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Vatamiga Jataka

Der Bodhisatta war König. Als eine Wind (Vata) Gazelle (Miga, Sanskrit Mriga) sich in die königlichen Gärten verirrte, befahl er seinem Gärtner, sie einzufangen. Er begann damit, Honig auf Grasbüschel zu streichen, und nachdem die Gazelle gekostet hatte, kehrte sie täglich zurück. Der Gärtner kam Tag für Tag näher und näher, bis sie ihm aus der Hand aß. Schließlich hängte er sich einen Kürbis voll Honig über die Schulter, steckte ein Bündel Gras in sein Hüfttuch und entfernte sich von der Gazelle. Das Honiggras ließ er auf seinem Weg fallen und ging direkt in den Palast. Die Gazelle, in Gedanken an Leckereien versunken, folgte ihm durch das Tor. Der Gärtner schlug es zu und Gazelle war gefangen. Als der Bodhisatta den Aufruhr hörte, den die verängstigte, durch die Eingangshalle rennende Gazelle verursachte, kam er herunter und sprach: ‚Wahrlich, es gibt nichts Schlimmeres als das Begehren.‘ Mit diesen Worten ließ er die Gazelle frei.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein Mann hatte sich gegen den Willen seiner wohlhabenden Eltern der Sangha angeschlossen. Er wurde ein Vorbild für andere. Seine Eltern jedoch waren deprimiert über den Verlust ihres einzigen Sohnes und heckten mit einer ihrer Dienerinnen einen Plan aus, um ihn zurückzubekommen. Sie errichteten für sie ein Haus an einer Straße, in der ihr Sohn seine morgendlichen Almosen erbettelte. Sie gab ihm die Speisen und Getränke, die er zuvor geliebt hatte, um ihn wieder daran zu binden. Später brachte sie ihn dazu, jeden Morgen in ihrem Haus Platz zu nehmen und auf sein Essen zu warten. Eines Morgens täuschte sie eine Krankheit vor und begrüßte ihn nicht, also betrat er ihre Kammer, um sie zu sehen und brach damit eines seiner Gelübde. An diesem Punkt enthüllte sie ihren Plan und überzeugte ihn, sein Leben in der Sangha aufzugeben und nach Hause zurückzukehren. Der Buddha erzählte seinen Mönchen die Geschichte, damit sie wussten, dass dies nicht das erste Mal war, dass dieser Mönch dem Begehren anheimfiel.