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Kukkura Jataka

Ich führe zwei weitere Jataka, Mahakapi 407 und Bhaddasala 465, mit auf, da ‚Zu Lebzeiten des Buddhas‘ identisch ist.

Jataka 22 – Der Bodhisatta war ein Hund (Kukkura). Er führte ein großes Rudel an, das auf einem Leichen-Verbrennungsplatz lebte. Eines Tages, nachdem der König sich in seinen Parkanalgen vergnügt hatte, kam er nach Sonnenuntergang wieder zurück. Die Diener brachten das Geschirr nicht in den Palast, sondern ließen es im Wagen. In dieser Nacht kamen die Hunde des Königs herunter und nagten an der schönen Lederarbeit. Der König und seine Diener waren sich sicher, dass sich kein Hund des Palastes so schlecht benehmen würde, und nahmen an, dass sich Hunde aus der Stadt durch die Kanalisation eingeschlichen haben mussten. Wütend befahl der König, alle Hunde außerhalb des Palastes zu töten. Als das Gemetzel in der Stadt begann, flohen die Hunde zum Leichen-Verbrennungsplatz und erzählten dem Bodhisatta, was gerade geschah. Er wusste, dass keine Stadthunde die Palastmauern überwinden konnten, also mussten es die Hunde des Königs gewesen sein. Er versprach den Hunden, dass er sie retten würde und machte sich auf den Weg zum König. Dazu nahm er eine unsichtbare Menschengestalt an, durchquerte die Stadt und schlich unbehelligt in den Palast, wo er und der König die Situation besprachen. Der Bodhisatta erklärte, da der König befohlen hatte, seine Hunde zu verschonen, obwohl er nicht sicher war, welche Hunde tatsächlich am Leder genagt hatten, folge er den vier üblen Geisteshaltungen (Voreingenommenheit, Abneigung, Ignoranz, Angst) und das stehe einem König nicht zu. Der König erkannte die Weisheit des Bodhisattas und fragte, ob er wisse, wer die wahren Schuldigen seien. Der Bodhisatta sagte ihm, es seien seine eigenen Hunde. Der König verlangte einen Beweis, und der Bodhisatta forderte ihn auf, Gras mit Buttermilch zu mischen und dies seinen Hunden zu geben. Wenn sie sich erbrachen, kämen Lederstücke heraus. Beeindruckt bot der König dem Bodhisatta den Thron an. Stattdessen bat dieser den König, sich eine Rede über Rechtschaffenheit anzuhören. Als er fertig war, war der König so gerührt, dass er befahl, nie wieder lebende Kreaturen im Königreich zu töten und fortan alle Hunde mit derselben Nahrung zu füttern, die er selbst zu sich nahm.

Jataka 407 – Der Bodhisatta war ein Affe (Kapi). Er führte eine große Horde, die sich von einem riesigen Mangobaum am Ufer der Ganga ernährte, der die süßesten Früchte trug. Da sie nicht wollten, dass dieser einzigartige Baum von jemandem entdeckt würde, pflückten sie die Blüten an den Zweigen, die über dem Wasser hingen, so dass keine Früchte hineinfallen und wegtreiben konnten. Trotz dieser Vorsicht wuchs eine Frucht, verdeckt von einem Ameisenhaufen, reifte und fiel in den Fluss. Sie trieb flussabwärts und verfing sich in einem Fischernetz. Der Fischer gab die Frucht dem König, er zeigte sie seinem Förster und er versicherte ihm, dass es sich um eine Mango handelte. Der König kostete sie und wollte mehr davon. So zog er mit Gefolge flussaufwärts in den Himalaja, um den Baum zu finden. Als sie ihn gefunden hatten, lagerten sie darunter und labten sich an den Früchten. Um Mitternacht kamen der Bodhisatta und seine Affen. Der König wachte auf, sah wie die Affen die Früchte aßen und befahl seinen Bogenschützen, sie alle am Morgen zu töten. Der Bodhisatta begann mit der Rettung seiner Horde indem er als Brücke über den Fluss diente. Er klammerte sich mit den Füßen an einen Ast und mit den Händen an einen auf der anderen Flussseite. Der letzte Affe kletterte den Baum hoch und sprang dem Bodhisatta auf den Rücken und brach ihm das Kreuz. Der König beobachtete all dies und war tief bewegt von der selbstlosen Haltung des Affen. Er ordnete eine königliche Verbrennung des Bodhisattas an und ließ seinen Schädel mit Gold schmücken und in einen Reliquienschrein legen.

