Baka Jataka

Der Bodhisatta war ein Baumgeist. Er lebte in einem Baum neben einem Lotusteich. Ein kleinerer Teich an anderer Stelle im Wald war voller Fische, doch es war Trockenzeit, der Wasserspiegel war gesunken, das Futter knapp, das Wasser heiß. Ein schlauer Reiher (Baka) sah die Gelegenheit, alle Fische zu essen. Er schlug ihnen vor, sie, einen nach dem anderen, in den größeren Lotusteich zu bringen. Da sie wussten, dass Reiher der Feind der Fische sind, waren sie skeptisch, doch der Reiher sagte, er würde einen Fisch nehmen, ihn im Lotusteich schwimmen lassen und ihn dann als Beweis zurückbringen. Sie schickten den größten Fisch, den der Reiher nicht schlucken konnte, und als er zurückkam, schwärmte er vom Lotusteich, also stimmten alle Fische dem Umzug zu. Der große Fisch war der erste, doch diesmal aß der Reiher ihn in einer Baumgabel. Allen anderen Fischen widerfuhr dasselbe Schicksal. Knochen häuften sich am Fuß des Baumes. Der letzte Bewohner des kleinen Teiches war eine Krabbe. Sie traute dem Reiher nicht. Sie sagte ihm, dass sie Angst habe, in seinem Schnabel zu reisen, sie würde sich lieber an seinen Hals klammern. Der Reiher stimmte zu. Als er auf den Baum zusteuerte, protestierte die Krabbe, der Reiher lachte und sagte, dass er sie essen würde, so wie alle Fische. Die Krabbe sagte: ‚Wenn ich sterbe, dann stirbst auch du.‘ Und drückte dem Reiher den Hals zu. Sofort flog er zum Lotusteich, als er sicher am Ufer landete, schnitt die Krabbe dem Reiher den Kopf ab. Der Bodhisatta lobte die Krabbe. Die Tiere des Waldes applaudierten.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Ein Mönch des Buddhas war ein hinterhältiger Schneider. Die Mönche ließen ihre Roben bei ihm nähen, doch nahm er den neuen Stoff und nähte ihre Roben aus altem. Die Unvollkommenheiten verdeckte er mit Stärke, so wurden die Flecken erst nach der Wäsche sichtbar. Als ein Schneider aus dem Dorf, der denselben Trick anwandte, von diesem Mönch hörte, beschloss er, den Betrüger zu betrügen. Er zog eine seiner eigenen Scheinroben an und besuchte das Kloster. Als der Mönch die Robe sah, wollte er sie haben, also stimmte er zu, einen neuen Stoff dafür einzutauschen. Als er sie wusch, stellte er fest, dass er betrogen worden war, und die anderen Mönche hörten davon.