie wusste, dass der Bodhisatta den Barbier Gangamala nicht mochte, weil er zuerst das Rasiermesser benutzte und dann die Haare mit der Pinzette ergriff. Sie sagte ihm, dass eine Änderung seiner Routine dem Bodhisatta zusagen würde und er ihm vielleicht einen Wunsch gewähren würde. Wenn ja, bat sie ihn, nach der Bedeutung des Liedes zu fragen. Ihr Plan ging auf und der Bodhisatta, obwohl verlegen wegen seiner vergangenen Armut, stimmte zu, sich zu erklären. Aber es sollte nicht nur der Barbier wissen, er ließ einen Pavillon bauen und erzählte der ganzen Stadt seine Geschichte, wie er vom Wasserträger zum König wurde. Die Geschichte inspirierte den Barbier dazu, ebenfalls als Asket im Himalaja zu leben. Jahre später kam er zurück in die Stadt, um den Bodhisatta zu treffen. Er lud ihn ein, im Park zu bleiben, doch er zog es vor, in seine Heimat, in die Berge, zurückzukehren.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Einmal lobte der Buddha einige Laienanhänger dafür, dass sie einen Fastentag einhielten und erzählte ihnen die Geschichte, damit sie wussten, dass es ihnen großen Ruhm einbringe, auch wenn sie es nur für einen Teil des Tages tun.

König Halbemünze war Ananda. Die Königin war Yasodhara.