Jataka 465 – Der Bodhisatta war ein Baumgeist, sein Name war Bhaddhasala. Der König wollte einen alle beeindruckenden neuen Palast erbauen, und zwar einen, der von einer einzigen Säule getragen wurde. Er schickte die Arbeiter in den Wald, um einen Baum zu finden, der stark und gerade genug dafür war. Sie fanden etliche, doch die Straßen waren zu uneben für den Transport. So gab er ihnen die Erlaubnis, einen Baum aus dem königlichen Park zu nehmen. Sie wählten den Baum des Bodhisattas, der von vielen Menschen, einschließlich der königlichen Familie, verehrt wurde. Die Baumeister sagten dem König, dies sei der perfekte Baum. Sie schmückten ihn und führten eine Zeremonie durch, in der sie die Geister informierten, dass der Baum gefällt werde und sie sich ein neues Zuhause suchen müssten. Verärgert ging der Bodhisatta um Mitternacht in das Gemach des Königs, erfüllte es mit Licht und erklärte ihm weinend, dass er sechzigtausend Jahre in diesem Baum gelebt habe. Wenn der Baum sterbe, sterbe auch er. Der König blieb entschlossen. Also forderte der Bodhisatta, dass er in Stücken gefällt werde, damit der Sturz keine anderen Bäume, in denen seine Kinder lebten, umreißen würde. Diese Sorge um seine Familie beeindruckte den König und er änderte seine Meinung, der Baum des Bodhisattas wurde verschont.

