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Rohantamiga Jataka

Der Bodhisatta war ein goldener Gazellenbock. Sein Name war Rohanta. Er lebte am Rohanta Teich im Himalaja und führte eine Herde von achtzigtausend Gazellen an. Zusammen mit Bruder und Schwester kümmerte er sich um seine blinden Eltern. Ein Jäger erblickte ihn und erzählte auf dem Sterbebett seinem Sohn von ihm, für den Fall, dass der König einmal einen goldenen Gazellenbock wünsche. Kaum war der Jäger gestorben, träumte die Königin von einem goldenen Gazellenbock, der eine Lehrrede hielt. Als sie erwachte sehnte sie sich danach, solch einen Diskurs im wirklichen Leben zu hören. Sie täuschte eine Krankheit vor und sagte, sie würde sterben, wenn ihr Wunsch nicht erfüllt würde. Der König versammelte alle Jäger des Reiches und fragte, ob einer von einem goldenen Gazellenbock wisse. Nur der Mann, der von seinem Vater informiert wurde, antwortete, und der König gab ihm Geld und schickte ihn aus, um ihn zu erbeuten. Der Jäger folgte den Anweisungen seines Vaters und fand den Bodhisatta. Er legte eine Schlinge an einer Furt des Flusses aus, wo die Herde zum Trinken kam. Der Bodhisatta verfing sich darin mit einem Bein, doch er blieb ruhig, damit die Herde zu Ende trinken konnte. Nach einiger Zeit versuchte er, sich aus der Schlinge zu befreien, doch sie schnitt ihn bis auf die Knochen ein. Er schrie und die verängstigten Gazellen flohen. Als Bruder und Schwester ihn nicht sahen, ahnten sie, dass etwas Schlimmes geschehen sein musste und kehrten zum Fluss zurück. Er bat sie, zu gehen, sonst würde sich niemand um ihre Eltern kümmern. Aber sie weigerten sich und schworen, ihr Leben zu riskieren, um ihn zu retten. Der Jäger rannte mit seinem Speer in der Hand auf die Falle zu, blieb aber stehen, als er die drei nebeneinander sah. Als sie ihm sagten, dass sie eine Familie seien und sie mit ihrem Bruder sterben wollten, wurde sein Herz weich. Und als der Bruder dann noch erklärte, dass der Jäger keinen gewöhnlichen Gazellenbock, sondern ihren weisen Anführer gefangen hatte, und dass zu Hause zwei alte Eltern warteten, er also fünf Gazellen auf dem Gewissen hätte, da fürchtete der Jäger die Folgen mehr, als er die Belohnung begehrte. Er löste vorsichtig die Schlinge, und die Wunde heilte sofort. Als der Bodhisatta hörte, warum der Jäger ihn gejagt hatte, bot er an, mit zum Palast zu gehen und vor der Königin zu sprechen. Der Jäger jedoch warnte ihn, Könige seien unberechenbar und das Risiko sei es nicht wert. So lehrte der Bodhisatta den Jäger die Pancasila, damit er an seiner Stelle eine Lehrrede halten konnte. Er ließ den Jäger seinen Rücken reiben, um ein paar goldene Haare als Beweis zu bekommen, von wem das Wissen stammte. Im Palast legte der Jäger die goldenen Haare in die Hand des Königs und erzählte sein Erlebnis. Auf Geheiß des Königs nahm er auf einem goldenen Sitz Platz und hielt eine glorreiche Lehrrede. Das Verlangen der Königin war gestillt und der König beschenkte den Jäger mit Gold, Schmuck und Kühen Er übergab alles seiner Frau und zog sich als Asket in den Himalaja zurück.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Bruder und Schwester des Bodhisattas waren Ananda und Uppalavanna. König und Königin waren Sariputta und Khema. Der Jäger war Chandaka. Die Eltern waren Suddhodana und Maya. Die 80.000 Gazellen waren der Shakya Klan.

Chandaka war der Wagenlenker Prinz Siddhartas. Nachdem dieser Buddhaschaft erlangt hatte trat er in die Sangha ein.

Chandaka, Suddhodana und Maya sind eingebunden in das Leben des Buddhas unter dem Link ‚Gautama‘ auf der Hauptseite.