Skip to content

Khadirangara Jataka

Jataka 40 und 340, Visayha Jataka, sind unter ‚Zu Lebzeiten des Buddhas‘ identisch, deshalb führe ich sie gemeinsam auf.

Jataka 40 – Der Bodhisatta war Schatzmeister bei Hofe. Er lebte ein luxuriöses Leben, hielt sich jedoch an die Pancasila und war äußerst großzügig. Zu dieser Zeit erschien ein Pacceka Buddha. Auf seiner Almosenrunde suchte er eines Tages das Herrenhaus des Bodhisattas auf. Mara glaubte, dass dieser Pacceka Buddha sterben würde, würde er an diesem Tag nicht essen. Um den Bodhisatta davon abzuhalten, ihm Almosen zu geben, ließ Mara im Herrenhaus eine tiefe Grube mit brennenden Kohlen (Khadirangara) entstehen. Der Bodhisatta erkannte sofort, dass dies nur ein Trick Maras sein konnte. Was immer er vorhatte, es sollte scheitern. Er nahm eine Schüssel mit Essen für den Pacceka Buddha und ging direkt in die Feuergrube. Eine Lotusblüte erschien unter seinen Füßen, um ihn zu schützen. Der Bodhisatta legte seine Opfergaben in die Schale des Pacceka Buddhas, dieser erhob sich in die Lüfte und schwebte auf einer Wolke davon. Besiegt verschwand Mara in sein Reich.

Jataka 340 – Der Bodhisatta war Kaufmann, sein Name war Visayha. Er war so großzügig, dass er jeden Tag sechshunderttausend Menschen Almosen spendete und dieses Essen hatte dieselbe Qualität wie das seine. Indra wurde auf ihn aufmerksam und sorgte sich, dass er nach seinem Tod Ambitionen auf seinen Thron haben könnte. Er bereitete dem Treiben ein Ende, indem er alles was der Kaufmann besaß verschwinden ließ. Als der Bodhisatta und seine Frau wieder etwas geben wollten, fanden sie ihr Haus leer vor. Sie wollten unbedingt etwas geben und sahen, wie ein Grasmäher seine Ausrüstung wegwarf und weglief, also hoben sie sie auf und gingen auf einem Feld zur Arbeit. Sie mähten zwei Bündel Gras, um sie am Stadttor zu verkaufen. Eine kleine Münze behielten sie für sich, um Lebensmittel zu kaufen, die anderen Münzen verschenkten sie. Doch als sie weitere Bettler sahen, beschlossen sie, auch die zweite Münze zu verschenken und an diesem Tag nichts zu essen. Sie taten dasselbe über sechs Tage, und am siebten wurde der Bodhisatta krank, weil er nicht aß. Indra erschien, um die Lage zu klären. Er schwebte in der Luft und ließ den Bodhisatta wissen, dass er derjenige sei, der ihnen ihren Besitz genommen habe, weil er wollte, dass sie aufhörten, Almosen zu geben. Der Bodhisatta erwiderte, dass Indra sich eines großen Vergehens schuldig gemacht habe und sie nie aufzuhören würden zu spenden, solange sie lebten. Indra gewährte ihm einen Wunsch und der Bodhisatta versicherte, er trachte ihm nicht nach dem Thron, ersehne nur höchste Einsicht. Indra war erleichtert über diese Antwort, stellte ihren früheren Wohlstand wieder her und forderte sie auf, fortan ihre Almosen zu verdoppeln.

Zu Lebzeiten des Buddhas

Im vierten Erker des Hauses von Anathapindika lebte ein weiblicher Geist. Sie verehrte den Buddha nicht und war verärgert, dass sie und ihre Kinder jedes Mal, wenn er mit seinen Mönchen Anathapindika besuchte, ins Erdgeschoss heruntersteigen musste, um den Besuchern zu huldigen. Die Unterstützung der Sangha war für sie Geldverschwendung. Doch selbst als Anathapindika in Armut geriet, weil er sein Geschäft vernachlässigte, um sich voll und ganz darauf zu konzentrieren, Menschen zu helfen, unterstützte er die Sangha weiter. Der Geist erschien in sichtbarer Form vor ihm und flehte ihn an, dem Buddha nichts mehr zu geben, sondern an seine Zukunft und die seiner Familie zu denken. Anathapindika war so erzürnt über ihre Worte, dass er sie und ihre Kinder aus dem Palast warf. Nun obdachlos, bat der Geist die Götter, Anathapindika davon zu überzeugen, sie zurückkehren zu lassen. Doch als sie die bösen Worte hörten, die sie gesprochen hatte, weigerten sich alle. Nur Indra schlug einen Weg vor, wie sie sich seine Vergebung verdienen könnte. Anathapindika hatte viele der Kredite, die er vergeben hatte, nicht zurückgefordert und hatte auch einige vergrabene Schatztruhen durch einen Erdrutsch verloren, sie fielen in den Ozean. Indra forderte den Geist auf, den säumigen Kreditnehmern von Anathapindika mitzuteilen, dass er, obwohl er keine Rückzahlung gefordert hatte, es jetzt, da er arm war, erwarte, dass sie sie zurückzahlten. Er schlug weiter vor, sie solle ein paar junge Geister mitnehmen, um diese Leute zu erschrecken und sie solle auch ihre übernatürlichen Kräfte einsetzen, um das fehlende Geld zu finden. Der Geist tat, was Indra riet, und legte ein Vermögen in Anathapindikas Schatzkammer an. Dann bat sie ihn um Vergebung, erklärte, dass Leidenschaft und Unwissenheit sie geblendet hätten. Nun jedoch habe sie die Weisheit des Buddhas verstanden. Anathapindika begrüßte ihre Wandlung, doch verlangte er, dass sie in Anwesenheit des Buddhas ihre Worte wiederhole. So machten sie sich am nächsten Tag auf zum Kloster. Der Buddha erklärte ihr: ‚Der Lasterhafte sieht, solange das Laster nicht gereift ist, nur das Tugendhafte. Ist das Laster gereift, erkennt er das Laster. Der Tugendhafte sieht, solange die Tugend nicht gereift ist, nur das Laster. Ist die Tugend gereift, erkennt er die Tugend.‘ Unter Tränen fiel sie ihm zu Füßen. Er und Anathapindika vergaben ihr. Anathapindika begann dann, über seine eigene Tugend zu sprechen, da er dem Ansinnen des Geistes, den Buddha nicht mehr zu unterstützen, nicht nachkam. Der Buddha korrigierte ihn und erklärte, dass seine Tugend keine große Errungenschaft sei, da er zu Lebzeiten eines Buddhas lebe. Als Beispiel für etwas wirklich Wunderbares erzählte er Anathapindika die Geschichte, die sich zu Zeiten zutrug, als kein Buddha auf Erden weilte.

In Jataka 340 ist die Frau des Bodhisattas Yasodhara.