Zu Lebzeiten des Buddhas

König Pasenadi lud den Buddha und seine Mönche gern zum Essen ein. Doch sie fühlten sich im Palast nicht wohl. Als der König herausfand, dass sie lieber zu ihren Freunden gingen, beschloss er, eine Frau aus der Shakya Dynastie zu heiraten, um engere Beziehungen aufzubauen. Doch der hochmütige Klan war an einer Einheirat nicht interessiert. Allerdings konnte solch eine Bitte nicht so einfach abgelehnt werden, es wurde beschlossen, die Tochter eines Adligen und einer Sklavin zu wählen. Da sie den Ruf der Shakyas kannten, wollten die Berater des Königs sicher sein, dass die Frau wirklich von adliger Herkunft war. Also täuschte die Familie als Beweis vor, gemeinsam gegessen zu haben. Dies geschah, indem dem Vater zu Beginn der Mahlzeit eine angeblich sehr wichtige Botschaft zugestellt wurde, die er sofort lesen musste, so dass er am Tisch saß und las, anstatt zu essen. Dies erweckte den Anschein, der Vater esse mit seiner Tochter. König Pasenadi liebte seine neue Gemahlin sehr, bald wurde ein Sohn geboren. Von der Familie seines Großvaters mütterlicherseits bekam er keine Geschenke. Da sie nicht wollte, dass ihr Sohn etwas über seine Herkunft erfuhr, log seine Mutter und sagte ihm, sie hätten nichts geschickt, weil sie sehr weit weg wohnten. Als er erwachsen war, beschloss er, seine Familie zu besuchen. Obwohl sie es versuchte, konnte seine Mutter ihn daran nicht hindern. Als die Familie erfuhr, dass der Prinz kommen würde, wurden alle Kinder aufs Land geschickt, damit sich keiner vor dem Sohn einer Dienerin verneigen musste. Während seiner Anwesenheit belauschte er das Gespräch zweier Soldaten, erfuhr die Wahrheit über seine Abstammung und hörte über die Verachtung, die ihm und seiner Mutter entgegengebracht wurde. Er schwor, sobald er König sei, die Shakyas zu vernichten. Als König Pasenadi dies zu Ohren kam, verachtete er Frau und Sohn und behandelte sie wie die anderen Diener. Ein paar Tage später erklärte ihm der Buddha, dass die Mutter irrelevant sei. Da der Vater adlig war, war auch der Sohn adlig. Dann erzählte er die Geschichte als Beispiel, als er selbst der uneheliche Sohn eines Königs und einer Bäuerin gewesen war, aber dennoch den Thron erbte. Der König änderte seine Meinung und stellte die Ehre von Frau und Sohn wieder her. Die Frau des Oberbefehlshabers von König Pasenadi gebar ihm keinen Sohn, deshalb schickte er sie zurück zu ihrer Familie. Vor ihrer Abreise suchte sie den Buddha auf, um ihm die Ehre zu erweisen. Er riet ihr, zu bleiben. Froh ging sie nach Hause und erzählte ihrem Mann von der Begegnung mit dem Buddha, er erlaubte ihr, zu bleiben. Kurz darauf wurde sie schwanger, im Laufe der Zeit brachte sie sechzehn Mal Zwillinge zur Welt. Alle zweiunddreißig Söhne wuchsen zu Helden heran. Eines Tages baten einige Männer, die ein Gerichtsverfahren verloren hatten, den Oberbefehlshaber um Hilfe, weil sie der Meinung waren, dass die Richter korrupt seien. Er untersuchte die Angelegenheit und stellte fest, dass dies stimmte. Also beurteilte er den Fall selbst und stellte sich auf die Seite der Männer. Die Bürger der Stadt begrüßten seine Intervention, und als König Pasenadi davon erfuhr, übertrug er dem Oberbefehlshaber die Verantwortung für die Justiz. Nun verloren die Richter viel Geld, weil sie keine Bestechungsgelder mehr annehmen konnten. Sie kolportierten, der Oberbefehlshaber plane, den König zu stürzen. Dieser glaubte die Lüge und entschied, ihn und seine Söhne zu enthaupten. Als sie von der Hinrichtung ihres Mannes und ihrer Söhne erfuhr, rief die weise Frau des Oberbefehlshabers die zweiunddreißig Schwiegertöchter zusammen und bat sie, keine Wut aufkommen zu lassen. Obwohl ihre Ehemänner jetzt rein und unschuldig waren, muss dies das Ergebnis von Handlungen in ihren früheren Leben sein. Rache wäre keine Lösung. Denn auch des Königs Handeln würde in seiner nächsten Geburt entsprechende Früchte tragen. Die Spione König Pasenadis berichteten ihm von diesem Treffen, und als er von ihrer Reaktion hörte, überkam ihn Reue. Er suchte den Buddha auf. Während seiner Abwesenheit führte sein neuer Oberbefehlshaber, wütend über das Attentat, einen Putsch durch und setzte den Halbdienerprinzen auf den Thron. König Pasenadi schwor, sein Königreich zurückzuerobern, doch er starb an Erstickung. Der neue König hatte seinen Groll gegen den Shakya Klan wegen der Respektlosigkeit ihm und seiner Mutter gegenüber nie vergessen, und jetzt konnte er sich endlich rächen. Er brach mit einem großen Heer zu ihrem Territorium auf. Der Buddha ahnte, was geschah und entschied, dass er seinen Klan retten wolle. Er ging zur Grenze und setzte sich unter einen kleinen Baum, der wenig Schatten spendete. Als der König in diese Gegend kam, blieb er stehen, um den Buddha zu begrüßen, und fragte, warum er sich nicht unter den großen, schattigen Baum in der Nähe gesetzt habe. Der Buddha antwortete, dass der Schatten seiner Familie ihn kühl halte. Der König verstand. Dies bedeutete, der Buddha da war, um seinen Klan zu beschützen, und er drehte um. Der König begab sich noch zwei Mal auf den Kriegspfad, beide Male saß der Buddha unter demselben Baum und er zog sich zurück. Nachdem er den König zum dritten Mal gestoppt hatte, hörte der Buddha einige Mönche darüber sprechen, wie großartig er darin war, seinen Klan zu beschützen. Er erzählte ihnen die Geschichte, damit sie wussten, dass er in einer früheren Geburt auch Gutes für seine Familie getan hatte. Später machte sich der König ein viertes Mal auf den Weg, um den Shakya Klan zu vernichten, und dieses Mal entschied der Buddha, dass er ihn aufgrund der früheren Handlungen nicht mehr beschützen würde. Die Armee des Königs tötete jeden, den sie trafen und kehrte dann zurück.

Der König war bei allen Ananda.
Der Affe, der in Jataka 407 dem Bodhisatta das Kreuz brach, war Devadatta.