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Campeyya Jataka

Der Bodhisatta war ein armer Mann und danach Schlangenkönig Campeyya. Zwei Könige befanden sich ständig im Krieg. Sie gewannen und verloren immer wieder die Kontrolle über das Territorium ihres Rivalen. Eines Tages, nachdem er die Niederlage erlitten hatte, floh der König, die feindlichen Krieger verfolgten ihn. Er kam an einen reißenden Fluss und stürzte sich hinein, lieber wollte er ertrinken, als gefangen genommen werden. In dem Fluss lebte ein Schlangenkönig, im Mitleid brachte er ihn in seinen Palast. Als der König erklärte, warum er in den Fluss gesprungen war, versprach der Schlangenkönig, ihn zum Herrscher über beide Königreiche zu machen. Nachdem er eine Woche lang die Gastfreundschaft genossen hatte, zog der König aus und tötete seinen Rivalen. Aus Dankbarkeit baute er dem Schlangenkönig jedes Jahr einen neuen juwelenbesetzten Palast. Als ein armer Mann bei einem der jährlichen Feste diese Pracht sah, sehnte er sich nach einer Wiedergeburt in der Schlangenwelt. Und weil er ein rechtschaffenes Leben führte, ging sein Wunsch in Erfüllung, er wurde als Schlangenkönig wiedergeboren. Er regierte in großer Opulenz, dennoch wollte er im nächsten Leben wieder ein Mensch sein. So versuchte er, ein tugendhaftes Leben zu führen, doch wegen der vielen Versuchungen um ihn herum scheiterte er häufig. Trotz der Gefahr, gefangen genommen und getötet zu werden, begann er, die heiligen Tage im Menschenreich auf einem Ameisenhaufen zu verbringen, wo er nicht abgelenkt werden würde. Er sagte seiner besorgten Königin, dass das Wasser in ihrem Glücksteich trübe werden würde, wenn er angegriffen würde, verschwinden würde, wenn er von einem Vogel verschleppt würde, und blutrot, wenn er von einem Schlangenbeschwörer gefangen würde. Menschen aus dem nahegelegenen Dorf begannen, die Schlange zu verehren und bauten einen Pavillon über dem Ameisenhaufen. Doch ein Mann wollte den Bodhisatta fangen und an einen Schlangenbeschwörer verkaufen. Er kaute ein Kraut, sprach einen Zauberspruch und der Bodhisatta fühlte sich, als würde sein Kopf von einem Schwert gespalten, auf seiner Haut entstanden Blasen. Trotz des Schmerzes beschloss er, nicht wütend zu werden oder gar Widerstand zu leisten, weil er nicht vom Weg der Rechtschaffenheit abweichen wollte. Stattdessen schloss er seine Augen und ertrug den Schmerz. Der Mann griff ihn am Schwanz, brach ihm die Zähne, stopfte ihn in einen Korb und verkaufte ihn an einen Schlangenbeschwörer. Dieser ließ ihn auftreten. Er veränderte Farbe, Form und Größe und tanzte so schnell, dass es aussah, als hätte er Tausende von Köpfen. Die Menge war verblüfft und der Schlangenbeschwörer wurde reich. Ursprünglich hatte er geplant, den Bodhisatta frei zu lassen, nachdem er tausend Münzen verdient hatte, aber der Erfolg machte ihn gierig und er weitete sein Geschäft aus, indem er vor Königen und Höflingen auftrat. Er kaufte einen Wagen und trat einen Monat lang in jeder Stadt auf, an der er vorbeikam, bis er die Hauptstadt erreichte, wo er vom König eingeladen wurde. An diesem Tag ging die Schlangenkönigin, die sich wunderte, warum ihr Mann so lange nicht zurückkam, zum Glücksteich. Als sie rotes Wasser sah, nahm sie menschliche Gestalt an und eilte zu seinem Ameisenhaufen. Als sie ihn nicht sah, fragte sie im Dorf und erfuhr, was geschehen war. Sie eilte in die Stadt und kam zum Palasthof, als die Vorstellung für den König im Gange war. Während er tanzte, sah der Bodhisatta seine Tränen vergießende Frau über der begeisterten Menge in der Luft schweben und kroch beschämt in seinen Korb. Die Vorstellung wurde unterbrochen, der König bemerkte die Schlangenkönigin und fragte, warum sie traurig sei, und sie erzählte ihm, was dem Bodhisatta angetan worden war und warum er seinen Peiniger nicht tötete. Sie bat um seine Freilassung und der rechtschaffene König bot an, den Schlangenbeschwörer mit Gold, Edelsteinen, Vieh und weiteren Reichtümern zu bezahlen. Aber er ließ den Bodhisatta bedingungslos frei. Er nahm menschliche Gestalt an, bedankte sich und lud den König ein, das Reich der Schlangen zu besuchen, um jeden Zweifel an der Wahrheit seiner Geschichte auszuräumen. Der König und sein Gefolge betraten eine geschmückte Straße und sahen die juwelenbesetzte Stadtmauer mit Türmen aus Gold. Im Inneren befanden sich Villen. Der reich verzierte Palast des Bodhisattas war von Bäumen beschattet und erfüllt von himmlischem Klang. Eine Woche lang genossen die Besucher Essen, Trinken und allerlei Vergnügungen. Als es für den König an der Zeit war, nach Hause zurückzukehren, forderte der Bodhisatta ihn und seine Höflinge auf, so viele Schätze mitzunehmen, wie sie wollten, und sie fuhren mit Hunderten von Karren, die mit Gold, Silber, Perlen und Korallen beladen waren, nach Hause.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Der Schlangenbeschwörer war Devadatta. Die Schlangenkönigin war Yasodhara. Der König war Sariputta.