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Mahasilava Jataka

Der Bodhisatta war König von Varanasi. Er regierte rechtschaffen, weise, großmütig und tugendhaft (Silava). Einen seiner Berater hatte er des Reiches verwiesen, nachdem er ihn im königlichen Harem angetroffen hatte. Dieser Mann wurde der erste Berater des Königs von Kosala und wollte ihn überzeugen, dass der Bodhisatta ein schwacher Regent und damit leicht zu besiegen sei. Der König vermutete, dass dies eine Falle und sein Berater ein Verräter sei. Doch der Berater ließ nicht locker, sagte, er könne es beweisen. Er solle ein paar Männer schicken und die Bewohner eines Dorfes jenseits der Grenze massakrieren. Er würde dafür sorgen, dass sie nicht bestraft würden. Der König tat es. Die Angreifer wurden gefangen genommen und zum König gebracht, der sie fragte, warum sie das getan hätten. Als sie antworteten, dass sie arm seien und keine Arbeit finden könnten, nahm ihnen der Bodhisatta das Versprechen ab, es nicht noch einmal zu tun, gab ihnen Geld und ließ sie frei. Obwohl die Dinge genau so liefen, wie sein Berater es gesagt hatte, war der König von Kosala immer noch nicht überzeugt. Er wiederholte die Prüfung noch zwei Mal, nach immer denselben Ergebnissen erkannte er, dass sein neuer Berater recht hatte, der Bodhisatta war keine Bedrohung. Selbstbewusst machte sich der König von Kosala mit seiner Armee auf den Weg zur Eroberung. Varanasi hatte die tapfersten und wildesten Krieger in ganz Indien, und als sich die Nachricht von der bevorstehenden Invasion verbreitete, baten sie den Bodhisatta, sie in den Kampf zu schicken. Doch der Bodhisatta blieb standhaft, er würde nicht zulassen, dass jemand leidet, und verbot jeglichen Widerstand. Als die Eindringlinge in der Stadt ankamen, öffnete der Bodhisatta das Tor und ließ sie herein. Der König von Kosala befahl, den Bodhisatta und seine Berater zu fesseln und bis zum Hals zu vergraben. Schakale würden sie in der Nacht essen. Zu keinem Zeitpunkt war dem Bodhisatta ein böser Gedanke gekommen, und seine Berater waren so loyal, dass sie nichts sagten und nichts taten. Um Mitternacht kamen die Schakale und fanden die in der Erde steckenden Männer. Als sich der erste Schakal dem Bodhisatta näherte, biss er in die Kehle des Tieres. Das Heulen des gefangenen Schakals ließ seine Gefährten fliehen, und als er sich abmühte, sich zu befreien, gruben seine Beine Erde um den Bodhisatta herum weg. Nachdem genug Zeit vergangen war, löste der Bodhisatta seinen Biss und ließ den Schakal los. Dann stieg er aus der Erde und befreite seine Berater. In der Nähe stritten sich zwei Ungeheuer um die Beute. Sie schleppten sie zum Bodhisatta und baten ihn, sie zu teilen. Er stimmte zu, sagte ihnen aber, dass er sich erst frisch machen müsse. Also nutzten die Ungeheuer ihre magischen Kräfte und ließen Duftwasser, Robe, Parfum, Essen und Betel entstehen. Erfrischt befahl der Bodhisatta ihnen dann, das Staatsschwert des Usurpators aus seinem Zimmer zu holen. Der Bodhisatta benutzte es, um den Leichnam gerade entlang der Wirbelsäule zu teilen und gab jedem Ungeheuer eine Hälfte. Dann bat er sie, ihn zum Schlafzimmer des Königs von Kosala zu bringen. Als der Bodhisatta den König von Kosala schlafend vorfand, schlug er ihm mit der flachen Seite seines Schwertes in den Bauch. Erschrocken setzte er sich auf und hörte dem Bodhisatta zu, wie er es schaffte zu entkommen und an allen Wachen vorbei in den Raum zu gelangen. Als der König die Geschichte hörte, erkannte er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er schwor einen Freundschaftseid und bat den Bodhisatta um Vergebung, die dieser gewährte. Am Morgen versammelte der König von Kosala alle seine Männer, lobte den Bodhisatta, bestrafte seinen ersten Berater und kehrte in sein Königreich zurück. Der Bodhisatta sagte den um ihn Versammelten, dass er nur durch Beharrlichkeit in der Lage gewesen sei, sein Königreich ohne Verluste zu retten, und dass die Menschen darauf vertrauen müssen, dass Gutes zu tun das beste Ergebnis bringt.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein Mönch des Buddhas hörte auf, sich auf sein Studium zu konzentrieren. Als der Buddha davon hörte, erzählte er ihm die Geschichte, um zu erklären, dass einige weise, tugendhafte Männer in ihrer Beharrlichkeit nicht nachließen, als es schien, dass alle Hoffnung verloren war.

Der verbannte Berater war Devadatta.