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Bandhanamokkha Jataka

Der Bodhisatta war Priester bei Hofe. Die Königin hatte den König gebeten, ihr treu zu sein. Widerwillig stimmte er zu, sah seine sechzehntausend Gespielinnen nicht einmal mehr an. Als der König in die Grenzregion reisen musste, um einen Feldzug seiner Truppen gegen Banditen zu überwachen, bat sie ihn, nach jedem Kilometer einen Boten in den Palast zu schicken, ihr einen Brief zu überbringen und nach ihr zu sehen. Er schickte insgesamt vierundsechzig Boten, die Königin verführte jeden. Kurz vor des Königs Rückkehr wollte sie den Bodhisatta verführen. Als er ihre Avancen ablehnte, sagte sie, sie würde ihn töten lassen. Bevor der König sie in ihrem Gemach besuchte, fügte sie sich Kratzer und Prellungen zu und erzählte dem König, der Bodhisatta hätte sie verführen wollen und als sie sich weigerte misshandelt. Wütend forderte der König einen Soldaten auf, ihn unverzüglich zu verhaften und zu enthaupten. Als er zur Hinrichtung geführt wurde, überzeugte der Bodhisatta die Diener des Königs, ihn, bevor er starb, zum König zu bringen, damit er ihm sagen konnte, wo große Schätze vergraben waren. Als er dem König gegenüberstand, erklärte der Bodhisatta seine Unschuld und seine Rechtschaffenheit, er habe noch nie eine Ameise getötet, einen Grashalm gestohlen, die Frau eines anderen begehrt, nicht einmal im Scherz die Unwahrheit gesagt, nie einen Tropfen Alkohol gekostet. Er berichtete, was wirklich zwischen der Königin und ihm vorgefallen war, und bat den König, sie und die Boten herbeizurufen, um die Wahrheit aufzudecken. Die Königin gestand und der König befahl, die Boten anstelle des Bodhisattas zu enthaupten. Der Bodhisatta schlug dem König vor, ihnen zu verzeihen, da sie von der Königin gezwungen worden waren, und er sollte ihr vergeben, weil Untreue die angeborene Natur der Frau sei. Der König akzeptierte diese Weisheit und war barmherzig zu den Boten. Der Bodhisatta zog sich in die Wälder zurück.

Bandhanamokkha – (die Gefangenen) von den Fesseln (Bandha) befreien (Mokkha).

Zu Lebzeiten des Buddhas

Mit dem Ruhm des Buddhas vermehrten sich seine Anhänger und andere Lehrer verloren die ihren. Sie schlossen sich zusammen und engagierten Cincamanavika, um den Ruf des Buddhas zu ruinieren. Der Buddha erzählte die Geschichte, damit seine Mönche wussten, dass dies nicht das erste Mal war, dass die Königin falsche Anschuldigungen gegen ihn erhob.

Die Königin war Cincamanavika. Der König war Ananda.