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Kanhadipayana Jataka

Der Bodhisatta war Asket. Davor war er ein wohlhabender Brahmane. Er und sein ebenso wohlhabender Freund verschenkten alles was sie besaßen und entsagten der Welt. Sie lebten zusammen im Himalaja, doch gelangten sie nie zu höchster Einsicht. Nach fünfzig Jahren gingen sie in die Stadt, um Salz und Gewürze zu holen, und lebten nahe eines Verbrennungsplatzes. Der Bodhisatta besuchte einen Freund in einer anderen Stadt, der Gefährte blieb zurück. Eines Tages wurde ein Dieb auf frischer Tat ertappt und Besitzer und Wächter nahmen die Verfolgung auf. Er floh auf den Verbrennungsplatz, wo er seine Beute vor der Hütte des Asketen fallen ließ. Als die Bestohlenen es dort liegen sahen, hielten sie den Asketen für den Dieb, schlugen ihn und schleppten ihn zum König, der, ohne die Sache überhaupt zu untersuchen, ihn durch Pfählung hinrichten ließ. Die Männer des Königs versuchten zuerst, ihn auf einen Pfahl aus Akazienholz, dann aus Niemholz und dann aus Eisen aufzuspießen. Keiner durchbohrte ihn. Der Asket war darüber ebenso überrascht wie die Vollzieher. Also durchsuchte er seine Erinnerungen nach der Ursache und sah, dass er als Kind in einer früheren Existenz eine Fliege mit einem Splitter aus Ebenholz durchbohrt hatte. Als er erkannte, dass er dem Karma dieser Tat nicht entkommen konnte, sagte er den Männern, sie müssten einen Pfahl aus Ebenholz verwenden, was sie auch taten. Zu dieser Zeit dachte der Bodhisatta an ihn, wollte ihn besuchen und fand ihn am Straßenrand hängend. Er fragte, was er getan habe. Er antwortete, dass er nichts getan habe, aber er empfinde keinen Hass gegenüber seinen Anklägern oder dem König. Der Bodhisatta war erfreut und sagte, die Ausstrahlung solch einer tugendhaften Person sei erhebend, also setzte er sich neben den Pfahl und blieb bis in die Nacht, ohne sich um die Blutstropfen zu kümmern, die auf ihn fielen. Als der König davon hörte, wurde ihm klar, dass er unüberlegt gehandelt hatte. Er eilte zu der Stätte und der Bodhisatta tadelte ihn, weil er nicht beide Seiten untersucht hatte, bevor er das Urteil sprach.  Der König holte dies nach und musste die Unschuld des Asketen verkünden. Er befahl, den Pfahl zu entfernen. Aber er kam nicht heraus. Dies war darauf zurückzuführen, dass er der Fliege ein winziges Stück Diamant in den After steckte, damit sie erst starb, wenn ihr natürliches Lebensende gekommen war. Der König ließ seine Männer beide Enden des Pfahls absägen, der Rest blieb in seinem Körper.  Der Bodhisatta kümmerte sich um seinen Mit-Asketen, bis alles verheilt war, und kehrte dann zu seinem Freund zurück. Während die Familie dem Bodhisatta zuhörte, der die Geschichte erzählte, wurde der kleine Sohn von einer Schlange gebissen und bewusstlos. Die Eltern baten ihn, ihn zu heilen, doch er gab zu, nicht in Magie bewandert zu sein. Also baten sie ihn, ein Wahrhaftigkeitsgelübde, verbunden mit der Bitte um ein wundersames Ergebnis, auszusprechen.

Der Bodhisatta gestand, das asketische Leben nicht zu genießen. Der Junge bewegte sich.

Der Vater gestand, dem Gegebenem stets nachzutrauern. Der Junge setzte sich auf.

Die Mutter gestand, ihren Mann nicht zu lieben. Der Junge stand auf.

Der Bodhisatta gab das asketische Leben nicht auf, weil er sich nicht der Schande aussetzen wollte.

Der Vater war freigiebig, weil sein Vater und sein Großvater es waren.

Die Frau wurde als Kind von ihrer Familie verheiratet und wollte sie nicht enttäuschen.

Nachdem sie diese Dinge ausgesprochen hatten, fanden sie neue Perspektiven und verwandelten die Enttäuschung in Glück.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein Mann gab sein leichtes Leben auf und wurde Mönch. Eines Tages sah er auf einer Almosenrunde eine schöne Frau. Die Konzentration auf Studium und Meditation ließ nach. Der Buddha erzählte ihm die Geschichte als Beispiel dafür, wie er selbst in der Vergangenheit wankelmütig wurde, jedoch nicht aufgehört hatte, ein angemessenes Verhalten an den Tag zu legen.

Der Asket war Sariputta. Der Freund war Ananda. Dessen Frau und Sohn waren Yasodhara und Rahula.