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Gandhatinduka Jataka

Der Bodhisatta war ein Baumgeist. Er lebte in einem duftenden (Gandha) Tinduka Baum. Die Menschen fürchteten den König und seine Beamten so sehr, dass sie sich tagsüber wie wilde Tiere in den Wäldern versteckten. Der Bodhisatta dachte, er könnte vielleicht eine Änderung zum Besseren erwirken. Eines Nachts schwebte er in das königliche Schlafgemach und verkündete, dass Herrscher wie er, in diesem Leben der Zerstörung begegnen und im nächsten in der Unterwelt geboren würden. Er solle hinausgehen und sich das Leid ansehen, das er verursache. Die Worte rüttelten ihn auf, gleich am nächsten Tag mischte er sich in Verkleidung mit seinem Priester unter das Volk.

Sie trafen einen Mann, der die Dornenbarriere entfernte, die er vor seiner Tür aufgestellt hatte. Er verfluchte den König. Der Priester fragte ihn, warum er den König verfluche, er habe die Dornen nicht auf den Boden gelegt. Der Mann antwortete, es sei die Schuld des Königs, dass er jeden Tag eine Barriere bauen und vor den Steuereintreibern fliehen müsse.

Der König war voll Schuldgefühl und wollte zurückkehren, um zu beginnen, die Missstände in Ordnung zu bringen. Doch der Bodhisatta nahm den Priester unter seine Macht und ließ ihn sagen, dass sie weitere Nachforschungen anstellen sollten.

So gingen sie weiter und sahen eine arme Frau, die Blätter sammelte, die von den Bäumen fielen. Sie verfluchte den König, weil ihre Töchter nicht heiraten konnten. Der Priester fragte sie, warum sie den König verfluche, er sei nicht für das Arrangieren von Ehen zuständig. Die Frau antwortete, sie sammle die Blätter für ihre erwachsenen Töchter, die noch bei ihr lebten. Bei den Zuständen im Königreich wollte kaum mehr ein Mann heiraten.

Als nächstes hörten sie, wie ein Bauer auf seinem Feld den König verfluchte, weil sein Ochse durch den Pflug verletzt worden war. Der Priester fragte ihn, warum er den König verfluche, er habe den Ochsen nicht verletzt. Er antwortete, dass der Unfall passiert sei, während er vom Hunger geschwächt war, weil Banditen sein Futter gestohlen hatten.

Auf einer Wiese trat eine Kuh den Bauern beim Melken, verletzte ihn und warf den Eimer um. Der Mann verfluchte den König. Der Priester fragte ihn, warum er den König verfluche, er habe den Eimer nicht umgetreten. Er antwortete, dass Futter so schwer zu bekommen sei, dass er eine wilde Kuh melken müsse, die noch nie zuvor gemolken worden sei.

Als sie weiter die Straße hinunter gingen, stießen sie auf eine Kuh, die vor Kummer aufgehört hatte zu essen. Ein Steuereintreiber hatte ihr Kalb getötet und gehäutet, um eine Schwertscheide herzustellen. Die Jungen, die sich um die Kuh kümmerten, verfluchten den König. Der Priester fragte die Jungen, warum sie den König verfluchten, er habe das Kalb nicht getötet. Sie antworteten, dass, wenn ein böser König regiere, böse Menschen ihr Unwesen trieben.

An einem Teich sahen sie Krähen, die Frösche aßen. Der Bodhisatta sprach durch einen Frosch und ließ ihn den König verfluchen. Der Priester fragte ihn, warum er den König verfluche, Frösche seien die natürliche Nahrung von Krähen und auch Frösche würde andere Lebewesen essen. Der Frosch antwortete, dass die Ausbeutung der Menschen durch den König ihren Wohlstand zerstörte. Sie gäben kaum noch Almosen, von dem die Asketen und Mönche den Krähen stets etwas abgaben und dadurch weniger Frösche aßen.

Sie kehrten in den Palast zurück und der König änderte seinen Herrschaftsstil grundlegend.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein König hörte sich eine Lehrrede des Buddhas an. Danach riet er ihm, rechtschaffen und mitfühlend zu regieren, denn nach dem Tod seien die Tugenden maßgeblich für die Wiedergeburt. Dann erzählte er die Geschichte, als Beispiel für einen König, der diesem Rat folgte.