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Uraga Jataka

Der Bodhisatta war Bauer. Er lebte mit Frau, Sohn, Tochter, Schwiegertochter und Magd einträchtig zusammen. Eines Tages fand der Sohn beim Pflügen Müll, sammelte und verbrannte ihn. Der Rauch reizte eine Schlange (Uraga), die in der Nähe lebte, sie kroch aus ihrem Loch und biss ihn. Er starb noch auf dem Feld. Der Bodhisatta legte seinen Körper unter einen Baum, bedeckte ihn mit einem Tuch und ohne eine Träne zu vergießen, ging er wieder zum Pflügen über. Als ein Nachbar vorbeikam, bat er ihn, zu Hause Bescheid zu sagen, dass die Magd nur ein Mittagessen bringen müsse und die vier Frauen mögen hübsch gekleidet kommen. Als seine Frau die Nachricht erhielt, verstand sie sofort, dass ihr Sohn tot war. Mit vollkommener Selbstbeherrschung taten die Frauen, was ihnen gesagt worden war. Nachdem der Bodhisatta sein Mittagessen beendet hatte, stapelten sie einen Scheiterhaufen, ehrten die Götter und verbrannten den Körper ohne jegliche Trauer. Indra wurde auf das Geschehen aufmerksam. Er nahm menschliche Gestalt an und erschien am Scheiterhaufen.

Indra: Verbrennst du ein Tier?

Bodhisatta: Nein, ich verbrenne einen Mann.

Indra: Dann muss er ein Feind gewesen sein.

Bodhisatta: Nein er ist mein Sohn, den ich sehr liebte.

Indra: Warum weint dann niemand?

Bodhisatta:  Der Tod ist unvermeidlich und Tote können keine Trauer wahrnehmen.

Alle Anwesenden gaben Indra ähnliche Antworten. Tief beeindruck über ihr Verständnis der wahren Natur der Welt offenbarte er sich ihnen, sagte, dass sie nie wieder körperliche Arbeit verrichten müssten, weil er ihr Zuhause mit Reichtümern gefüllt habe.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein Landbesitzer betrauerte seinen Sohn. Der Buddha suchte ihn auf und lehrte ihn die Vergänglichkeit der Dinge und die Sinnlosigkeit der Trauer. Dann erzählte er ihm die Geschichte, damit er wusste, dass er selbst einmal seinen Sohn verloren hatte, aber nicht trauerte.

Mutter, Sohn und Tochter waren Khema, Rahula und Uppalavanna. Die Schwiegertochter wird nicht genannt.