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Bilarikosiya Jataka

Ich führe Sudhabhojana Jataka 535 mit auf, da sie inhaltlich zusammengehören.

Der Bodhisatta war Indra.

Jataka 450 – In seinem Leben davor war er Bilarikosiya, ein wohlhabender Kaufmann.

Jataka 535 – In seinem Leben davor war er Kosiya, ein wohlhabender Schatzmeister bei Hofe. Der Titel des Jatakas: Eine für Götter zubereitete Speise (Sudha) zu sich nehmen (Bhojana).

Eines Tages dachte er über sein Leben nach und erkannte, dass er seinen Wohlstand einem tugendhaften Leben verdankte. Er sah die Zeit gekommen, dieses Leben auf die nächste Stufe zu heben, indem er sein Vermögen verschenkte. Er bot es dem König an, doch er sagte, er hätte bereits genug Geld, so ließ er sechs Almosenhallen rund um die Stadt erbauen und versorgte bis ans Ende seines Lebens die Armen. Bevor er starb wies er seinen Sohn an, sein Werk fortzusetzen. Dieser kam dem Wunsch des Vaters nach, ebenso die nächsten drei Generationen. Der Bodhisatta wurde als Indra wiedergeboren. Seine vier Nachfahren als Chandra, Surya, Matali, Pancasikha (Mond, Sonne, Wagenlenker Indras. Himmlischer Musikant aus der buddhistischen Tradition).

Jataka 450 – Der nächste in der Linie, Bilarikosiya, war gierig. Er zerstörte die Almosenhalle und jagte die Bettler weg. Als der Bodhisatta sah, dass die Tradition gebrochen worden war, versammelte er seine vier im Himmel lebenden Nachkommen und sie gingen auf die Erde, um Bilarikosiya Nächstenliebe zu lehren. Sie nahmen die Gestalten von Brahmanen an und näherten sich ihm, einer nach dem anderen. Zuerst weigerte er sich und behauptete, nichts zu essen zu haben. Doch als jeder über die Untugend Gier und die Tugend Freigiebigkeit zu ihm gesprochen hatte, ließ er die fünf Männer widerwillig in sein Haus. Er forderte seinen Diener auf, jedem etwas ungeschälten Reis zu geben, den lehnten die fünf ab. Dann ließ er geschälten Reis servieren, den lehnten sie ebenfalls ab. Bilarikosiya ließ ihnen einen Topf mit Kuhfutter servieren. Sie aßen jeder einen Bissen, ließen ihn in ihren Kehlen stecken und taten so, als würden sie ersticken. In dem Wissen, dass er für den Tod verantwortlich gemacht werden würde, geriet Bilarikosiya in Panik. Er ließ seinen Diener, das Essen in ihren Schüsseln durch das beste ersetzen, und lud Leute in sein Haus ein, um zu zeigen, dass er schuldlos war. Er log, die Brahmanen wären gierig gewesen, hätten das Essen so schnell verschlungen, dass sie erstickten und starben. In diesem Moment erhoben sich die fünf Männer und der Bodhisatta erklärte, dass Bilarikosiya ein Lügner sei und erklärte, wie sich alles wirklich abgespielt hatte. Zum Beweis spuckten sie das Kuhfutter aus. Die Menge fragte Bilarikosiya, ob er all sein Vermögen mitnehmen werde, wenn er sterbe. Dann enthüllten die fünf ihre wahre Identität und erzählten, welch großartige Belohnung sie für ihre Großzügigkeit erhalten hatten, und ermutigten alle, so zu sein wie sie waren. Bilarikosiya gelobte, ab sofort alles mit anderen zu teilen. Und er tat dies bis zu seinem letzten Tag und schloss sich dann seinen Vorfahren im Himmel an.

Jataka 535 – Der nächste in der Linie, Kosiya, nannte seine Vorfahren Dummköpfe und hielt den Rest des Familienvermögens zusammen. Nicht nur anderen gegenüber war er geizig, auch er lebte bescheiden. Eines Morgens lud sein Assistent ihn zum Frühstück ein, er lehnte ab, damit er die Gastfreundschaft nie erwidern musste. Mit der Zeit machte ihn das karge Leben verdrießlich. Er ließ seine Frau Zutaten für eine feine Mahlzeit einkaufen und brachte sie in den Wald, wo sie heimlich kochen und essen konnten. Gerade in diesem besonderen Moment blickte der Bodhisatta auf die Erde hinab und sah, dass dieser Nachfahre offenbar mit der Familientradition der Freigiebigkeit gebrochen hatte. Er rief die anderen und sie gingen in Gestalt von Brahmanen auf die Erde hinunter, um den Geizhals auf den rechten Weg zu bringen. Einer nach dem anderen bat um etwas zu Essen. Kosiya schickte den Bodhisatta weg, doch als er darüber sprach, dass Freigiebigkeit in den Himmel führe, wurde er widerwillig eingeladen, ebenso erging es den nächsten vier. Als das Essen fertig war, forderte Kosiya die Brahmanen auf, kleine Schalen aus Blättern zum Essen zu verwenden, da es nicht für sechs Personen ausreiche. Aber ihre kleinen Schalen wurden riesig und es war noch etwas übrig, als allen serviert worden war. Bevor sie aßen, verwandelte sich der Brahmane, der Kosiyas Vater gewesen war, in einen Hund und urinierte in den Kochtopf. Kosiya nahm einen Stock und schlug ihn. Er verwandelte sich in ein Pferd, die anderen bestiegen es, erhoben sich in die Luft und jagten Kosiya. Er rief: ‚Wer seid ihr?‘ Der Bodhisatta enthüllte ihre wahre Identität und sagte, sie seien aus Mitgefühl hier, um ihn vor der Unterwelt zu retten. Dann sprach er über Freigiebigkeit und Kosiya setzte die Familientradition wieder ein. Als Indra hatte der Bodhisatta vier Töchter. Eines Tages kam ein Asket zu Besuch, der ein großes Blatt als Sonnenschutz bei sich trug. Sie baten um dieses Blatt, und da der Asket frei von Anhaftung war, wollte er es der besten geben. Der Bodhisatta wollte nicht die Wut von drei Töchtern auf sich ziehen, so ließ er Kosiya wählen. Er schickte Matali, um ihm die Aufgabe zu übertragen. Die vier Töchter erschienen in den vier Himmelsrichtungen. Kosiya wählte nach einem kurzen Gespräch mit jeder die freigiebigste aus. Augenblicke später starb Kosiya und wurde in Indras Himmel wiedergeboren. Der Bodhisatta war so froh, Kosiya zu sehen, dass er ihm die auserwählte Tochter zur Frau gab.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein Mönch des Buddhas teilte alle erhaltenen Almosen mit den anderen Mönchen. Als der Buddha hörte, wie einige über diese Großzügigkeit sprachen, erzählte er ihnen die Geschichte, damit sie wussten, dass er in der Vergangenheit einmal geizig war.

Jataka 450 – Die Nachkommen des Bodhisattas vor Bilarikosiya waren Sariputta, Moggallana, Mahakassapa, Ananda.

Jataka 535 – Die Nachkommen des Bodhisattas vor Kosiya waren Moggallana, Mahakassapa, Ananda, Anuruddha. Der Asket und die ausgewählte Tochter waren Sariputta und Uppalavanna.